Gas vs Wärmepumpe für Wasser

Hallo zusammen,
ich bräuchte Hilfe bzgl unserer Warmwasserversorgung. Ich versuche möglichst detailliert zu beschreiben, von daher wird’s lang,…

Aktueller Stand:

In der (neu renovierten) Dusche benutzen wir einen „HG Thermostat ECOSTAT SQUARE“.

Problem: Die einregelung der Temperatur zwischen Durchlauferhitzer und Thermostat funktioniert nicht. Stellt der Thermostat fest, dass die Temperatur zu hoch ist, regelt er kaltes Wasser hinzu. Dadurch stellt der Durchlauferhitzer weniger wamwasserverbrauch fest und regelt runter. Da es dann zu kalt ist, regelt der Thermostat wieder hoch. usw. Das ganze im ~10 sekunden wechsel zwischen ~32 & 42 Grad. nicht sehr angenehm!
Ich habe bereits mir HG telefoniert, woraufhin mir geraten wurde einen „normalen“ einhebelmischer zu verwenden. Na toll…

Folgende Lösungen sollten funktionieren, und ich hätte gerne gewusst, was langfristig am meisten Sinn macht:

  1. Austausch des Thermostates -> Einhebelmischer. Kosten ~$100 (Ich hoffe den Umbau selbst vornehmen zu können)
  2. Austausch des durchlauferhitzers, in der Hoffnung bei einem neueren Gerät eine bessere regelung zu erhalten, z.B. geringere benötigte Durchflussmenge. Keine Ahnung ob das funktioniert! Kosten: ~ $1700
  3. Austausch des Durchlauferhitzers gegen eine Wärmepumpe, z.B. Stiebel Eltron WWK222H. Kosten: ~$2700 plus Einbau / Anschluss

#3 hört sich erstmal am teuersten an, aber folgende Überlegung:

  • Ich war bei einer lokalen Energieberatung. Dort wurde mir die heat pump als energieeffizienteste / günstigste Art zu heizen (AC) / warm wasser Versorgung empfohlen und durch Einsparungen hatte ich die Kosten noch spätestens 10 Jahren wieder drin. Würde ich den Gasanschluss komplett abbestellen (keine Grundgebühr mehr) bereits nach ~5 Jahren. Ich bin dbzl etwas skeptisch…
  • Der Durchlauferhitzer nervt ein wenig wenn man eine lauwarme Temperatur einstellen möchte (an / aus bei geringem Druck). -> Das hätte sich mit der Wärmepumpe & Speicher erledigt
  • Ich würde evtl Solar aufs Dach bauen lassen. Elektrisch, nicht zur direkten Wassererhitzung - davon wurde mir von mehreren Seiten abgeraten (teuer / fehleranfällig). Mit dem produzierten Strom (keine Batterien) könnte ich tagsüber das Wasser erhitzen. Ich bin noch nicht soweit, dass ich mir über die Steuerung Gedanken gemacht hatte, gehe aber davon aus dass das machbar ist (z.B. Wasser immer mittags heizen). Das wird ja wahrscheinlich bis zum nächsten morgen heiß bleiben??
    Anbei noch meine Verbrauchsdaten und kosten pro tag:
    Strom: 8,5kWh, Grundgebühr: $0,82, pro kWh $0,27
    Gas: ~35 mJ, Grundgebühr: $0,66, pro mJ $0,03 (wird nur zur Warmwasseraufbereitung benötigt!)
    An Solar würde ich wohl ein 4…5kW System aufs Dach bekommen, das leider teilweise im schatten (Baum vom Nachbarn) wäre. Einspeiseverguetung $0,11…$0,13 per kWh

Wozu würdet ihr mir raten? Ich war bisher der Meinung, das eine Wärmegenerierung mit Storm nicht sehr effizient ist und kann den Verbrauch schlecht einschätzen. Zudem bin ich an einer längerfristigen Lösung interessiert.
Auch ja, im Haushalt leben zwei Erwachsene & ein Kleinkind.

vielen Dank,
erdbrink

Hallo,

eine Wärmepumpe erzeugt aus 1 kWh Strom bei Aufstellung im deutschen Keller bereits mindestens 3 kWh Wärme. In Australien dürfte das mehr sein, rechnen wir mal mit einer Arbeitszahl von 3,5.
Strom kostet also 27 Cent pro kWh, beim Gas lese ich „mJ“ - das sollen wohl eher Megajoule (MJ) sein? Ein MJ sind 0,2777…kWh, aus 3 Cent je MJ werden also knapp 11 Cent je kWh beim Gas.

Du verbrauchst 35 MJ für Warmwasser, das sind 9,72 kWh.
Strom: 9,72 kWh / 3,5 = 2,8 kWh 2,8kWh kosten 0,76$
Gas: 35 MJ kosten 1,05$

Bei der Wärmepumpe hast du immer einen Vorrat warmen Wassers. Wenn der auf einmal verbraucht würde, dauert es eine längere Zeit (Stunden), bis der Speicher wieder voll auf Temperatur ist. Man stellt dort auch nicht jedesmal eine andere Temperatur ein, sondern fährt den konstant auf z.B. 45°C. Nur zur Legionellenbekämpfung wird der ab und zu hochgefahren.

Somit eignet sich ein ausreichend großer Wärmepumpen-Warmwasserspeicher sehr gut für Mischbatterien.

Im Zusammenspiel mit einer Solaranlage bestünde noch die Option, dass man die Wärmepumpe zur Eigenverbrauchsoptimierung einsetzt.

!
Super, vielen Dank.
Da wir hier auch ein paar Verguenstigungen bzgl der Anschaffung bekommen, wird’s das dann wohl werden.
Das ist ja praktisch nen Kuehlschrank,… langlebigkeit sollte also kein Problem sein.

Stiebel Eltron ist wohl als Marke auch in Ordnung?

Viele Gruesse,
erdbrink

Noch ein Frage:

Mein Haus hat keinen Keller. unter dem EG ist praktisch Erde. Rund herum sind natürlich Mauern und die Höhe beträgt 1,6m…abfallend auf ca 60cm über die gesamte Hauslänge.
Dort ist es trocken, und auch sämtliche Leitungen laufen dort entlang. Ein Anschluss wäre problemlos / einfach möglich. Dort ist es jedoch deutlich kälter.

Ich denke mir, dass es evtl. besser wäre die Wärmepumpe unter dem Dach unterzubringen: Dort ist es nur nach unten in die Zimmer, nicht jedoch nach oben zu den Ziegeln Isoliert. Dadurch wird es dort Tagsueber sehr warm.
Der Wasseranschluss ware natürlich komplizierter / die Leitungen länger. Macht das Sinn?

Wie entsteht eigentlich der Druck, der das warme Wasser aus dem Behälter befördert? Durch eine Pumpe, oder den Frischwasserdruck ?

danke,
erdbrink

Vorsicht, die haben Einsatzgrenzen. Bei zu tiefen Temperaturen können die nicht mehr heizen, bei zu hohen streiken die auch. Gerade mal für eine Stiebel WWK 300 electronic nachgeschaut: Min. 6°C / max. 42°C.

Das gesamte System steht unter dem Druck des Frischwassers. Es benötigt eine Sicherheitsbaugruppe, bestehend aus Rückflussverhinderer und Überdruckventil.
Beim Aufheizen wird es aus dieser Baugruppe tropfen.
Beim Abkühlen der Umgebungsluft kann Kondenswasser anfallen.

Vielen Dank nochmal. Dann wird es wohl unter das Haus gehen.

mfG
erdbrink