Gebärmutterverödung

Hallo liebe Experten,

ich, 38 Jahre alt, seit 8 Jahren sterilisiert, kinderlos, leide schon seit „Ewigkeiten“ unter Menstruationsbeschwerden (Krämpfe, Hitzewallungen, starke Blutungen). Beim letzten FA-Besuch (Anfang des Jahres) wurde ein Myom gefunden. Mein Arzt meinte aber, dass dies nicht schlimm sei, und riet mir (auch aufgrund der Stärke meiner Blutung) zu einer Hormonspirale. Da für mich die Einnahme von Hormonen aber nicht in Frage kommt, denke ich jetzt über eine Gebärmutterverödung nach, besonders da bei den letzten beiden Perioden die Schmerzen so schlimm waren, dass keine Schmerzmittel mehr geholfen haben und ich mich vor Krämpfen nicht mehr bewegen konnte. Ich lebe zwar schon seit Jahren damit, dass ich alle vier Wochen mindestens 2 Tage aus meinem Terminkalender streiche (und bin einiges an Schmerzen gewohnt), aber wenn diese Schmerzen jetzt bis zu meiner Menopause in dieser Stärke anhalten sollten…

Ich hoffe, mir kann hier jemand aus Erfahrungen berichten, ob eine Verödung empfehlenswert ist. Ich habe gelesen, dass es bei 20% der Frauen keine Besserung gab. Was mich aber zusätzlich interessiert, ist, ob der Hormonhaushalt durch diesen Eingriff in irgendeiner Weise beeinträchtigt wird und es damit auch z.B. zu einer Veränderung des Lustgefühls etc. kommen kann.

Vielen Dank und einen schönen Sonntag

Kathleen

Hallo Kathleen,

leider kann ich Dir die Fragen nicht beantworten, aber vielleicht kommt für Dich als neustes Verhütungsmittel eine Goldspirale in Betracht. Sie ist hormonfrei. Beratschlage Dich mal mit Deinem Arzt. Sicherlich findest Du auch was im Internet darüber.
Hormone solltest Du mit Recht nicht nehmen, denn damit würdest Du das Myomwachstum fördern.

Bei meiner Freundin dauerte es vom Befund des Myoms bis zur OP
ca. 3 1/2 Jahre. Kurz nach der OP fiel sie in die Wechseljahre und bekam starke Hitzewallungen und weitere unangenehme Begleiterscheinigungen.

Noch ein guter Rat:
Sollte es zu einer OP irgendwann kommen, so ist das St.Franziskus-Krh. in Münster eine gute Anlaufstelle. Die haben gr. Erfahrung damit. Dort wird es per Endoskop durchgeführt und man ist danach fast schmerzfrei. Dadurch ist der Blutverlust gering und man erspart sich einen Bauchschnitt, der zu Verwachsungen führen kann. Infos zum Krh. findest Du ebenfalls hier im Netz.

Alles Gute,
Rosa

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Anmerkung zur Mirena und Hormonen

Hallo Kathleen,

leider kann ich Dir die Fragen nicht beantworten, aber
vielleicht kommt für Dich als neustes Verhütungsmittel eine
Goldspirale in Betracht. Sie ist hormonfrei. Beratschlage Dich
mal mit Deinem Arzt. Sicherlich findest Du auch was im
Internet darüber.
Hormone solltest Du mit Recht nicht nehmen, denn damit würdest
Du das Myomwachstum fördern.

Hallo,
hier mal meine laienhaften, z.T. selbst erlebten Ergüsse :smile:
Die Mirena wird bei starken Blutungen empfohlen, weil das enthaltene Hormon die GM-Schleimhaut flach hält und es somit zu einer schwächeren bis ausbleibenden Blutung kommen sollte. Diesen Effekt kann man meines Wissens mit einer rein mechanisch wirkenden Spirale nicht erreichen. Genauso ist mir unbekannt, dass richtig eingesetzte Hormone zu einem Myomwachstum führen.

Hier sind Infos zur Mirena zu finden.
http://www.mirena.ch/pages/index.cfm?dom=2&rub=3

Übrigens MUSS mit Hormonen nicht immer alles nach Plan laufen. Der Hormonhaushalt eines Frauenkörpers ist höchstgradig sensibel und individuell. Hormone helfen zu einem großen Teil und bis zu einem gewissen Grade lassen sich bestimmt auch Vorhersagungen bzgl. der Wirkungen treffen. Aber es gibt eben auch Grenzen, wo sich die Natur eben nicht ins Handwerk pfuschen lässt. Mir hat die Mirena Dauerblutungen beschert. Ist ein Spass bei schmerzhaften Blutungen. Für andere (ein Großteil!) ist es widerum ein Segen. Ich denke, dass man es einfach probieren muss und sich mit einer neuen Form der Hormontherapie auch immer einige Monate Zeit lassen muss um den Erfolg zu berurteilen.

