Gebrauchtes Fahrrad - Checkliste?

Hallo,

nach den teils haarsträubenden und angsteinflössenden Berichten über Fahrräder aus dem Baumarkt, die bei den kleinsten Belastungen in sich zusammenbrechen und dem Fahrer selbiges bescheren, wollte ich fragen, welche Kriterien anzulegen sind, wenn man sich ein gute Gebrauchtes bis 70 € für die Fahrt zur Uni (ausschließliche Straßenbenutzung) zulegen möchte, um sicher durchs Jahr zu kommen?

mfg

die maya

Hallo,

es ist natürlich schwer, allgemeine Aussagen über die Qualität eines Rades zu machen. Es stimmt, im Baumarkt würde ich keines kaufen. Es gibt vielleicht ein paar besondere Merkmale, an denen man ein besonders minderwertiges Rad erkennt:

Das ist einmal das Gewicht, v.a. des Rahmens: extremer Schrott ist meistens viel zu schwer. Das ist aber manchmal schwer zu entscheiden, wenn man keinen Vergleich hat… Dann ist da, bei Kettenschaltungen, das Schaltwerk (hinten), das, sofern von Shimano, mindestens den Aufdruck einer „A-Gruppe“ (Alivio, Altus) aufweisen, besser natürlich einer höheren Gruppe angehören sollte. Wenn da nur Shimano, SIS, o.ä. draufsteht, ist das ein Hinweis auf Billo-Kram. Dann die Speichen: Hochwertige Räder haben Niro-Speichen, die hell-silbern glänzen. Mattgrau ist verzinkt und billig. Ausnahme: Hollandräder, bei denen man diesen Nachteil ruhig in Kauf nehmen kann.

Überhaupt, ein gebrauchtes Hollandrad von halbswegs guter Qualität mit 3-Gang-Naben-Schaltung ist meine Empfehlung für den Stadtverkehr, denn in punkto Komfort (Kettenschutz, aufrechte Sitzposition! , großvolumige Reifen, schwere, breite Felgen bedeuten viel Federung und Drehimpulserhaltung), Alltagsverfügbarkeit (geschlossener Kettenkasten, einfacher Aufbau sorgen für lange Wartungsintervalle und seltene Reparaturen) bei gleichzeitiger relativer Diebstahls-Unempfindlichkeit ist ein Hollandrad kaum zu schlagen.

Grüße!