Gebrauchtwagenkauf, handeln?

Hallo,

ich stehe vor der Situation, nach langer Zeit mal wieder eine neues, gebrauchtes Auto kaufen zu wollen und zwar möglichst von einem Händler. Wunschauto ist ein Citroen C5. Wie jeder Mensch, möchte ich dafür so wenig wie möglich bezahlen. Sind die offerierten Preise bei Händlern überhaupt verhandelbar? Wenn ja, mit welchen Argumenten versucht man den Preis runter zu handeln? Mein altes, eines mit roter Plakette, möchte ich dabei auch möglichst optimal verwerten. Wie geht ihr dabei vor?

Gruß
Otto

Hallo Otto!

Ja, Gebrauchtwagenpreise sind grundsätzlich verhandelbar.
Gehe mal davon aus, dass 10 - 15% immer gehen.

Ich selbst gehe davon aus, das ein Gebrauchtwagenhandel in der derzeitigen wirtschaftlichen und rechtlichen Laage für einen sogenannten „ehrbaren Kaufmann“ in Deutschland keine Existenzgrundlage sein kann.

Es gibt da einfach zu viel Lumpenpack, was die Käufer um die gesetzliche Gewährleistung betrügt, so dass die „ehrlichen“ Händler schon längst pleite sind.

Ich sage mal, für Dein Wunschauto besser bei einem Citroen-Autohaus die Gebrauchtwagen ansehen,
handeln ohne Ende, „Beim XXX seinem Autohandel steht das selbe Auto für 2000 weniger“ ,
Du brauchst da kein schlechte Gewissen zu haben,
wenn Du das zum vollen Preis kaufst, gibt der Händler seinen Mitarbeitern eine Runde Kaffee aus, und sagt:
„Zum Glück gibt es noch die dummen, ehrlichen Rentner“.

Und, pass auf, dass Du das Auto direkt vom Händler kaufst.
Es werden da gern mal Autos im „Kundenauftrag“ verkauft,
wenn Dir dann eine Woche später der Motor zerfliegt, bezahlst Du das dann selbst.
Und Citroen hat übelste Preise für Ersatzteile, und die Reparaturen sind auch nicht gerade selten und billig.
Vielleicht kann ich Dich ja noch auf einen VW umstimmen?

Grüße, Steffen!

Moin!

Ja, Gebrauchtwagenpreise sind grundsätzlich verhandelbar.
Gehe mal davon aus, dass 10 - 15% immer gehen.

So ist es. Bei Citroen eher -20% vom Schwacke-Preis.

Ich selbst gehe davon aus, das ein Gebrauchtwagenhandel in der
derzeitigen wirtschaftlichen und rechtlichen Laage für einen
sogenannten „ehrbaren Kaufmann“ in Deutschland keine
Existenzgrundlage sein kann.

Das sehe ich anders.
Das Umsatzvolumen des Gebrauchtfahrzeugmarktes ist deutlich höher als das des Neuwagenmarktes.
Zudem sind ja auch Werks-, Vorführ- und Jahreswagen unter „Gebrauchtwagen“ zu subsumieren. Das Geschäft wird von den großen Markenhändlern abgewickelt, die sich Betrügereien meist nicht leisten und auch nicht jeden Preis mitgehen, den irgendein „Fähnchenhändler“ für einen dreimal geflickten Unfallwagen mit viermal neu ausgestellten EU-Papieren anbietet.
Geschenkt gibt´s halt nach wie vor nichts, aber man kann nun ein Auto zu einem etwas realistischeren Kurs kaufen.

Es gibt da einfach zu viel Lumpenpack, was die Käufer um die
gesetzliche Gewährleistung betrügt, so dass die „ehrlichen“
Händler schon längst pleite sind.

Es gibt nach wie vor eine starke Konsolidierung im Autohandel. Übrig bleiben aber eher diejenigen, welche nicht 80% ihrer Arbeitszeit mit der Abwicklung von Rechtsstreitigkeiten zubringen und die Exporteure.

Ich persönlich empfinde den Autokauf als sich stetig verbessernde Sache. Die Unseriösen, Schlafmützen u.s.w. verschwinden langsam vom Markt. Übrig bleiben die vernünftigen Betriebe mit zuverlässigem, anständigem Service. Bis vor 3 Jahren gab es in München keinen vernünftigen VW-Betrieb. Nun hat der mir am nächsten gelegene Laden viel getan und arbeitet mittlerweile wirklich gut. Der Service ist zwar extrem teuer, aber für mein beruflich genutztes Fahrzeug, das trotz 30.000 Km Intervall 3-4 mal im Jahr zum Service muss, ist es die Sache wert. Verlässliche Terminplanung und gute, schnelle Arbeitsleistung gehen hier vor dem billigsten Preis.

