Gebrauchsmuster international verkaufen

Hallo,
ich habe eine Produktidee - konkret für eine Kindersicherung im Haushalt, die es so noch überhaupt nicht gibt. Einen Prototypen hab ich selber gebaut und im Einsatz, die Idee habe ich detailliert mit Skizze als Gebrauchsmuster beim Patentamt eingetragen.
Das Produkt ist zwar eine Marktlücke wird aber vorraussichtlicher nicht mehr als eine Herd-Kindersicherung boomen.
Darum würde eine Eigenproduktion nur wenig gewinnbringend sein, zumal ich auch dort Angst hätte dass der kontaktierte Produzent, der ja meist im Ausland ist ablehnt und dann das Produkt selber im Ausland verkauft.

Der Gebrauchsmusterschutz gilt nur in Deutschland. Wenn ich nun also meine Idee einer Firma wie rohto oder reer präsentiere, habe ich Angst dass diese diese ablehen und das Teil dann einfach für den Rest der Welt produzieren und dort verkaufen. Ein weltweites Patent ist sehr teuer und aufwändig, ich bezweifle dass ich die Kosten dafür wieder rein kriegen würde. Auch ist das Ding sehr leicht nachgebaut.
Wie kann ich also Gewinn aus meinem Produkt schlagen?
Ich würde auch gern Hersteller in den USA kontaktieren und die Idee ohne Patent verkaufen, aber das geht wahrscheinlich gar nicht.
Kann ich einen Vertrag ausformulieren und die Details erst nach Unterschrift preisgeben?

Danke für eure Hilfe

Hallo!

Kürzlich schrieb ich zum Thema Verwertung von Schutzrechten: /t/patenthilfe-nach-amerikanischem-modell/6601480/5

Bei der Verwertung geht es regelmäßig auch um Kosten und Risiken. Deshalb würde ich mich an inländische Hersteller halten und Vereinbarungen nur nach deutschem Recht schließen. Alles andere kann kompliziert und teuer werden. Ob der Käufer das große Rad dreht, in Japan, USA und sonstwo verkauft, muss Dir egal sein.

Der Käufer eines Schutzrechts möchte am liebsten eine Umsatzbeteiligung vereinbaren. Damit ist für ihn das geringste Risiko verbunden. Aber der Verkäufer eines Schutzrechts hat keine Einflussnahme, ob überhaupt, wo, wann und mit welchem Erfolg produziert und vermarktet wird. Zudem fehlen ihm Kontrollmöglichkeiten.

Deshalb ist es nicht klug, nach der Taube auf dem Dach zu schielen, um schon mal von riesigen Geldeingängen zu träumen. Die werden nicht kommen. Dafür aber jede Menge Begründungen, warum mehr einfach nicht möglich ist. Das wirst Du bei jedem noch so seriös daher kommenden Unternehmen und sämtlichen noch so ehrlichen Kaufmannsaugen erleben. Lass Dich darauf nicht ein. Statt dessen überlegst Du Dir einen Einmalbetrag, der sich am Nutzen des Käufers orientiert. Und selbstverständlich hast Du mehr als nur einen Interessenten. Mancher kauft ein Schutzrecht nur, damit es der Wettbewerber nicht bekommt.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

erstmal danke für die ausführliche Antwort und die vielen hilfreichen Infos.
Es leuchtet mir ein, dass es besser ist die Sache mit einem Einmalbetrag zu verkaufen, statt mit jedem verkauften Teil ein paar Cent zu bekommen.
Ich hab trotzdem schon überlegt das Produkt selber in Produktion zu geben und auf ebay/Amazon zu verkaufen. Ich hätte auch einen Freund, der den Verkauf übernehmen könnte - ich hab dafür keine Zeit. Ich werde demnächst mal Textilproduzenten und Hersteller von Plastikteilen ausfindig machen. Wie kann ich solche finden? Alle per Google? Als Endverbraucher kennt man ja solche Firmen nicht.
Zumindest kann ich durch solche Anfragen eine Kosten- und Gewinnanalyse machen und aufgrund dessen meine Forderungen stellen, sollte ich die Lizenz doch verkaufen. Aber ich glaube eher dass reer oder rohto oder ähnliche Firmen dankend ablehnen, und das Produkt lieber im Ausland nachbauen und dort verkaufen. Darum weiß ich nicht ob es nicht besser ist so ein Teil gleich selber zu bauen und zumindest in der EU zu verkaufen - dann hat man ein bisschen Zeit bis es nachgemacht wird.
Aber es ist halt wirklich nur eine Kindersicherung die es noch nicht gibt. Die große Goldgrube wohl nicht. Also fragt sich ob das ganze den Aufwand überhaupt wert ist, immerhin muss ich mich ja dann auch erstmal selbstständig machen. Und das Kapital für mindestens 1000 Stück der Erstproduktion aufbringen.
Danke für die Hilfe beim „laut nachdenken“ :smile:

Hallo!

