Gebäudeautomation, Datenpunkte und Einzelraumregel

Hallo zusammen,
Muß in einer Klausur mehrere Begriffe der Gebäudeautomation erläutern.

Find aber keine genaue Definition, auch nicht in der DIN 3814, der Einzelnen Begriffe und was man darunter versteht.
Vielleicht könnte mir jemand vom fach weiterhelfen.

MfG
A.M

Also Gebäudeautomation ist die Gesamtheit der Steuererungs-u- Regelungstechnik eines Gebäudes.
Einzelraumregelung, wie der Name schon sagt ist die Regelungstechnik, die für einen Raum zuständig ist.
In der Regel Licht, Heizen (Kühlen), Beschattung.
Ein Datenpunkt in eine Messstelle, sprich Sensor für z.B. Temperatur, Licht, Druck, Windgeschwindigkeit, (analoge Signale)u. Meldungen, wie z.B. Fenster auf/zu (digitale Signale)
Gruß,
Harry

Hallo A.M.
Tja weiterhlefen könnte ich schon. Aber welche Begriffe sollen definiert werden?
Und die 3814 ist keine DIN sondern eine „Richtlinie“ des VDI.

Kieback&amp:stuck_out_tongue_winking_eye:eter hat ein schönes Lexikon der GA auf der Webseite. Vielleicht hilft das?

Viel Spaß und natürlich Erfolg beim Nachdenken.

Rudi Seibt
Ingenieurgruppe München eG

Datenpunkt = Informationseinheit, die eine Information überträgt - Schaltbefehl, Messwert, Stellbefehl.

Einzelraumregelung: Regelung eines Einzelraums, wie der Name schon sagt. Im Normalfall ist es Haltung eines eingestellten Temperaturwerts. Normalerweise läuft im Hintergrund eine zentrale Lüftungsanlage, die einen bestimmte Lufttemperatur liefert. Eine Einzelraumregelung regelt dann ein bestimmtes Raum nach besonderen Anforderung

GA ist der Oberbegriff für Regelung der Heizung,Lüftung, Klimatechnik in einem Gebäude

Um welche Begriffe handelt es sich denn?

Hallo, lieber A.M
Ein Datenpunkt in der Sprache der Automationswelt ist
jedes Gerät in der Feldebene, dessen phisikalisches Signal durch die I/O Geräte in der Automationsebene
( I= Input, O = Output) digitalisiert ist bzw alle Signale von dem Prozeß kommend zu der Automationsebene bzw.alle Signale, von der Automationsstation zu dem
Prozeß
Man nennt diese Datenpunkte auch Informationspunkte.
In der Welt der Automation ( Prozeßautomation, Kraftwerkautomation, Gebäudeautomation usw) spricht
man von 3 Ebenen wie folgt:

  1. Leitebene = Leitrechnerzentrale oder GLT-Zentrale

  2. Automationsebene = Intelligente Geräte zwischen Leitebene und Prozeßebene.

  3. Prozeßebene oder Feldebene sind die Sensoren und Aktoren ( Sensor ist ein Temperaturfühler, Aktor z.b. ist eine Pumpe) wie Temperaturfühler, Pumpe, Relais, Antriebe usw.
    Die Datenpunkte werden in einer sogenannten Datenpunktliste nach VDE Norm bzw. Informationsliste erfasst und nach Gekennzeichnungssystem festgelegt und indentifiziert.
    Es gibt folgende Datenpunkarten:
    * Digitale Eingänge / z.B potentialfreierkontakte

* Digitale Ausgänge/ Befehlsausgaben, z.b Ein oder Ausschaltbefehl für eine Pumpe

* Analage Eingänge, wie Temperaturfühler

* Analoge Ausgänge, wie Stellbefehle von 0 bis 10 Volt entspricht 0 bis 100% für Stellantriebe

MfG
Elia Baz ( Dipl.Ing)
[email protected]
www.eurie.de
näheres siehe in www.albaz.de die Anmation

Hallo A.M.
bin heute erst aus dem Urlaub zurück.
Ist schon interessant, wie die Leute Deine gefragten Begriffe selber aus den Fingern gesaugt interpretieren(z.B. Elia Baz), obwohl es offizielle, genormte und sogar nach VOB vorgeschriebene Definitionen dafür gibt.
Der Hinweis von Herrn Seibt auf das Wörterbuch bei K&amp:stuck_out_tongue_winking_eye: war schon sehr gut und hilfreich. Das enthält die genormten Definitionen (und mehr).
Wenn Du mir Deine Koordinaten schickst, sende ich per mail meine Sammlung der offiziellen GA-Begriffe (als Projektleiter der ISO- und EN Normen für Gebäudeautomation ([email protected]).
Vorweg:

Gebäudeleittechnik (veraltet)
GLT
Leiten der technischen Gebäudeausrüstung, TGA (früher: betriebstechnische Anlagen, BTA), vorwiegend durch menschlichen Eingriff
Siehe Gebäudeautomation
Vergleiche SCADA-System
Anmerkung: Der Begriff „Leittechnik“ hat im Bereich der Industrie- und Prozessautomation Verbreitung gefunden (Leitwarte, Leitstand etc.).
Die Gebäudeautomation hat sich davon weg entwickelt, da die Prozesse in der Gebäudetechnik nicht vorwiegend vom Menschen geleitet werden. Die Wandlung hin zur Gebäudeautomation (GA) erfolgte im breiten Rahmen nach Einführung homogener digitaler Komplettsysteme.
Das Akronym ZLT-G wurde in den 80er Jahren durch GLT abgelöst; GLT wurde in den 90er Jahren durch GA ersetzt.
Unterscheidung zwischen ZLT-G, GLT und GA:
a) Bei „ZLT-G/GLT“ mit „Unterstationen“ blieb früher die funktionale Eigenständigkeit der zur TGA/BTA gehö¬renden MSR-Technik gegenüber einer Leittechnik er¬halten, insbesondere durch die potentialfreie Klemm¬leiste als Schnittstellendefinition nach VDI 3814. Diese liegt zwischen der MSR- und Leittechnik.
b) Bei GA nach den aktuellen Regeln der Technik ist eine funktionale Selbständigkeit in diesem Sinne nicht mehr gegeben, denn hier liegt die System-Schnittstelle bei den Feldgeräten zur mechanischen Anlage hin. Die Schalt¬schränke gehören nach DIN 276 und VOB/C zur Gebäu¬deautomation.
In diesen Fällen werden oft funktionale Gewährleis-tungs-Schnittstellen aus Kompetenzmangel als Problem angeführt, obwohl bei Funktionsmängeln – auch bei me¬chanischen Fehlern - meist ein GA-Experte gerufen wird.
[VDI 4700]

Gebäudeautomation
GA
Einrichtungen, Software und Dienstleistungen für automatische Steuerung und Regelung, Überwachung und Optimierung sowie für Bedienung und Management zum energieeffizienten, wirtschaftlichen und sicheren Betrieb der Technischen Gebäudeausrüstung
Anmerkung: Gebäudeautomation ist auch eine Bezeichnung für das Gewerk und die Branche.
[nach VDI 3814 Blatt 1]

Gebäudeautomationssystem
GA-System
System, bestehend aus allen Produkten und Dienstleistungen für automatische Steuerung mit Logikfunktionen, Regelung, Überwachung, Op-timierung, Betrieb sowie für manuelle Eingriffe und Management zum energieeffizienten, wirt-schaftlichen und sicheren Gebäudebetrieb
Anmerkung 1: Die Verwendung des Wortes „Automation“ bedeutet nicht, dass sich das System/die Einrichtung nur auf Automation bezieht. Verarbeitung der Daten und Informationen ist ebenso möglich.
Anmerkung 2: Erfüllt ein Gebäudeleitsystem, ein Gebäudemanagementsystem oder ein Gebäude-Energiemanagement¬system die Anforderungen der Internationalen Normenserie DIN EN ISO 16484, sollte es als ein Gebäudeautomationssystem (GA-System) bezeichnet werden.
[nach DIN EN ISO 16484-2]

Datenpunkt
Bezeichnung für eine Eingabe- oder Ausgabefunktion bestehend aus allen zu-geordneten Informationen, die die Bedeutung (Semantik) des Datenpunkts vollständig beschreiben

