Gedächtnistraining

Ich bin jetzt Anfang 50 und leider spielt mein Gedächtnis nicht mehr so mit. Man weiß ich einen Namen nicht mehr, mal will ich etwas erzählen und habe einen Aussetzer. Ich denke, das geht anderen auch so.
Das tröstet mich jedoch nicht arg, auch nicht, dass meine jungen Kolleginnen teilweise noch viel vergesslicher sind.
Ich hatte früher nie Probleme damit, aber jetzt schon.
Ich möchte deshalb das Gedächtnis wieder mehr trainieren. Zwar lerne ich im Beruf immer wieder mal was neues, aber vieles ist doch auch Routine.
Im Internet habe ich so viele Buchempfehlungen gelesen, ich möchte aber nicht alle durchprobieren. Deshalb meine Frage:
Wer hat das gleiche Problem und wer hat schon Bücher gekauft.
Welche sind empfehlenswert?
Was für Tipps gibt es sonst noch?
Danke für Eure Anregungen.
Moni

Hallo Moni

Wenn dein Gedaechtnis auffallend schwaecher geworden ist, solltest du
zum Arzt gehen. Vielleicht gibt es einen organischen oder
biochemischen Grund.

Ansonsten ist mein Tipp: Lerne eine Fremdsprache. Das ist allemal
besser als Knobelaufgaben aus einem Gehirnjogging-Buch. Mit einer
Fremdsprache erschliesst du dir eine neue Kultur, tust etwas fuer
deine Bildung und du trainierst dein Gedaechtnis und deine
Intelligenz. Wenn du nicht weisst, wie du es anstellen sollst, dann
frag’ im Fremdsprachenbrett.

Gruss, Tychi

Hi Moni,

besser als Ratgeber zu lesen sind Gedichtbände, je nach Genre gibt es da wunderbare Sachen, die Du auswendiglernen kannst: Eugen Roth, Heinz Erhard, Robert Gernhardt, wenn es eher heiter sein darf, oder unsere Klassiker.

Bist Du sicher, dass Du vergesslicher geworden bist? Mir fällt auf, dass ich Dinge nicht mehr so gut aufnehmen kann; das Erinnern fällt mir nicht schwerer als früher. Die Ursache vermute ich darin, dass mich Manches einfach nicht mehr interessiert, und was keine Befriedigung bringt, bleibt eh nicht hängen.

Gruß Ralf

Hallo Moni,

ja, ich hatte - insbesondere nach einer beruflichen Erschöpfung - ziemliche Gedächtnisprobleme (alles Fachliche wusste ich jedoch bis ins kleinste Detail). Da mein Vater mit Alzheimer starb, machte ich beim Arzt verschiedene Tests. Das schlechte Gedächtnis wurde bestätigt, Alzheimer Gott sei Dank nicht. Schon damals riet mir der Arzt - wie auch schon vorgeschlagen wurde - Sprachen zu lernen. Jetzt versuche ich mir täglich etwas Zeit zu nehmen. Es tut mir gut, aber wehe wenn ich pausiere…

Ansonsten: Ich hatte mal ein Buch mit dem Titel „Gedächtnistraining“: daraus habe ich vorwiegend gelernt, mir die Dinge bildhaft zu merken, was mir im Alltag (Geheim- und Telefonnummern, Einkaufslisten, Spielkarten) bis heute immer wieder hilft.

Desweiteren habe ich VHS-Kurse besucht, die mich anregten, mich in ganz verschiedenen Bereichen immer wieder zu fordern: sei es, dass ich die Zeitung lese und versuche, hinterher etwas wiederzugeben (laut artikuliert) oder mir speziell Orte oder Namen merke (quasi als Tagesaufgabe). Wenn mich ein Gedicht anspricht, dann lerne ich das und spreche es immer wieder laut, übe Betonungen, damit es nicht so monoton ist und lache dabei herzlich über mich selbst. Und als immer wiederkehrende Konzentrationsaufgaben löse ich täglich Sudoku und schreibe 1 x wöchentlich einen beliebigen Satz mit der linken Hand (bin Rechtshänderin) spiegelverkehrt und spiele Doppelkopf…

Tja, eigentlich bin ich ganz fleissig - aber ich merke, ich muss immer dranbleiben. Eine Pause, und ich fange wieder ziemlich weit vorne an … Ist zwar manchmal nervig, aber da ich merke, dass es hilft, rappel ich mich immer wieder auf und überwinde das gelegentliche Phlegma.

Und wenn jemand doch noch ein Wundermittel kennt, dann möge er es mir doch bitte auch mitteilen! Ansonsten fürchte ich, hilft nur: üben, üben.

Ich wünsch Dir alles Gute! Eva

Hallo Moni,

Ich bin jetzt Anfang 50 und leider spielt mein Gedächtnis
nicht mehr so mit.

ich bin genauso alt, und habe ähnliche Erfahrungen gemacht.

Ich möchte deshalb das Gedächtnis wieder mehr trainieren. Zwar
lerne ich im Beruf immer wieder mal was neues, aber vieles ist
doch auch Routine.

Bei mir hat eine intensive Entspannung geholfen. Alles merke ich mir auch nicht, das hängt doch inzwischen ganz stark davon ab, was mich wirklich interessiert. Aber wenn die Birne mal wieder gar nicht mehr mag, ist eine Fahrradfahrt von mindestens drei Stunden, möglichst ohne jeglichen Begleiter fällig, und tunlichst in entweder bekanntem oder zumindestens einfachem Gelände (nicht offroad!) fällig. Dabei verarbeitet mein Gehirn so manches, was da wohl „im Weg rumliegt“ und neuen Eindrücken den Weg versperrt. Danach gehts wieder wie gewohnt.

Ich musste zwar inzwischen auch schon auf so banale Dinge wie Terminkalender und Adressbuch zurückgreifen (bis Mitte 30 hatte ich das alles im Kopf), aber Dinge, die sich nicht so leicht durch Aufschreiben beherrschen lassen, kann ich mir immer noch gut merken. Ich kann mir sogar merken, wo ich was aufgeschrieben habe! *g*

Gruß, Karin