Gastherme kaputt - Erneuern oder Alternativen nutzen?

Hallo zusammen,

unsere Gastherme hat ihr Jahre hinter sich. Bei der letzten Wartung würde notiert, dass das Gerät ausgetauscht werden muss, da bereits der Brennstab nicht mehr ausgewechselt werden kann ohne größere Schäden am Gerät zu verursachen.

Ich bin Hauseigentümer und stell mir nun die Frage, welche Optionen ich habe und welche „stabil“ ist.
Eckdaten:

  • Photovoltaikanlage von Enpal installiert
  • Haushalt mit 2 Erwachsenen und 2 Kinder (4j &1j)
  • Warmwasser und Heizung laufen über die Gastherme.
  • Keine Wärmepumpe im Einsatz
  • Wohnfläche 150m²

Optionen, die sich bisher für mich ergeben haben sind:

  1. Ausbau der Solarplatten + Installation einer Wärmepumpe?
  2. Fernwärme beziehen (ob überhaupt möglich ist, weiß ich noch nicht)
  3. contracting Vertrag abschließen
  4. Neuer Gastherme kaufen

Gibt es weitere Optionen, die ich noch nicht berücksichtigt habe? Gibt es Dienstleister, die eine objektive Wertung vornehmen können, deren Beratung nicht dazu führt, die eigenen Produkte zu kaufen?

Ich hoffe hier etwas Unterstützung für mein Problem zu finden

Gibt es, kostenpflichtige ( z.B. Ing.-Büros für Haustechnik z.B.) und auch kostenfrei über die Energieberater der Verbraucherberatung

MfG
duck313

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Du hast mit Enpal bereits eine Lösung, die an der Grenze der Unwirtschaftlichkeit (oder dahinter) arbeitet. Verbrenne nicht noch mehr Geld.
Photovoltaik liefert nahezu keinen Heizstrom.

Ob sich eine Wärmepumpe lohnt, ergibt sich aus dem Heizsystem und der benötigten Heizlast und sollte vom Gebäudeenergieberater berechnet werden können.

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Hi

nicht jeder Energieberater verdient den Namen, weil es kein geschützter Begriff ist. Es gibt eine Übersicht über zertifizierte Energieeffizienzberater, die auch willens und in der Lage sind dich so zu beraten, dass du ggf. auch Fördermittel bekommst, ODER mit dir zusammen drauf kommen, dass sich z.B. eine Wärmepumpe o.ä. für dich nicht lohnen würde.

Auf Youtube gibt es einen Kanal, dessen Betreiber da ganz gute allgemeine Informationen gibt : „schlau energiesparen“

Im Endeffekt wirst du nicht um eine intensive Beratung vor Ort herumkommen und das möglichst von jemandem, der nicht fachfremd ist und nur ein Wochenendseminar besucht hat.

Gruß h.

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Ich nehme mal an das du damit Erweiterung meinst.
Wenn du die möglichkeit zur erweiterung hast ist das langfristig sicherlich die beste lösung.

Da solltest du dich mal erkundigen.

Nein.

Das wäre erstmal die günstigste lösung die ich bevorzugen würde.
Damit verbaust du dir nichts und kannst später immer noch etwas anderes nehmen oder erweitern.

Ich weiß nicht, ob ich hier schon einmal diese Grafiken gepostet hatte.

Dazu kamen im Schnitt 100 kWh monatlich für Warmwasser.

Hier der Ertrag einer PV-Anlage mit 10 kWp:

Gesamtbedarf der Wärmepumpe 6126 kWh.
Gesamtertrag PV 10370 kWh.
Und dennoch wurden 4200 kWh für die Wärmepumpe zugekauft - trotz 10 kWh Akku.
(Das kann man nicht an der Grafik ablesen, sondern ergibt sich aus den Zählerständen.)
Von den monatlichen Erträgen musst du jeweils rund 300 kWh für den Haushalt abziehen.
Wenn die Wärmepumpe an einem Frühlings- oder Herbstabend anläuft, ist der Akku ab Mitternacht leer.
Was die PV leistet: Warmwasserbereitung zwischen April und August nahezu vollständig ohne Stromzukauf.