Ich hab trotzdem schon überlegt das Produkt selber in
Produktion zu geben und auf ebay/Amazon zu verkaufen.

Die Produktion als solche ist nur selten ein Problem. Knackpunkt ist regelmäßig die Finanzierung. Und dann der Marktzugang. Ebay-Hökerei kannst Du knicken. Das ergibt die ungeeignete Größenordnung für den Absatz und viel zu viel Mühe für jedes Einzelstück. Wer ein Massenprodukt herstellt, kann sich nicht um Anfragen, Rückfragen, Reklamationen, zickige Kunden, unauffindbare Besteller für jedes Einzelstück kümmern. Dabei würdest Du auf keinen grünen Zweig kommen und einem Produkt in Alleinstellung niemals gerecht werden können.

Ich werde demnächst mal Textilproduzenten und Hersteller von :stuck_out_tongue:lastikteilen ausfindig machen. Wie kann ich solche finden?

Für eine hilfreiche Antwort bräuchte man konstruktive Details. Aber so viel lässt sich sagen: Kunststoffteile sind meistens sehr preisgünstig. Ins Geld gehen Konstruktion und Bau der Werkzeuge für die Herstellung der Kunststoffteile. Sowohl für den Werkzeugbau als auch für die Herstellung der Kunststoffteile gibt es in jeder Region geeignete Unternehmen.

Zumindest kann ich durch solche Anfragen eine Kosten- und
Gewinnanalyse machen und aufgrund dessen meine Forderungen
stellen, sollte ich die Lizenz doch verkaufen.

Du solltest zu einer nachvollziehbaren Schätzung des Marktvolumens (Stückzahl, Bedarf) kommen. Bei einer, eher zwei Handelsstufen bleibt mehr als die Hälfte des Endverbraucherpreises beim Handel hängen. Wenn Du dann noch den Endverbraucherpreis schätzt (orientiert sich am Nutzen des Verbrauchers und an der Alleinstellung), kommst Du zu einer Größenordnung des Umsatzes für den Hersteller. Alleinstellung vorausgesetzt, haben Verkaufspreise mit den Herstellungskosten nichts zu tun, so dass für den Hersteller etwas übrig bleibt. An dessen Nutzen orientiert sich Deine Forderung.

…und das Produkt lieber im Ausland nachbauen und dort
verkaufen.

Wenn Du Nutzungsrechte verkaufst, kann es Dir egal sein, was ein Hersteller mit den erworbenen Rechten anstellt. Aber kein Hersteller wird den deutschen Markt mit 80 Millionen Menschen ausklammern, um ein paar T€ für den Lizenzgeber zu sparen.

Darum weiß ich nicht ob es nicht besser ist so ein
Teil gleich selber zu bauen und zumindest in der EU zu
verkaufen - dann hat man ein bisschen Zeit bis es nachgemacht
wird.

Das kann ich Dir nicht ausreden. Aber ohne einschlägige Erfahrung sowie einiges Kapital hast Du gute Chancen, eine Bauchlandung hinzulegen. Außerdem kann ich nicht beurteilen, wie wasserdicht Dein Gebrauchsmuster ist. Immerhin waren nur formale Anforderungen zu erfüllen; eine inhaltliche Prüfung findet für ein Gebrauchsmuster beim Patentamt nicht statt (es sei denn, Du hast die Prüfung beantragt und bezahlt).

Auch auf die Schutzdauer eines Gebrauchsmusters (ebenso eines Patents) würde ich mich nicht verlassen. Man ist so gut wie nie davor sicher, dass jemand mit einer besseren Idee zur Problemlösung oder mit einer gleichwertigen, aber das bestehende Schutzrecht umgehenden Lösung kommt. Letzten Endes sind Marktmacht, Marktzugang, ein eingeführter Name und eingespielte Handelsstrukturen die entscheidenden Faktoren. Den Massenmarkt flächendeckend zu bedienen, ist deshalb kaum ein geeignetes Betätigungsfeld für kleine Unternehmen. Die erforderlichen Strukturen müssen Einzelkämpfer überfordern. Für nur ein einziges Produkt ohnehin. Mit einem Verkauf des Nutzungsrechts (Erfinderin bleibst Du) wirst Du besser bedient sein. Selbst dieser Verkauf, professionell durchgeführt, ist mit einem Haufen zeitintensiver Arbeit verbunden.

