Gaskanone, Druckluftkanone für Materialprüfungen

Liebe/-r Experte/-in,

ich habe eine dringende Frage zu einem Projekt das ich an unserer Fachhochschule fertigstellen muss. Und zwar soll ich eine Beschussanlage konstruieren für Materialprüfungen. Dabei habe ich mir einen pneumatischen Druckkessel überlegt der bis zu einem bestimmten Druck und Volumen mit Druckluft befüllt wird. Anschließend folgt ein Ventil oder Berstscheide und ein Beschleunigungsrohr indem das Projektil (d=100mm) eingelegt wird. Es soll eine Mündungsgeschwindigkeit von 460 km/h erreichen. Das sind alle vorgaben die ich habe. Wie kann ich jetzt den Kessel auslegen, also wieviel Druck brauche ich und wieviel Liter? Und wie lang muss das Beschleunigungsrohr werden? Komme da nicht mehr weiter und würde mich freuen wenn jmd dazu eine Antwort hat.

Vielen Dank schonmal

Hallo,
ich bin die Aufgabenstellung wie folgt angegangen.
prjiezierte Fläche mit dem Druck multipliziert ergibt die Beschleunigungskraft.
Aus F=m*a folgt die Beschleunigung, und mit der Rohrlänge die Austrittsgeschwindigkeit v=(2*a*l)^(0,5)

Eine kleines von mir durchgeführtes Rechenbeispiel unter den Voraussetzungen dass:

Material des Projektils: Stahl
Volumen des Druckbehälters ist um einiges größer als das Volumen des Beschleunigungsrohres==> Druck bleibt beim Abschuss beinahe konstant
Beschleunigung erfolgt Verlustfrei

hat ergeben, dass mit der Kombination von 70 bar und 5m Rohrleitungslänge eine Austrittsgeschwindigkeit von 460m/s erreicht werden kann. Die hohe Dichte des von mir gewählten Materials (Stahlkugel) hat hier einen wesentlichen Einfluss auf die Austrittsgeschwindigkeit.
ich hoffe ein wenig weitergeolfen zu haben und wünsche ein schönes we

vielen Dank erstmal, richtig Projektilmaterial ist Stahl (1kg Masse) aber ich brauche 460km/h und nicht m/s. Also ca 128m/s. Können sie mir das Rechenbesispiel zukommen lassen? vielen dank schonmal.

da schlich sich ein wohl ein Fehler ein,
es sind 460km/h, es wurde umgerechnet allerdings die falsche Einheit hinzu geschrieben.
Da es sich wie es scheint nicht um eine Kugel handeln dürfte sondern nur um ein Form mit 1kg sieht die Sache schon viel besser aus :smile:

Projezierte Fläche A=d²*pi/4=0,1²*PI/4=0,0079 m²

Annahme p=5bar
Rohrlänge=1m

Kraft F=A*p=0,0079*5*10⁵=3950N
Beschleunigung a=F/m=3950/0,0079=1*10⁵ m/s²
v=(2*a*l)^0,5=(2*10⁵*1)^0,5=1000m/s ==> noch viel zu schnell

Das Rechenbeispiel von gestern bezog sich auf eine Stahlkugel von 100mm Durchmesser und hätte somit ein Gewicht von über 30kg.
beste Grüße

hallo,
bei Vernachlässigung der Reibung würde für eine Kugel aus Stahl ein 100-Liter-Tank mit 6 bar ausreichen. Das Rohr müsste dann 7,9 Meter lang sein. Für Reibungsverluste musst du eine Sicherheit einbauen, vielleicht 10 bar oder ein längeres Rohr. Einen Bildschirmausdruck der Berechnung könnte ich dir per e-Mail zusenden.

die Grundlagen für die Berechnung findest du hier:
http://www.hanser.de/buch.asp?isbn=3-446-21603-0 Buch anschauen&area=Technik

Hallo Tobi 850,

für das thermodynamische Problem kann Ihnen der folgende Link wohl weiterhelfen.

http://docs.google.com/Doc?docid=0AfBRewZ-3tayZDR0Z3…

Die Entladung des Druckbehälters kann bei geringen Ansprüchen an die Genauigkeit als isentrop mit idealem Gas angesehen werden. Für die notwendigen Umsetzungen in Leitungen und Ventil würde ich zunächst eine Verlustrate von 15% einsetzen. Durch günstige Strömungsführung kann dieser Wert erheblich verbessert werden. Überschallströmung mit anschließenden Verdichtungsstößen muß dabei aber mit Sicherheit vermieden werden.
Die nach Abzug der Verluste vom Gas geleistete Arbeit steckt im Geschoß. Da die Masse nicht angegeben wurde, kann man alles nur auf das Geschoßgewicht von 1kg beziehen. Druck x Rohrquerschnitt ergibt den Verlauf der beschleunigenden Kraft. Daraus ergibt sich Geschwindigkeit und Weg. Der bei der gewünschten Geschwindigkeit zurückgelegte Weg ist die notwendige Rohrlänge.

