Gebärmuttervereiterung alter Hund

Tiere & Natur Sonstige Tiere
#1

Hallo,

Meine kleine Mischlingshündin ist jetzt 16 Jahre alt. Vor zwei Jahren hatte sie eine umfangreiche OP, bei der ihr wegen Krebs die Milchleiste entfernt wurde. Seit der Op hört sie sehr schlecht und sie hatte auch wirklich lange dran zu kauen, bis es ihr wieder richtig gut ging.
Nun ist sie noch älter und hat ein Problem: Der Arzt tippt auf Gebärmuttervereiterung, auch wenn er im US nichts sehen konnte bislang.
Sie verhält sich als ob sie läufig wäre, ist angeschwollen und leckt sich dauernd. Schmerzen scheint sie (noch?) nicht zu haben.

Üblich ist in so einem Fall wohl eine Extirpation der Gebärmutter. Das wäre aber wieder eine grosse belastende OP mit Vollnarkose. Ob sie das nochmal packt ist fraglich.

Es soll auch eine medikamentöse Therapie geben (Spritzen) die aber nicht 100%ig erfolsversprechend ist.

Weiss jemand was darüber? Was würdet ihr machen?

Gruss
M.

#2

Hallo mopedhexle,

Es soll auch eine medikamentöse Therapie geben (Spritzen) die
aber nicht 100%ig erfolsversprechend ist.

Weiss jemand was darüber? Was würdet ihr machen?

Spritzen mit einem Progesteronantagonisten (Alizin) 2 x im Abstand von 24 Stunden haben oftmals sehr guten Erfolg bei jüngeren Hündinnen, die dann in der nächsten Läufigkeit belegt werden; aber bei so alten Hündinnen ist - wegen Zystenbildung an den Ovarien - der Erfolg meist nur von kurzer Dauer.

Die Medikamentenkosten sind bei größeren Hunden nicht unerheblich.

Solange die Hündin bei gutem Allgemeinbefinden ist, würde ich sie unter Antibiose setzen und erst mal abwarten. Häufig kommen die Hündinnen so ganz gut über die Runden.
Sollte sich der Zustand des Tieres verschlechtern (septische Augen, Bauchschmerzen, vermehrter Durst, evtl. eitriger Ausfluss), muss man dann halt eine Entscheidung in Richtung Ovariohysterektomie oder Euthanasie treffen. Es gibt durchaus 16-jährige Hündinnen, die durch eine OP noch ein paar schöne Jahre gewinnen können - das hängt vom Gesamtzustand des Hundes ab.

Gruß

Johnny

#3

Nun ist sie noch älter und hat ein Problem: Der Arzt tippt auf
Gebärmuttervereiterung, auch wenn er im US nichts sehen konnte
bislang.

Hallo,

Johnny hat schon sachkundig und ausgewogen Stellung genommen, ich ergänze noch aus eigener Erfahrung:

  1. Gebärmutterentzündung ist extrem gefährlich, der Hund ist möglicherweise tot bevor man sich das hin und her überlegt hat, manchmal in 1-2 Tagen. Eine unserer Hündinnen ist mit einer Notoperation gerade noch gerettet worden (dank des Tierarztes, der die Operation noch gewagt hat). Ich kenne aber auch einige Leute, die ihre Hündin dadurch verloren gaben, darunter auch welche bei der der Tierarzt den Ernst der Lage nicht erkannt hat. Es gibt da auch solche und solche.

  2. Übereinstimmende eigene Erfahrung und Aussage des Tierarztes: auch wenn die Entzündung noch einmal durch Medikamente unter Kontrolle gebracht wurde, es wird von Läufigkeit zu Läufigkeit immer schlimmer, also lieber gleich operieren, devor der Hund womöglich schon zu geschwächt ist.

Gruss Reinhard

#4

Hallo Rainhard,

also lieber gleich operieren, devor der Hund womöglich schon zu geschwächt ist.

Einerseits ja , da der Tod des Tieres während der Hysterektomie oder kurz danach (Narkose) angesichts der Gepflogenheiten vieler deutscher Veterinäre durchaus eine echte Euthanasie darstellen kann. (Ist seit dem T61-Skandal nur wenig besser geworden.)

Ist man sich allerdings sicher, es mit einem tatsächlichen Tierarzt zu tun zu haben und nicht einem bloßen Veterinär (das sind Produktkontrolleure), dann ist Johnnys Empfehlung auf antibiotische Behandlung schon erwägenswert, wenn eine nachfolgende Beobachtung stattfindet. Er weist ja selbst auf den möglicherweise nur kurzfristigen Erfolg hin. Eine dann doch stattfindende Hysterektomie (Gebärmutterentfernung) könnte dann, im Fall der Fälle, auch zugleich die Euthanasie bedeuten, aber das Risiko von Relaxantien wie Rompun (ausschließlich für die Akzeptanz des Kunden gedacht, lässt das Bewusstsein des Tieres unangetastet und potenziert das Leiden des Tieres ins Unvorstellbare) + T61, Embutramid udgl wäre dann zumindest ausgeschlossen, d.h., das Tier würde nicht leiden.

Bei blindem Vertrauen in die ethischen Qualitäten meines TAs würde ich es mit Johnnys Vorschlag versuchen. Im Zweifelsfall würde ich sofort hysterektomieren lassen, weil ein darin erfolgender Tod bewusst nicht mehr wahrgenommen wird (bei gleichzeitiger Erfolgschance natürlich).

Viele Grüße
Boris

1 Like
#5

Hallo Boris,

Bei blindem Vertrauen in die ethischen Qualitäten meines TAs
würde ich es mit Johnnys Vorschlag versuchen. Im Zweifelsfall
würde ich sofort hysterektomieren lassen, weil ein darin
erfolgender Tod bewusst nicht mehr wahrgenommen wird (bei
gleichzeitiger Erfolgschance natürlich).

die Wahrscheinlichkeit eines Exitus während der Narkose ist sehr gering. Wenn Komplikationen auftreten, dann meist erst in den folgenden Stunden, Tagen oder Wochen.

Um einen Hund schonend zu euthanasieren ist der Weg über eine Operation nicht nötig - zumindest in der Kleintiermedizin wird inzwischen fast ausschließlich mit Barbiturat euthanasiert.

Gruß

Johnny

#6

Hallo,

Danke!
Ich werd ncohmal mit dem Arzt reden (der auch sehr vorsichtig ist mit Prognosen). Wenn er selbst operiert hätt ich das Vertrauen, wenn ich nochmal in die KLinik sollte wo sie das letzte Mal operiert wurde müsste ich mir was neues einfallen lassen.

Gruss
M.

#7

Hallo,

bi meiner 9 jährigen Neufundländerin haben wir Alizin genommen ( ca. vor 1 Jahr), sie hat es sehr gut weggesteckt, allerdings war es eine schon offfene Pyo.
Dieses Jahr dachten wir schon, es wäre wieder so weit, sie hat mir ins Haus gepinkelt, Ausfluss in Mengen kam…nur der roch nicht nach Eiter, wie es eigentlich bei einer Pyo (Gebärmutterentzündung

#8

Hallo,

Vor drei Wochen war im US nichts zu sehen gewesen, die Leukos aber erhöht. Wir haben es mit einer Woche Antibiotika probiert. Schien zu wirken, nun fängt das gelecke aber wieder an.

Eigentlich fahren wir heute für eine Woche in Urlaub, aber jetzt hole ich sie nachher wieder vom Babysitter ab und gehe mit ihr nochmal zum Arzt.
Dann sieht man weiter.

Gruss
M.