Aber es ist halt wirklich nur eine Kindersicherung die es noch
nicht gibt.

Kann ich nicht beurteilen.

Die große Goldgrube wohl nicht.

Wenn die Stückzahlen stimmen und sich der geeignete Vertrieb der Sache annimmt, steht in D eine Zielgruppe mit rund 6 Millionen Kindern bis 6 Jahre und in der EU fast 40 Millionen Kindern dieser Altersgruppe zur Verfügung. Reicht das nicht? Wenn der Vertrieb davon 10% erschließt und mit jedem Kunden 20 € Umsatz realisiert werden, ist das doch schon ein Wort :smile:

immerhin muss ich mich ja dann auch erstmal selbstständig machen. :Und das Kapital für mindestens 1000 Stück der Erstproduktion
aufbringen.

Ein paar Einzelstücke lassen sich oft handwerklich, sozusagen aus dem Vollen gefräst, herstellen. Das sind dann Muster mit hohen Herstellkosten. Bei 1.000 St. wird das vermutlich mit akzeptablen Kosten nicht mehr zu machen sein und man muss in speziell hergestellte Werkzeuge und Vorrichtungen investieren. Dazu Verpackung, Montage- und Bedienungsanleitung.

Faustregeln müssen im Einzelfall nicht zutreffen, es gibt immer Ausnahmen, aber meistens gilt: Der Massenmarkt mit flächendeckendem Vertrieb ist für sehr kleine Unternehmen kaum geeignet. Internet und Ebay ändern daran nur wenig. Man kann zwar per Fernabsatz Einzelkunden zwischen Hamburg und München beliefern, aber das Potential eines Produkts in Alleinstellung lässt sich so nicht heben. Dafür braucht man die größeren Unternehmen mit Kapitalkraft, ordentlichem Marketing und Großhändlern. Kleine Unternehmen können den Markt als Hersteller flächendeckend bedienen, wenn es um beratungsintensive, hochpreisige Investitionsgüter in kleinen Stückzahlen mit speziellem Know-how geht. Dann können sie sogar leistungsfähiger als Riesen sein.

Mit dieser Faustregel im Hinterkopf wird ein kleines Unternehmen, allemal eine Einzelkämper-Neugründung mit schmaler Kapitalbasis, die Finger vom flächendeckenden Vertrieb mit einem einzigen niedrigpreisigen Produkt lassen (müssen). Es gibt viele Erfinder mit pfiffigen Ideen, die alles verfügbare Kapital in Musterbau und Kleinserie investierten und daran scheitern, dass sie wie eine Glucke auf ihrem Produkt sitzen, unbedingt alles selbst machen wollen und Vertrieb und Marketing nicht auf die Reihe bekommen.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

danke für deine wirklich überzeugenden Argumente, man merkt dass du Ahnung von der Sache hast.
Du hast mich überzeugt dass es wirklich klüger ist das Produkt zu verkaufen statt selber zu produzieren und vermarkten.

Jetzt stellt sich aber die Frage, ob es nicht sinnvoller ist zuerst noch zumindest ein deutsches Patent anzumelden. Wenn ich nur ein Schutzrecht für das Gebrauchsmuster habe, werde ich evtl. schnell preislich heruntergehandelt. Immerhin gibt es ja keine Garantie dass noch kein ähnliches Patent/Gebrauchsmuster eingereicht wurde. Im schlimmsten Fall muss der Produzent das Produkt dann wieder vom Markt nehmen. Er kann natürlich selbst das Gebrauchsmuster zu einem Patent ausbauen, aber dementsprechend weniger Geld bekomme ich.
Falls also ein deutsches Patent Sinn macht, würde ich es bevorzugen dieses ohne Patentantwalt durchzuziehen. Die Schutzansprüche für das Teil hab ich meines Erachtens bereits relativ gut formuliert. Im Zweifelsfall könnte ich ja nur meine technische Beschreibung überprüfen lassen und die restlichen Formalitäten selbst erledigen, dann wirds wohl nicht so teuer.
Wegen einem europäischen Patent hab ich auch geschaut, aber das sprengt wohl definitiv meinen Kostenrahmen von maximal 5000€ Investition meinerseits.