Wann lohnt eine Wärmepumpe?
Das alte Heizsystem sollte mit niedrigeren Vorlauftemperaturen zurecht kommen. Fußbodenheizung ist dafür ideal. Bei Heizkörpern kommt es auf deren Ausführung an, wobei der Austausch gegen Heizkörper mit viel größerer Heizfläche ohne große Baumaßnahmen möglich sein sollte. Wenn das Haus schlecht gedämmt ist, wird es dagegen mit niedrigen Vorlauftemperaturen wieder etwas schwieriger.

Man kann auch „Hybrid“ fahren. Wärmepumpe übernimmt vollständig in der Übergangszeit, sie deckt in der Heizphase die Grundlast ab und wenn es richtig kalt wird, setzt der Gasbrenner ein.

Da braucht man aber einen Heizungsinstallateur, der rechnen kann und will.
Ein 2013 gebautes Bürogebäude hat so eine „Hybridheizung“ bekommen. Gasverbrauch der Therme in den letzten 10 Jahren: 19m³. Das ist praktisch nichts und lässt sich vollständig durch die Probeläufe während der jährlichen Wartung und zum Schornsteigerfeger-Test erklären.
Anders gesagt: Das Teil kann man auch abreißen und wegschmeißen, man würde es bloß an Hunderten Euro jährlich Einsparung bemerken, weil Grundgebühr Gas, Wartung und Schornsteinfeger entfallen würden.

In einem Privathaus wurde auch „Hybrid“ verbaut. Nur hat sich niemand daru gekümmert, die Wärmepumpe über einen passenden Tarif anzumelden. Da kam dann eine lustige Überraschung, als 2022 die Jahresrechnung eintrudelte - mit zuletzt 59 ct/kWh für den Strom, während das Gas noch für 12 ct/kWh eingekauft hätte werden können.

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Hallo,

ich höre nun öfter, dass meine Entscheidung mit Enpal die falsche war. Warum eigentlich? Ich hatte von der damaligen Rechnung keine großen Abweichungen gesehen gegenüber dem Sofortkauf bei einem anderen Anbieter. Sollte ich mich hier erneut beraten lassen oder eine vorzeitige Auflösung des Vertrags kümmern?

Hallo,

vielen Dank für eure Rückmeldungen Meinungen. Nachdem ich mich nun etwas mehr mit dem Thema beschäftigt habe, stellen sich mir weitere Fragen:

ich höre nun öfter, dass meine Entscheidung mit Enpal die falsche war. Warum eigentlich? Ich hatte von der damaligen Rechnung keine großen Abweichungen gesehen gegenüber dem Sofortkauf bei einem anderen Anbieter. Sollte ich mich hier erneut beraten lassen oder eine vorzeitige Auflösung des Vertrags kümmern?

Ausbau der Photovoltaikanlage ist möglich (bisher nur 50% ausgeschöpft) allerdings dann über Enpal?

wird in unserem Ort bislang nicht angeboten. Ausbau in 10 Jahren geplant…

stimme ich zu, nach weiteren Recherchen nicht lukrativ.

Neue Gastherme oder Wärmepumpe ist aufgrund der diesjährigen stattl. Förderung beim ähnlichen Kostenfaktor. Bleibt die Frage, was sich mehr lohnt auf lange Sicht.

Ich habe im Netz einen Anbieter gefunden, der eine Wärmepumpe bereitstellt und mit einem interessanten Algorithmus arbeitet.
Kurfassung:
In erster Linie soll der selbst produzierte Strom durch die Solarenergie für die Wärmepumpe genutzt werden. Insbesondere zu den Sommermonaten für die Warmwasseraufbereitung. Zudem wird mit dynamischen Strompreisen gearbeitet, Sodass immer nur zu günstigen Konditionen der Strom eingekauft wird. Hat jemand mit sowas Erfahrung oder kann generell eine Einschätzung geben?

Das grundsätzliche Problem dabei wurde Dir doch schon erklärt: wenn die Anlage ordentlich produziert (also vom Frühsommer bis zum Herbst), dann produziert sie so viel, dass ihr das gar nicht alles für Heizung und Warmwasser nutzen könnt. Wenn aber die Heizerei mit der Wärmepumpe losgeht, produziert die Anlage nicht ansatzweise genug, um die Wärmepumpe zu bedienen und jeder normale Akku ist spätestens um Mitternacht leer (wenn er zu Sonnenuntergang überhaupt auch nur ansatzweise gefüllt ist)

Also quasi so etwas wie Tibber. Das ist eine gute Sache, wenn man die Leistungsaufnahme des Hauses gut planen kann, aber eine doofe Sache, wenn der Preis stark nach oben schwankt und man nun einmal Strom für die Wärmepumpe braucht.

