Gebrauchtwagen auf Händler zulassen

Guten Abend,

ich bin Mitarbeiter in einem Autohaus (GmbH).
Leider haben wir keine eigene Buchhaltung im Haus. Dies erledigt alles unser Steuerberater. Ich selbst bin in der Verwaltung tätig und für sämtliche Zulassungen/Stillegungen, die das Autohaus betreffen zuständig. Nun stellt sich mir die Frage:
Wenn ein Autohaus -in diesem Fall eine GmbH- einen Gebrauchtwagen vom Kunden XY (Einkaufspreis 8000 Euro - Differenzbesteuert) auf sich selbst zulässt und dieses Fahrzeug dann als Werkstattersatzwagen verleiht (unentgeltlich), muss dies dem Finanzamt, bzw dem Steuerberater mitgeteilt werden?

Hallo,
natürlich muss dieses dem Steuerberater mitgeteilt werden. Auch wenn der Wagen unentgeltlich verliehen wird.
Denn dadurch verändert sich automatisch euer Fahrzeugbestand und muss in der Bilanz mit eingetragen werden.

Guten Tag,
leider komme ich erst jetzt zur Beantwortung Ihrer Frage, weil ich auf Dienstreise war und bitte um Verständnis dafür.
Grundsätzlich wird der Ankauf des Fahrzeuges, wie auch die Verwertung (also auch die kostenlose Nutzung als Werkstattersatzwagen) wie ein normaler Buchungsvorgang vom Buchhalter (bei Ihnen eben der Steuerberater) behandelt und das Fahrzeug auch normal abgeschrieben. Da es keinen Ertrag gibt, wirken die Kosten steuermindernd.
Meiner Erfahrung nach ist eine kostenlose Abgabe von Werkstattersatzwagen in manchen Fällen zwingend nötig - z.B. bei Fällen in denen die Werkstatt eine Nachreparatur durchführen muss, also schlecht gearbeitet hat. Dagegen ist eine grundsätzlich kostenlose Abgabe, z.B. auch bei Wartungsarbeiten, nicht nötig und auch nicht sinnvoll. In manchen Projekten strebe ich an, dass bei der Kalkulation der Stundenverrechnungsssätze die Ersatzwagenkosten einkalkuliert werden. Dazu werden die Gesamtkosten für Ersatzwagen einer Periode (z.B. 1Jahr) durch die in der gleichen Periode verkauften Stunden geteilt, dann bekommt man die Ersatzwagenkosten pro Stunde und schlägt diese auf den Verrechnungssatz auf.
Der erfolgreichste Volvo-Betrieb Deutschlands arbeitet mit über 10% Umsatzrendite und der höchsten Kundenzufriedenheit. Der rentabelste Opel-Betrieb Deutschlands hat ein ähnliches Ergebnis. Das geht also tatsächlich, aber nur unter bestimmten Voraussetzungen.
Grüße


Dr. Fritz Schweninger
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