Ich hab auch auf die Seite vom Erfinderhaus geschaut. Wäre es sinnvoller meine Erfindung über Plattformen wie patent-net.de zu vermarkten, statt sich selbst an Hersteller zu wenden? Ich schrecke ein bisschen davor zurück, weil es vielleicht auch ein Verkaufsargument ist, wenn die Produktidee noch quasi unbekannt ist - ausser für Abonennten von Patenten und Gebrauchsschriften.
Andererseits bieten manche Firmen einen „Innovationscheck“ an und können evtl. gute Argumente für den Verkauf liefern und einen realistischen Ansatz für den Verkaufspreis machen.
Wenn ich den möglichen Reingewinn eines Verkaufs in Europa (bei nur 5% Markterschließung) mit 20 Millionen Euro abschätze, und angenommen das ist realistisch, kann man dann ca. 100.000 € für die Lizenz verlangen? Für mich als Student ist das ewig viel Geld und ich hätte wohl eher viel kleiner angesetzt.
Gefühlt ist die Erfindung eher ein paar Tausend wert - obwohl ich davon überzeugt bin dass fast jeder Haushalt mit einer für Kindern zugänglichen Waschmaschine dieses Teil brauchen kann. Die Kindersicherung passt für nahezu jedes Modell, da sie flexibel anpassbar ist. Den mamixmalen Verkaufspreis würde ich auf 30€ schätzen… Vielleicht sollte ich mich von einem Anwalt oder einer Firma beraten lassen um einen soliden Verkaufspreis aushandeln zu können.
Danke schonmal

Grüße
Birgit

Hallo Birgit!

Jetzt stellt sich aber die Frage, ob es nicht sinnvoller ist zuerst noch zumindest ein deutsches Patent anzumelden. :Wenn ich nur ein Schutzrecht für das Gebrauchsmuster habe, werde ich evtl. schnell preislich heruntergehandelt. :Immerhin gibt es ja keine Garantie dass noch kein ähnliches Patent/Gebrauchsmuster eingereicht wurde.

Es gibt überhaupt keine Garantien, nur weitere Risiken, je länger Du wartest. Bis zur Erteilung eines Patents vergehen Jahre. Ob es zur Erteilung kommt, ist ungewiss. Warum dieses Risiko? Ich hätte nicht einmal den Eingang der Gebrauchsmusterurkunde abgewartet, sondern wäre zufrieden mit dem Schutz, den bereits die Eingangsbestätigung des Patentamts über den Eingang der Unterlagen gibt.

Im schlimmsten Fall muss der Produzent das Produkt dann wieder vom Markt nehmen.

Ach wo. Wer in einem bestimmten Marktsegment tätig ist, weiß besser über die Vorgänge in seinem Bereich Bescheid als das Patentamt. Und selbst wenn jemand sein Produkt wieder vom Markt nimmt – was interessiert es Dich?

Er kann natürlich selbst das Gebrauchsmuster zu einem Patent ausbauen, aber dementsprechend weniger Geld :bekomme ich.

Kein Unternehmen zahlt für das Schutzrecht als solches. Gezahlt wird für die Möglichkeit, in Alleinstellung Geld zu verdienen. Die Anmeldung/das Schutzrecht dient zunächst nur als Schutz für den Erfinder, damit niemand mit der Behauptung daher kommen kann, die gleiche Idee schon früher gehabt zu haben, um daraus Rechte abzuleiten.

Falls also ein deutsches Patent Sinn macht, würde ich es bevorzugen dieses ohne Patentantwalt durchzuziehen. Die
Schutzansprüche für das Teil hab ich meines Erachtens bereits relativ gut formuliert. Im Zweifelsfall könnte ich ja :nur meine technische Beschreibung überprüfen lassen…

Das nützt nichts. Entscheidend sind die Patentansprüche, die nicht „relativ gut“, sondern wirklich wasserdicht formuliert sein müssen. Fehler bei den Patentansprüchen lassen sich nachträglich nicht mehr heilen. Man kann dann nur noch einzelne Ansprüche streichen.

Wegen einem europäischen Patent hab ich auch geschaut, aber das sprengt wohl definitiv meinen Kostenrahmen :von maximal 5000€ Investition meinerseits.

Solche Überlegungen sind entbehrlich. Lass doch den Käufer entscheiden, wie er es für richtig hält. Das geht Dich dann nichts mehr an.

