Daß es normal ist, daß sich Kunde und Anbieter länger
aneinander binden als es dauert, Waren auf ein Band zu legen
und Geld zu überreichen.
Ist es nicht. Im Strommarkt und auch im Gasmarkt sind lange
Bindungsfristen ohne geldwerten Vorteil nicht empfehlenswert.
Wo ist denn bei „ohne geldwerten Vorteil“ die Aussage? Daß niemand ein Geschäft zu seinem Nachteil abschließen sollte, ist doch wohl vollkommen klar, nur ist das mit der Zukunft nun einmal so eine Sache. Steigen die Aktienkurse oder nicht, brauche ich eine Haftpdlichtversicherung oder nicht, steigen die Energiepreise oder nicht?
Ich für meinen Teil würde langfristig eher auf steigende Energiepreise als auf steigende Aktienkurse setzen. Auf ein Jahr gesehen ist die Lage natürlich etwas unklar, also muß jeder selbst entscheiden, welche Preisentwicklung er für wahrscheinlicher hält. Wenn ich das richtig verstanden habe, werden die einjährigen Verträge angeboten und nicht aufgenötigt. Wer von kurzfristig steigenden Preisen ausgeht, nimmt das Angebot an, wer das anders sieht, läßt es.
Zumindest soll es ja in der Vergangenheit Jahre gegeben haben, in denen die Preise kräftig anstiegen. Angesichts des Umstandes, daß die Energienachfrage zunimmt, das Angebot aber derzeit noch stagniert und zukünftig abnehmen wird, rechne ich - wie erwähnt - eher mit steigenden Preisen.
Nebenbei: Inzwischen sind schon die Tageszeitungen voll mit Werbung für knock-out-Zertifikate, Barrier-Optionen und cross-over-in-and-out-what-so-ever-Anleihen. Zocken ohne Plan ist inzwischen Volkssport geworden. Beim Strompreis ist die Möglichkeit, ein klein wenig auf die Zukunft zu wetten, aber gleich wieder eine hinterhältige Methode der fiesen Energiekonzerne, um den Bürgern das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Das ist weder eine Eigenart der
Gaswirtschaft noch unlauter.
Von „unlauter“ redest Du, nicht ich.
Du hast recht, Deine Darstellung war rein sachlich und frei von jedem Unterton.
Daß Du in diesem Fall einen freien wettbewerbsintensiven Markt
nicht nur billigst sondern nachgerade forderst, während Du das
in der Vergangenheit im Kontext mit Arbeitsplatzabbau auch mal
anders sahst. Und auch in anderen Fällen waren Dir regulierte
Märkte schon recht, aber da ging es ja nicht um Dein Geld.
Mit Verlaub, das ist bullshit - ich kann sehr wohl als
betroffener Verbraucher für mehr Wettbewerb im Energiemarkt
sein und gleichzeitig gegen den Arbeitsplatzabbau am
Standort Deutschland.
Klar, ich bin auch für reichlich Sonne und für genug Regen für die Landwirtschaft sowie Schnee an jedem zweiten Dienstag. Bestimmte Dinge schließen sich aber aus, und so verhält es sich in der Regel auch mit Wettbewerb und flächendeckendem Arbeitsplatzerhalt.
Wechseln Kunden von Energieversorger A zu Energieversorger B, gehen bei A Arbeitsplätze verloren und bei B entstehen welche und da nicht mehr alle Energieversorger einen deutschen Hintergrund haben, werden in Deutschland in diesem Fall u.U. Arbetisplätze verloren gehen und im Ausland neue entstehen. Eine gute Gelegenheit, wieder eine riesige Debatte vom Zaun zu brechen und das Ausland des unfairen Verhaltens zu bezichtigen.
Daß die Deutschen mit ihrem Konsumverhalten irgendwie doch irgendeinen Einfluß auf den Erhalt von Arbeitsplätzen haben könnte, kommt in diesen Momenten nur den wenigsten in den Sinn (war auch schön bei der Electrolux-Nummer zu erkennen). Am Ende freuen sich aber alle darüber, daß sie 1,2 Cent je KW/h gespart haben. Macht ja pro Jahr auch immerhin 20-40 Euro aus.
Supertoll übrigens, dass Du das Archiv bedienen kannst.
Das dürfte einerseits keine Überraschung sein, andererseits brauche ich das Ding auf meinem Hals nicht nur dafür, daß der Friseur hin und wieder mal was zu tun hat.
Jetzt
hast Du mich erwischt und „vorgeführt“
Darum ging’s Dir
doch letztendlich, oder?
Nein, es ging mir darum, daß mir an der Stelle mal wieder auffiel, wie bigott hier manche diskutieren. Das Wort „Du“ tauchte übrigens in meinem ersten Artikel gar nicht auf - und das aus gutem Grund.
Gruß,
Christian