Gedanken

So wie der Stil, die Blätter und die Dornen zur Rose gehören,
so gehören auch die Möglichkeiten zu ihr. Alle Gedanke über und
zu der Rose sind der Rose zugehörig — nicht dem, der über sie
nachdenkt.
Die Gedanken sind in der Welt - in den Dingen der Welt.

Das Gehirn ist eher ein Sinn, ein Organ.
Wie das Auge Licht, das Ohr Töne und die Zunge Geschmack wahrnimmt, so nimmt das Gehirn Geist und Gedanken wahr.
Zusätzlich sammelt es die Gedanken der Welt.

Alle materiellen Dinge der Welt haben Geist, haben Ihnen zugehörige Gedanken.
Doch gibt es Gedanken, gibt es Geist der keine materielle Form hat.

Der Mensch „liest“ die Gedanken der Welt - gebraucht sie, setzt sie ein und um, für seine Zwecke.
Alles was Menschen können und tun ist „abgeguckt“ ist „ausgelesen“ von der Natur, von der Welt.
So gebraucht der Mensch die „Schöpfung“ und macht sich die Welt „untertan“.

Hi,

So wie der Stil, die Blätter und die Dornen zur Rose gehören,
so gehören auch die Möglichkeiten zu ihr. Alle Gedanke über
und
zu der Rose sind der Rose zugehörig — nicht dem, der über
sie
nachdenkt.
Die Gedanken sind in der Welt - in den Dingen der Welt.

Was meinst du mit ‚zugehörig‘? Das Gedanken über eine Rose notwendig eine Rose zum Objekt haben, will ich ja nicht bestreiten, aber müssen die Gedanken deshalb gleich der Rose selbst ‚gehören‘, und müssen sie deshalb sogar in den Dingen enthalten sein. Ich kann doch problemlos ein Haus an der türkischen Riviera besitzen, ohne das es irgendwie in mir drin ist!

Das Gehirn ist eher ein Sinn, ein Organ.
Wie das Auge Licht, das Ohr Töne und die Zunge Geschmack
wahrnimmt, so nimmt das Gehirn Geist und Gedanken wahr.
Zusätzlich sammelt es die Gedanken der Welt.

Du scheinst einem merkwürdigen - das Wort in neutralem Sinne - Materialismus zu frönen, wenn du behauptest das das Gehirn den Geist wahrnimmt. Wo ist die Begründung das die Gedanken nicht innerhalb, sondern außerhalb des Gehirns sind und nur von ihm wahrgenommen werden.

Der Mensch „liest“ die Gedanken der Welt - gebraucht sie,
setzt sie ein und um, für seine Zwecke.
Alles was Menschen können und tun ist „abgeguckt“ ist
„ausgelesen“ von der Natur, von der Welt.

Was ist denn z.B. mit ‚Liebe‘ oder mit dem ‚Satz des Phytagoras‘? An welchen weltlichen Objekten kann man diesen denn ‚abgucken‘?

Alles sehr esoterisch

Grüße Ontisch

Hallo,

das Posting gibt anthroposophische Gedankengänge wieder.
Nachzulesen in „Die Philosophie der Freiheit“ von Rudolf Steiner.
Der war promovierter Philosoph und wird m.E. viel zu selten unter
diesem Gesichtspunkt betrachtet.
Deswegen - einfach mal so als Diskussionsmöglichkeit - das Posting.

Was ist der Unterschied zwischen Philosophie und Religion?
Was ist der Unterschied zwischen Philosophie und Esoterik?

Grüsse
Theo

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Ganz abgesehen davon ob Rudolph Steiner in Philosophie
promovierte, halte ich die Gedankengänge gleichsam für
eine esoterische Verschmelzung der „Ideenlehre“ und Scho-
penhauers „Die Welt ist meine Vorstellung“. Weniger ein
Versuch des Problematisierens/Erklärens in philosophi-
schem Sinne, als eine Konstruktion in „sinnstiftender“
Absicht (- esoterisch eben).