Ob die Myomverödung zu einer Veränderung des Hormonhaushaltes führen kann?
Ein Arzt hat mir zum Thema Gebärmutterentfernung mal erklärt, dass ein Teil der Blutversorgung der Eierstöcke über die Gebärmtter erfolgen kann. Wird die GM entfernt, so muss sich die Versorgung in dem Fall umstellen. Bis das passiert, kann es z.B. zu Wechseljahreserscheinungen kommen. Bei der Emoblisation wird dem Myom ja auch der Hahn abgedreht. Ob dies dann auch auf den Hormonhaushalt wirkt, weiss ich nicht. Aber für mich wäre es vorstellbar. Da würde ich noch mal gezielt nachfragen.

VG
Monroe

Hallo Helga,

vielleicht kommt für Dich als neustes Verhütungsmittel eine
Goldspirale in Betracht.

Kathleen schrieb doch sie wäre sterilisiert.
Da wird sie kein Verhütungsmittel brauchen.

Gruß Steffi

Hallo Kathleen!

Eigene Erfahrungen habe ich nicht, aber aufgrund des mir unbekannten Begriffes der Gebärmutterverödung interessehalber gesucht.

http://www.medizin-aspekte.de/07/10/frau_kind/unterl…

Gebärmutter: Bei Wucherungen schonende Abhilfe durch Verödung
Frauen mit gutartigen Wucherungen in der Gebärmutterwand, einer so genannten Adenomyosis, kann jetzt auch ohne Entfernung der Gebärmutter geholfen werden. Dies haben Wissenschaftler der Charité - Universitätsmedizin Berlin in einer Studie nachgewiesen.

Die Forschergruppe unter der Leitung von Dr. Thomas Kröncke von der Klinik für Strahlenheilkunde am Campus Virchow-Klinikum konnte zeigen, dass die Verödung von Blutgefäßen in der Gebärmutter eine wirksame Form der Behandlung darstellt.

Bei der so genannten Embolisation werden winzige Kunststoffkügelchen in die entscheidenden Adern gespritzt und verstopfen diese. Dadurch werden die Wucherungen von der Blutzufuhr abgeschnitten. Dieses Verfahren setzt die Charité bereits seit 2000 erfolgreich zur Behandlung von gutartigen Gebärmutter- tumoren, so genannten Myomen, ein. Jetzt soll es auch Frauen mit Adenomyosis helfen.

Für ihre Studie haben die Wissenschaftler 38 Frauen mit unterschiedlich stark ausgeprägten Wucherungen untersucht. Die Patientinnen hatten starke Beschwerden, meist Schmerzen während der Regelblutung. Nach der Behandlung konnten die Forscher eine Verkleinerung der Wucherung feststellen. Bei 84 Prozent der behandelten Patientinnen verbesserten sich die Symptome oder verschwanden ganz.
Adenomyosis ist eine Spielform der Endometriose. Während es sich bei der häufiger vorkommenden Endometriose um gutartige Wucherungen außerhalb der Gebärmutter handelt, liegen diese bei der Adenomyosis in der Gebärmutterwand.

Da die operative Entfernung sehr schwierig ist und hormonelle Therapien keine dauerhafte Hilfe bieten, war bisher die komplette Entfernung der Gebärmutter die einzig effektive Lösung. Dies ist jedoch vor allem bei jungen Frauen problematisch, die noch Kinder bekommen wollen.
Zudem sind mit einer solchen Operation auch körperliche Risiken für die Frauen verbunden.

Mit der Verödung der Gebärmuttergefäße haben jetzt betroffene Frauen eine wirksame, minimal-invasive Alternative zur Operation. „Wir konnten erstmals zeigen, dass dieses Verfahren auch für Patientinnen mit Adenomyosis geeignet ist“, erklärt Kröncke.

Allerdings seien die Ergebnisse bisher nur für einen Zeitraum von zwölf Monaten bestätigt.
„Wir wissen noch nicht, ob die Besserung auch über Jahre hinweg anhält.“ Die Forschergruppe will deshalb die Studie mit den bereits behandelten Patientinnen fortführen, um die positiven Ergebnisse auch für einen längeren Untersuchungszeitraum bestätigen zu können.(idw)

Kontakt:
Dr. Thomas J. Kröncke
Oberarzt
Klinik für Strahlenheilkunde
Campus Virchow-Klinikum Charité
Universitätsmedizin Berlin
Tel.: 030 - 450 527 235
[email protected]