Ich hab auch auf die Seite vom Erfinderhaus geschaut. Wäre es sinnvoller meine Erfindung über Plattformen wie :stuck_out_tongue:atent-net.de zu vermarkten…

Warum willst Du Informationen unnötigerweise breit streuen? Nur wer seine Käufer nicht kennt, streut Informationen, um an die Interessenten zu kommen. Du aber kennst die Unternehmen und Ansprechpartner von vornherein namentlich. Das ist eine traumhaft günstige Position und deshalb ist wohl nichts leichter als die Kontaktaufnahme mit potentiellen Käufern für ein Schutzrecht.

… statt sich selbst an Hersteller zu wenden? Ich schrecke ein bisschen davor zurück, weil es vielleicht auch ein
Verkaufsargument ist, wenn die Produktidee noch quasi unbekannt ist

Die bislang unbekannte Produktidee ist nicht nur vielleicht das Verkaufsargument, es ist vielmehr Dein entscheidendes Verkaufsargument. Es liegt in der Natur der Sache, dass es sich bei einem Schutzrecht um eine Innovation handelt. Alte Hüte kann man auf diese Weise nicht verkaufen.

Andererseits bieten manche Firmen einen „Innovationscheck“ an und können evtl. gute Argumente für den Verkauf :liefern und einen realistischen Ansatz für den Verkaufspreis machen.

Das soll jeder machen, wie er es für richtig hält. Anregungen holen ist ok, aber selbst zu denken, kann Dir niemand abnehmen.

Wenn ich den möglichen Reingewinn eines Verkaufs in Europa (bei nur 5% Markterschließung) mit 20 Millionen :Euro abschätze, und angenommen das ist realistisch, kann man dann ca. 100.000 € für die Lizenz verlangen?

Der Verkaufspreis eines Schutzrechts orientiert sich am Nutzen des Käufers und natürlich an der Nachfrage. Wenn Du nur einen Interessenten hast und der begegnet Deiner Forderung mit einem Angebot von 1 €, hast Du Pech gehabt. Deshalb brauchst Du mehrere Interessenten, mit denen Du parallel verhandelst.

Jetzt stellt sich noch die Frage, wie und über was verhandelt wird. Es geht jedenfalls nicht wie auf dem Basar, einer sagt 10, der andere bietet 5 und man trifft sich in der Mitte. Das muss man klüger angehen. Man schnürt ein Paket aus Einmalzahlung und kompliziert gestaffelter Umsatzbeteiligung . Obwohl und gerade, weil man die Umsatzbeteiligung mangels Einfluss und Kontrolle gar nicht haben will, hat man Verhandlungsmasse. Bei der Parallelverhandlung mit mehreren Interessenten wird man dann merken, wo die Schmerzgrenze für die Einmalzahlung liegt.

obwohl ich davon überzeugt bin dass fast jeder Haushalt mit einer für Kindern zugänglichen Waschmaschine dieses :Teil brauchen kann.

Deine Überzeugung ist wichtig, um etwas verkaufen zu können. Es ist allerdings eine andere Frage, ob der Markt Deine Überzeugung bestätigt. Dieses Risiko kennt natürlich auch der Käufer eines Schutzrechts und wird beim Betrag einer Einmalzahlung entsprechend vorsichtig agieren.

Vielleicht sollte ich mich von einem Anwalt oder einer Firma beraten lassen um einen soliden Verkaufspreis
aushandeln zu können.

Du brauchst kaufmännische Daten, die Branchenkenntnisse voraussetzen. Mir ist nicht klar, was einen Juristen qualifiziert, die benötigten Zahlen zu liefern.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

nochmals vielen Dank für die Mühe die du dir mit mir machst.
Du hast wohl recht, die potentiellen Käufer wissen ja dass es solch ein Produkt noch nicht auf dem Markt gibt, und das reicht als Anreiz - da bringt ein zusätzliches Patent nur wenig.
Ich werde versuchen einen Unternehmensberater/BWLer zu finden, der sich mit der Materie auskennt und mir bei der Ausarbeitung des Vertrages und der Argumente helfen kann.
Ich bin mir aber nicht sicher ob ich wirklich mehrere Verhandlungen gleichzeitig führen sollte. Immerhin weiß dann die Konkurenz gleichzeitig von der neuen Produktidee bescheid, auch wenn Sie sie nicht kauft. Ich würde evtl. erst andere Hersteller kontaktieren, wenn wir uns nicht einigen können.
Grüße
Birgit