Einspruch!
Hi Geli (& Katz
)
die Buchhändler sagen dazu: das ist korrekt. Was Du als
Taschenbuch bezeichnest, ist vermutlich Normalbuch-groß. Da
kann durchaus der Umschlag biegsam sein. Gebunden bedeutet im
Grund nur, dass das Buch einen festen Buchrücken hat.
Das trifft nicht zu. „Gebunden“ heißt es deshalb, weil diese Bücher eben per Fadenheftung „gebunden“ werden…
Zur Information:
„Unter den papierverarbeitenden Berufen hat die Buchbinderei eine lange Tradition. Im MA wurde sie in Klöstern und an Höfen ausgeübt. Nach der Erfindung des Buchdrucks entwickelte sie sich zu einem eigenen Gewerbe, das seit dem 16. Jh. in Zünften organisiert war. Bis ins 19. Jh. war die Buchbinderei reine Handwerksarbeit. Im Zuge der industriellen Massenproduktion von Büchern wurden für fast alle Arbeitsgänge Maschinen entwickelt (Falzmaschine, Zusammentragmaschine, Fadenheftmaschine, Anleimmaschine, Deckenmaschine usw.), die heute in großen Buchfertigungsstraßen integriert sind und automationsgesteuert arbeiten. Die wichtigsten Schritte bei der Herstellung des Buchblocks sind: Zuschneiden der Rohbogen zu Falzbogen (ein solcher umfaßt meist 16 Seiten); Falzen der Bogen, die schon vom Drucker durch sogenannte Ausschießen so vorbereitet sind, daß die Seiten nach dem Falzen in der richtigen Reihenfolge stehen; Ankleben der Vorsätze; Kollationieren (Zusammentragen) und Heften, bei dem zwischen Fadenheftung (der Buchblock wird auf Gaze über Bünden geheftet) und Klebebindung (Lumbecken) unterschieden wird. Beim Einband im engeren Sinne werden die Broschur und der Deckenband unterschieden. Bei der Broschur wird der Block lediglich mit einem Umschlag (Kartonumschlag, Paperback) versehen, der Umschlag ist fest mit dem Rücken des Blocks verklebt. Beim Deckenband wird der Buchblock mit Gaze und Vorsätzen an der Einbanddecke befestigt, der Rücken ist nicht mit der Decke verklebt, damit sich das Buch öffnen läßt. Um die Lücke zwischen Einband und Buchblock zu schließen, wird dem Block ein Kapitalband angefügt. Zum Schmuck kann der Schnitt eingefärbt werden. Bei den Buchdecken sind Papp-, Leinen-, Leder- und Kunststoffeinbände zu unterscheiden. Bei den heute kaum noch gebräuchlichen Halbleinen- oder Halblederbänden besteht nur der Rücken, nicht die ganze Decke aus dem entsprechenden Material.“
Zitat aus:
http://www.bibliomaniac.de/texte/misc/abc2.htm
Anja
Verlagsbuchhändlerin, gelernt bei der Büchergilde Gutenberg, dem Ferrari unter den Buchherstellern (wenn dieser profane Vergleich erlaubt ist…)