Anmerkung 1: Es gibt physikalische und virtuelle Daten-punkte.
Ein physikalischer Datenpunkt ist auf ein direkt angeschlossenes oder vernetztes Feldgerät innerhalb eines homogenen Systems bezogen.
Ein virtueller Datenpunkt kann aus dem Ergebnis einer Verarbeitungsfunktion abgeleitet sein, oder er bezieht sich als gemeinsamer (kommunikativer) Datenpunkt auf eine Einrichtung/Gerät innerhalb eines anderen Systems.
Anmerkung 2: Die Informationen umfassen den Aktualwert und/oder Zustand und Parameter (Eigenschaften und Attribute), z. B. Signalart und Signalkennlinie, Messbereich, Einheit und Zu-standstexte.
Anmerkung 3: Ein Datenpunkt wird identifiziert über eine Datenpunktadresse und/oder eine Benutzeradresse, z. B. als mnemonische Bezeichnung.
Anmerkung 3: Ein Parameter mit eigener Be-nutzeradresse ist ein virtueller Datenpunkt.
Anmerkung 4: Ein virtueller Datenpunkt kann auch die funktionale Ableitung von unterschiedlichen kombinierten Verarbeitungsfunktionen darstellen, um das Verhalten einer Funktionseinheit abzubilden, z. B. jeder Art von Stellgerät, Automationseinrichtung oder Bedieneinrichtung.
Anmerkung 5: Ein virtueller Datenpunkt kann auch ein GA-Objekt genannt werden.
Anmerkung 6: Eine GA-FL (Funktionsliste) zählt alle Datenpunkte auf, umreisst deren Funktionen und fasst diese für ein Projekt zusammen. Die GA-FL kann physikalische und gemeinsame, kommunikative Datenpunkte (Kommunikationsobjekte) sowohl zur Darstellung der erforderlichen technischen Bearbeitung (Engineering) auflisten, als auch GA-Objekte zur Darstellung der Funktionsweise des
Erklärung 1: Datenpunkt ist ein historisch gewachsener Begriff, der früher nur einen physikalischen Prozesswert oder Zustand bezeichnete. Die Neudefinition erfolgte durch ISO/TC205 WG3 und CEN/TC247 WG3. In den VDI Richtlinien wurde der Begriff bisher vermieden, da früher über die Bedeutung kein Konsens zu erzielen war…
Die Informationen, Attribute und Parameter können in einem Objekt als Properties zusammengefasst sein (nach DIN EN ISO 16484-5).
Erklärung 2: Ein Kommunikationsobjekt (z.B. nach EN ISO 16484-5) dient der Erzielung interoperabler GA-Systeme. Ein Kommunikationsobjekt kann auch ein Datenpunkt sein.
[nach DIN EN ISO 16484-2]

Einzelraum-/Zonenregelung
individual room / zone control
Regelung der physikalischen Umgebung in einem Gebäudebereich, z. B. Zone oder Einzelraum

VERGLEICHE Raumautomation

ANMERKUNG 1 Dieser Begriff befindet sich in einer Übergangsphase bedingt durch die vermehrte Integration anderer technischer Dienste, wie z. B. elektrische Installationstechnik.

ANMERKUNG 2 Eine Zone stellt einen Gebäudebereich dar, auf den eine Automationsstrategie wirkt, z. B. ein Geschoss, ein Geschossbereich oder ein Raum.
[DIN EN ISO 16484 2, 3.97]

Hallo,

ich habe gerade dieses Thema gefunden und möchte meine Frage hier anschließen.
Es geht um die Definition und Zählung physikalischer Datenpunkte in einem GA-Projekt.
Gilt 1 Feldgerät = 1 phys. Datenpunkt?

Beispiel: Ich habe eine Pumpe mit 1 x DA für Freigabe und 2 x DE für Betriebs- und Störmeldung. Habe ich dann einen oder drei physikalische Datenpunkte?

Ich danke im vorraus für sachdienliche Hinweise.

Guten Tag,

Hallo zusammen,

Hier eine weitere Antwort (leider erst heute) zu den phys. Datenpunkten bei einer Pumpe:
physikalisch ist in der Weltnorm für GA „DIN EN ISO 16484-2“ sauber definiert.
wenn die Automationseinrichtung phys. Ein-/Ausgänge dafür hat, dann sind es solche (also Hilfskontakte im Schaltschrank).
Wenn die Pumpe per Datenprotokoll kommuniziert, sind es „gemeinsame“ (früher „kommunikative“) Datenpunkte, denn das „System Pumpe“ hat diese Datenpunkte physikalisch, nicht aber die Gebäudeautomation.
Alles klar? wenn nicht, [email protected]

MfG

HAK