Den Unterschied zwischen Philosophie und Religion kann
man (u.a.) auf den Begriff „Dogma“ bringen.

Den Unterschied zwischen Philosophie und Esoterik
würde ich am Umgang mit den Begriffen „Wissen“ und
„Wahrheit“ festmachen. Der Vorsicht des Philosophen
steht die Unbefangenheit und Ungenauigkeit des Esote-
kers gegenüber.

Die Nähe von Esoterik und Religion besteht genau da-
rin, daß beide die Kenntnis des „letzten Grundes“ für
sich beanspruchen, dessen Hinterfragung aber nicht zu-
lassen. Esoterik und Religion konstruieren kreativ Welt-
erklärung, wo Philosophie passiv zergliedert und inter-
pretiert. Religion und Esoterik haben ein so konkretes
wie formuliertes Erkenntnisinteresse, während Philoso-
phie sich mit einem solchen in einen Grundwiderspruch
begäbe, der sie „unphilosophisch“ (ideologisch, dogma-
tisch, …) machte.

Mir ist klar, daß die Grenzen fließend sind. Die Stren-
ge meiner Abgrenzung entspricht nur der Fragestellung.

x-nada

1 Like

Hallo,
Danke für die Antwort.
Dazu ein paar Anmerkungen und Fragen:

Ganz abgesehen davon ob Rudolph Steiner in Philosophie
promovierte, halte ich die Gedankengänge gleichsam für
eine esoterische Verschmelzung der „Ideenlehre“ und Scho-
penhauers „Die Welt ist meine Vorstellung“. Weniger ein
Versuch des Problematisierens/Erklärens in philosophi-
schem Sinne, als eine Konstruktion in „sinnstiftender“
Absicht (- esoterisch eben).

Das trifft m.E. nur auf die späteren theosophischen, anthroposophischen Anschauungen zu. Die frühen Werke, wie z.B. „Die Philosophie der Freiheit“ haben sehr wohl diese neutrale philosophische Anschauung und suchen nicht nach sinnstiftenden Absichten.

Die Nähe von Esoterik und Religion besteht genau da-
rin, daß beide die Kenntnis des „letzten Grundes“ für
sich beanspruchen, dessen Hinterfragung aber nicht zu-
lassen. Esoterik und Religion konstruieren kreativ Welt-
erklärung, wo Philosophie passiv zergliedert und inter-
pretiert.

Ist Interpretation nicht auch schon ein kreativer Akt zur Erklärung? In welchem Rahmen finden philosophische Zergliederungen und Erklärungen statt? Bewegt sich die Philosophie - so wie wir sie verstehen - nicht selbst in einem Glaubenssystem.

Religion und Esoterik haben ein so konkretes
wie formuliertes Erkenntnisinteresse, während Philoso-
phie sich mit einem solchen in einen Grundwiderspruch
begäbe, der sie „unphilosophisch“ (ideologisch, dogma-
tisch, …) machte.

M.E. hat die Philosophie sehr wohl ein Erkenntnisinteresse.

Gruss
Theo

Hallo,
Antworten:

So wie der Stil, die Blätter und die Dornen zur Rose gehören,
so gehören auch die Möglichkeiten zu ihr. Alle Gedanke über
und
zu der Rose sind der Rose zugehörig — nicht dem, der über
sie
nachdenkt.
Die Gedanken sind in der Welt - in den Dingen der Welt.

Was meinst du mit ‚zugehörig‘? Das Gedanken über eine Rose
notwendig eine Rose zum Objekt haben, will ich ja nicht
bestreiten, aber müssen die Gedanken deshalb gleich der Rose
selbst ‚gehören‘, und müssen sie deshalb sogar in den Dingen
enthalten sein. Ich kann doch problemlos ein Haus an der
türkischen Riviera besitzen, ohne das es irgendwie in mir drin
ist!