Mit freundlichem Gruß

Helmut Börjes

Liebe/-r Experte/-in,

unserer Fachhochschule fertigstellen muss.
eine Beschussanlage konstruieren für Materialprüfungen.
einen pneumatischen Druckkessel überlegt
zu einem bestimmten Druck und Volumen mit Druckluft

Beschleunigungsrohr indem das Projektil (d=100mm)
wird. Es soll eine Mündungsgeschwindigkeit von 460 km/h
erreichen. Das sind alle vorgaben die ich habe. Wie kann ich
jetzt den Kessel auslegen, also wieviel Druck brauche ich und
wieviel Liter? Und wie lang muss das Beschleunigungsrohr
werden? Komme da nicht mehr weiter und würde mich freuen wenn
jmd dazu eine Antwort hat.

Vielen Dank schonmal

Hallo Tobi850,

in einer Fachhochschule 460 km/h? Klingt merkwürdig, soll mir aber egal sein.

Da das Projektil offenbar masselos ist, kommt es nur darauf an, den Luftaustritt aus dem Rohr auf eine Geschwindigkeit von 127,8 m/s zu bringen. Wenn das Beschleunigungsrohr luftdicht mit dem Kessel verbunden ist, Reibungsverluste vorerst vernachlässigbar sind, heißt das Stichwort „Austrittsgeschwindigkeit aus Druckbehältern“ oder „Ausfluss aus Gefäßen“. Der Kesseldruck muss dann allerdings etwas höher sein, weil das Volumen im Beschleunigungsrohr druckmäßig auch berücksichtigt werden muss.

Weil das Projektil aber masselos ist, braucht auch keine Masse beschleunigt zu werden. Daher kann die Länge des Beschleunigungsrohres Null sein. Und Reibungsverluste gibt’s dann auch nicht.

Hat das Projektil aber wider Erwarten die Masse m, dann hat es auch mit dem Durchmesser d die Fläche A=pi*d^2/4 und die Kraft mit der die Projektilmasse m beschleunigt werden soll ist F=A*Kesseldruck p.

Die Beschleunigung ist dann a=F/m, also a=A*p/m.
Hier würde ich dann mal mit den Gleichungen für gleichmäßig beschleunigte Translation weiter spielen, immer mit dem festen Blick darauf, dass das Rohr nur recht kurz bleibt (also hohe Beschleunigung), denn sonst stimmt das mit der konstanten Beschleunigung bei Druckluft nicht mehr.

Gibt es doch eine Reibungskraft Fr, dann muss die beschleunigende Kraft F um den Betrag dieser Reibungskraft höher sein.

Vorteil kurzes Rohr: die berechneten Werte sind realistisch.
Vorteil langes Rohr: die Treffsicherheit ist hoch.

Sollte statt Luftdruck mit Dampfdruck gearbeitet werden können, stimmt das mit der konstanten Beschleunigung, denn wenn der Dampfdruck auch nur gering sinkt, wird sofort Dampf neu erzeugt, wenn denn genug Feuer unterm Kessel ist. Dann ist auch bei langem Rohr die Beschleunigung konstant. Wie beim Start der Düsenjäger auf einem Flugzeugträger.

Viel Erfolg und Gruß
Pat

Hallo Tobi 850,

für das thermodynamische Problem kann Ihnen der folgende Link wohl weiterhelfen.

http://docs.google.com/Doc?docid=0AfBRewZ-3tayZDR0Z3

Die Entladung des Druckbehälters kann bei geringen Ansprüchen an die Genauigkeit als isentrop mit idealem Gas angesehen werden. Für die notwendigen Umsetzungen in Leitungen und Ventil würde ich zunächst eine Verlustrate von 15% einsetzen. Durch günstige Strömungsführung und geringe Reibung bei der Geschoßführung kann dieser Wert erheblich verbessert werden. Überschallströmung mit anschließenden Verdichtungsstößen muß dabei aber mit Sicherheit vermieden werden.
Die nach Abzug der Verluste vom Gas geleistete Arbeit steckt im Geschoß (wenn keine Toträume vorhanden sind). Da die Masse nicht angegeben wurde, kann man alles nur auf das Geschoßgewicht von 1kg beziehen. Am Ende des Rohres sollte der Atmosphärendruck erreicht sein. (V2 - V1)/Rohrquerschnitt ergibt die Rohrlänge.

Mit freundlichem Gruß

Helmut Börjes

Hallo Tobi850,
tut mir Leid, die Frage ist doch sehr komplex, kann ich leider im Moment nicht beantworten.

Udo