Nur mal so als Anhaltspunkt: für die Warmwasserbereitung benötigen wir (zwei Erwachsene, ein Pubertier und ein Kind) rd. 5kWh pro Tag. Für die Heizung sind es bei den aktuellen Temperaturen 15-20 kWh/Tag und als wir hier deutlich unter dem Gefrierpunkt waren, waren es teilweise über 50 kWh. Rd. 150 Quadratmeter, Doppelhaushälfte, KFW 50-Haus.

Noch eine Ergänzung: wir haben 5,3 kWp auf dem Dach. In November und Dezember haben wir zusammen (!) 300 kWh erzeugt; davon wurden keine 15 eingespeist, d.h. wir hätten in zwei Monaten nicht einmal das übrig gehabt, was wir pro Tag mindestens für die Heizung brauchen.

Nenne uns:
Montagedatum, kWp auf dem Dach, kW des Wechselrichters, kWh des ggf. verbauten Akkus.

Dann sag mal, was du dafür bezahlst - und wie lange noch.

Zuletzt bot Enpal an:

6,97 kWp (410 Wp Module, normale Bauform)
10 kW Wechselrichter Huawei
10 kWh Speicher
11 kW Wallbox

Kosten:
36 x 209,50€, 204 x 229,50€, zusammen 54360€ Mietkosten
alternativ Sofortkauf 26480 €

Wir haben installiert:
12,76 kWp (440 Wp Module, Glas-Glas)
10 kW Wechselrichter
10 kWh Speicher
22 kW Wallbox

Kosten: 25599,96 €

Strom zu variablen Preisen kann interessant sein, bedeutet aber: Du zockst.
Von dynamischen Strompreisen profitierst du, wenn du deinen Verbrauch zeitlich verlegen kannst. Beim Heizen trifft das nur zu, wenn du eine große Speichermasse kaufst.
Die Bezugspreise für Wärmepumpenstrom sind gerade massiv gefallen - bei Jahresverbräuchen um 6000 kWh liegt der zum Beispiel bei 19 ct/kWh und 13,20€ Grundpreis im Monat.

Bei Tibber kann man sich die Duchschnittspreise des letzten Jahres anzeigen lassen - uninteressant teuer.

Die Investition in eine WP wird ungleich höher sein, da ggf. auch Heizkörper ersetzt werden müssen - und je nachdem, wie dein Zählerschrank aussieht, wird der auch ersetzt werden müssen (Sonst gibt es keinen günstigen Wärmepumpenstrom).

Der Preisvorteil:
Eine kWh Strom für 19 Cent ersetzt drei bis vier kWh Gas für 24 bis 32 Cent.
Dazu enftallen Wartung und Schornsteinfeger.

Rechne doch mal mit deinem letzten Gasverbrauch und teile diese kWh durh drei. Das wäre in etwa dein zukünftiger Wärmepumpenstromverbrauch.

Die Preisentwicklung kann niemand vorhersagen, ebenfalls kann niemand vorhersagen, wie sich Strom und Gas im Verhältnis zueinander entwickeln werden.
Der Strombedarf in Europa wird steigen, der Gasbedarf wird vermutlich fallen.
Die Angebotsmenge bei Erdgas wird voraussichtlich nicht sinken, die beim Strom wird steigen - aber vermutlich wird sie insbesondere im Winter nicht so stark steigen, wie der Bedarf im Winter steigt.

Wichtig: Für Wärmepumpen startet eine neue Förderung. Antragstellung ab 27.02.24, Registrierung bei der KfW ab de, 01.02.24 möglich.
https://www.energiewechsel.de/KAENEF/Redaktion/DE/FAQ/FAQ-Uebersicht/BEG/faq-bundesfoerderung-fuer-effiziente-gebaeude.html
Selbst Gutverdiener können auf bis zu 50% Förderung hoffen.

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Das scheint mir lokal unterschiedlich zu sein. Bei uns ist der Preis gerade um gut 10% gestiegen.

Abgefragt für 5000 kWh/a in 41065 (PLZ geraten).
Dass lokale Stromanbieter immer noch Wucherpreise haben ist mir bekannt.
Meine Stadtwerke sind 80% teurer als der günstigste seriöse Anbieter und wollen mich 24 Monate an diesen Preis binden.