Posting 1 beschreibt eine alternative Realitätsauffassung.
Üblicherweise werden die sinnlich erfahrbaren Attribute den Dinge als zugehörig begriffen.
Die Gedanken und Vorstellungen aber werden dem über sie Nachdenkenden zugeordnet.
Der Mensch identifiziert sich also mit seinem Denken
(Menschen die sich mit Dingen identifizieren gibt es auch - sie gelten meist als
wenig intelligent und werden „belächelt“).
Im Laufe eines Lebens ändern sich jedoch das Denken und die Vorstellungen von der Welt. Als Kind,
als Jugendlicher, als Erwachsener, als Greis ändert sich die Weltsicht, die Vorstellung von
der Welt viele Male.
Dennoch haben fast alle Menschen das subjektive Empfinden, dass sie sie selbst bleiben.
Etwas bleibt gleich - durch alle Lebensstufen hinweg.
Das heißt, so wie sich die Umgebung ändert, wie sich die Dinge ändern und sie selbst dennoch die gleichen
Subjekte bleiben, so ändern sich die Gedanken und sie bleiben weiterhin die gleichen Menschen/Subjekte.

Das Gehirn ist eher ein Sinn, ein Organ.
Wie das Auge Licht, das Ohr Töne und die Zunge Geschmack
wahrnimmt, so nimmt das Gehirn Geist und Gedanken wahr.
Zusätzlich sammelt es die Gedanken der Welt.

Du scheinst einem merkwürdigen - das Wort in neutralem Sinne -
Materialismus zu frönen, wenn du behauptest das das Gehirn den
Geist wahrnimmt. Wo ist die Begründung das die Gedanken nicht
innerhalb, sondern außerhalb des Gehirns sind und nur von ihm
wahrgenommen werden.

Die Begründung gibt es genausowenig wie die gegenteilige Begründung.
Es ist eine Möglichkeit - dass es so ist.

Der Mensch „liest“ die Gedanken der Welt - gebraucht sie,
setzt sie ein und um, für seine Zwecke.
Alles was Menschen können und tun ist „abgeguckt“ ist
„ausgelesen“ von der Natur, von der Welt.

Was ist denn z.B. mit ‚Liebe‘ oder mit dem ‚Satz des
Phytagoras‘? An welchen weltlichen Objekten kann man diesen
denn ‚abgucken‘?

Da hast Du mein 1. Posting zerstückelt - in dem heißt es, dass es
Geist/Gedanken gibt die keine materielle Entsprechung haben.
Sie sind in der Gesamtheit der Welt enthalten und können genauso aus
ihr heraus gelesen werden.

Alles sehr esoterisch

Deswegen sollte man sich unbedingt philosophisch damit auseinandersetzen.
Grade esoterische und religiöse Gedankengebäude sollten philosophisch
durchleuchtet werden (Falls Philosophie hell genug leuchten kann …)

Theo

Hi.

Ich kann doch problemlos ein Haus an der
türkischen Riviera besitzen, ohne das es irgendwie in mir drin
ist!

Möglich. Aber kannst Du auch mit dem anderen Auge gucken?
Wer die Perspektive nicht wechseln kann, sieht die Welt von einem Standpunkt. *gg*

Alles Liebe, TheO (nicht Test …)

Hi.
Möglich. Aber kannst Du auch mit dem anderen Auge gucken?
Wer die Perspektive nicht wechseln kann, sieht die Welt von
einem Standpunkt. *gg*

Ich denke das meine Fähigkeit oder Unfähigkeit die Perspektive zu wechseln nichts damit zu tun hat, ob Gedanken ein Attribut der wahrnehmbaren Dinge sind, worum es doch wohl in deinem Posting gehen sollte.
Nichtsdestotrotz versichere ich Dir, dass ich mit beiden sehr gut sehe und über fast 100% normaler Sehkraft verfüge. Durch andere als meine beiden Augen kann ich allerdings nicht sehen, so wie das auch kein anderer Mensch kann oder je können wird.

Grüße Ontisch