Privat würde ich jedoch so viel Geld nicht bezahlen wollen, da wird der Gebrauchtwagen zwar auch zum Vertragshändler gebracht, aber zu einem günstigeren Betrieb, der ein paar Km weg liegt und ggf. auch mal 2 Tage für den Service braucht.

Ich sage mal, für Dein Wunschauto besser bei einem
Citroen-Autohaus die Gebrauchtwagen ansehen,
handeln ohne Ende, „Beim XXX seinem Autohandel steht das
selbe Auto für 2000 weniger“ ,
Du brauchst da kein schlechte Gewissen zu haben,
wenn Du das zum vollen Preis kaufst, gibt der Händler seinen
Mitarbeitern eine Runde Kaffee aus, und sagt:
„Zum Glück gibt es noch die dummen, ehrlichen Rentner“.

Uneingeschränkte Zustimmung.

Und, pass auf, dass Du das Auto direkt vom Händler kaufst.
Es werden da gern mal Autos im „Kundenauftrag“ verkauft,
wenn Dir dann eine Woche später der Motor zerfliegt, bezahlst
Du das dann selbst.

Naja, vor Gericht werden solche bauernschlauen Methoden meist ohnehin schnell gekippt. Aber den Ärger hat man natürlich erst einmal.

Und Citroen hat übelste Preise für Ersatzteile, und die
Reparaturen sind auch nicht gerade selten und billig.
Vielleicht kann ich Dich ja noch auf einen VW umstimmen?

Bloß nicht!
Die 10.000 Eur Preisdifferenz zwischen C5 und Passat kann der Citroen an Mehrkosten für Reparaturen nicht verursachen…

Ein VW macht in meinen Augen nur als TDI und für Vielfahrer Sinn, die das Auto neu kaufen. Mit gebrauchten VWs wird man erfahrungsgemäss schneller arm in der Werkstatt, als mit einem Mercedes. V.a. vom Passat 3c muss man Gebrauchtkäufern klar abraten. Das Auto ist als Gebrauchtwagen viel zu anfällig und ohne umfassende Garantieleistungen ein massives Risiko für die Familienkasse.

Mir ist klar, dass Du VW-Schrauber bist und v.a. ältere VWs sicherlich für Deine Kunden günstig auf der Stra0ße halten kannst. Nur leider arbeitetst Du nicht in München (ich beziehe auch die Werkstatt mit in die Kaufentscheidung ein) und siehst vielleicht eher wenig VWs bis 5 Jahre. Hier wird´s dann aber richtig teuer, wenn die Garantie nach 24 Monaten abgelaufen ist und Du nach 26 Monaten einen Turbolader ersetzen darfst.
Das kann Dir zwar bei Citroen auch passieren, aber dort wird man sehr viel kulanter mit einem neu für die Marke gewonnenen Kunden umgehen als VW, die ihr Sockelgeschäft ohnehin über Geschäftswagenleasing quasi garantiert in der Tasche haben.

Bleibt noch zu fragen, wo überhaupt das Budget für den Autokauf beim TE liegt und welche Kraftstoffart gewünscht ist.

Gruß,
M.

Hallo,
zugegeben, es ist fünf Jahre her, dass ich meinen Gebrauchten (der hoffentlich noch 10 bis 20 Jahre halten wird) gekauft habe.
Der Händler damals hatte eine Schmerzgrenze - da ging er nicht mehr herunter (nur 780 Euro nachgelassen - der Wagen stand schon ein halbes Jahr bei ihm, trotzdem war nicht mehr rauszuholen - ich habe es nämlich Wochen später noch einmal versucht, keine Chance).
Aber: TÜV frei (der Wagen hatte zwar noch ein Jahr, aber ich wollte zwei), neue Reifen, Fußmatten, große Inspektion, das alles war noch drin (entspricht einem Gegenwert von ca. 1300 Euro).
UND: traue niemandem. Auch keinem Autohaus, fahre mit dem Wagen - Einverständnis des Autohauses einholen - zu einem Gutachter und lass ihn dort untersuchen. Kostet (bei KÜS damals) sicher maximal 50 Euro. Die entdecken Mängel, die der Händler nicht kannte.
UND: nur mit 1 Jähriger Garantie natürlich, hat mich vor einem Schaden von ca. 1400 Euro bewahrt (LIMA, Gaspedal).

MFG
Pluto