Interessanterweise sehe ich gerade, dass unser eigener Stromanbieter online einen um knapp 50% niedrigeren Preis anbietet, den man auf der Internetseite nicht gezeigt bekommt. Ich werde morgen mal telefonieren…

Unsere Stadtwerke hatten auf Anfrage einen Tarif zur Hand, der mit 20,76 Cent einerseits fast so günstig ist wie Lichtblick & Co. und sich andererseits auch schön über das online-Portal buchen ließ, zu dem meine Frau zwar einen Zugang hatte, den sie aber bisher nur nutzte, um „mal einen kurzen Blick“ auf die Rechnungen zu werfen. Naja, dann sparen wir halt erst ab Mitte Februar 30% beim Wärmepumpenstrom und nicht schon seit ein paar Jahren. :man_shrugging:

Ich danke Dir für den Hinweis.

Bei Eprimo habe ich regelmäßig das Online-Portal genutzt, um meine Zählerstände zu melden und nach Tarifen zu schauen. Im Juni letzten Jahres wurde ich da lautstark angeblökt „Jetzt günstigen Tarif für 12 Monate sichern!“. Zu dem Zeitpunkt zahlte ich rund 31 ct/kWh, aber „nur noch bis 22.10.23 garantiert“ (Preisgarantie, zugleich Ende der Mindestlaufzeit). Ich solle doch besser sofort auf das nur 14 Tage gültige Angebot wechseln: 47 ct/kWh ab sofort und mit 12 Monaten Preisgarantie. Da weiß man, was man hat!

Meldete ich mich ab, so hätte ich als vermeintlicher Neukunde zu den Konditionen abschließen können, die ich gerade auch schon hatte.

Am 22.10.23 erwartete ich die Kündigung, die kam aber nicht. Ich bezahle immer noch 31 ct/kWh, habe aber trotzdem gewechselt und werde zukünftig 29 ct/kWh bezahlen, bei gleichzeitig 4 € weniger Grundgebühr im Monat. Garantiert bis Februar 2025.

Wechselwillige und Neukunden werden hofiert, Bestandskunden und Schlafschafe sollen gemolken werden.

Ist halt so - und ich nutze das aus.

Immerhin: Dank Ende 2022 neu hinzugekommener PV hatte ich 2023 ein Guthaben von 1200€ erzielt (ich konnte die Vorauszahlungen nicht weiter drosseln). Das Geld hatte ich zwei Tage nach der Jahresrechnung auf dem Konto. Das ist nicht selbstverständlich und dafür möchte ich Eprimo ausdrücklich loben.

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Kaufdatum 08/2019
95,00€ - Miete einer 7,04 kWp PV-Anlage (22 Module + Wechselrichter)
15,00€ - Rabatt für die ersten 24 Monate
Ohne Speicher
Laufzeit 20 Jahre
Gesamtkosten komme ich auf 26.703,60 €

Danke, wird bereits einkalkuliert :blush:

Moin,

Wir haben eine 15,8 kWp Anlage mit einem 10 kWh Speicher, 2 Wechselrichtern mit zusammen 13 kW Leistung im Juli 2022 gekauft, da stiegen gerade die Preise in Richtung Mond.
Der Kaufpreis betrug incl. Montage rund 33.000 €. Eine Amortisation erfolgt laut Simulation in rund 11 Jahren, Daneben haben wir noch die Umsatzsteuer komplett zurück bekommen, sind aber selber umsatzsteuerpflichtig, weil wir für die Regelbesteuerung optiert hatten. Nach 5 Jahren schlüpfen wir unter die Kleinunternehmerregelung, somit reden wir über Anschaffungskosten von rund 30 Riesen.

-Luno

Bei Installation im Jahr 2019 lag der durchschnittliche Preis pro kWp bei 1500€.
Für einen kleine Anlage mit rund 7 kWp etwas höher - bis zu 2000€ wären noch tolerierbar. Enpal hat als Großabnehmer aber eigentlich geringere Einkaufspreise, so dass eher so 1700€ als Maximum anzusehen gewesen wären.
Damit liegen deine Kosten ungefähr um den Faktor zwei zu hoch.
Du zahlst halt im Prinzip einen Kredit ab, zusammen mit den verdeckten Kosten einer Garantierversicherung für die Anlage.