Hallo,
kann mir jemand etwas zur Entstehung/Herkunft des Wortes sagen?
Franz
Hallo,
kann mir jemand etwas zur Entstehung/Herkunft des Wortes sagen?
Franz
Hallo Franz,
es ist zusammengesetzt aus den beiden Teilen „Gedanken“ und „Gut“.
Zu „Gedanke“ gibt es Althochdeutsch gadanc, gidanc, gidancho und Mittelhochdeutsch gedanc, ist also schon seit Beginn der deutschen Sprache als Verbalabstraktum vorhanden. (Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache)
Wegen „Gut“ gebe ich Dir den Grimm an die Hand: http://woerterbuchnetz.de/DWB/?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GG32500#XGG32500 - „etwas, was sich durch seinen Wert oder Nutzen auszeichnet“.
Schöne Grüße
MM
Hi,
ja, das hab ich gerade auch gelesen. Wie passt das dann mit der der Duden-Ableitung
Gedankengut = Gesamtheit vorhandener Gedanken [besonders einer Weltanschauung oder Kultur]
zusammen, was dann ja eher quantitativ und nicht qualitativ wäre?
Gruß
HH
Servus,
das geht schätzungsweise über das Gut als Begriff für (alle) Fahrnis in Abgrenzung zum Grundbesitz, wie bei „Hab und Gut“. Also in einem „ersten Schritt“ qualitativ „was einen Wert oder Nutzen hat“ und im zweiten quantitativ „alles, was einen Nutzen hat und kein Grundstück ist“.
Der Duden geht hier mit der „Gesamtheit“ übrigens sowieso ziemlich weit. Es ist glaube ich nicht sehr mühselig, Beispiele zu finden, in denen keine Gesamtheit gemeint und bezeichnet ist - „Solches Gedankengut ist mir fremd“.
Schöne Grüße
MM
Quantität scheint er mir vorwiegend besetzt zu sein. Allerdings im positiven Sinne. Als eine Art Guthaben. Oder Wert(voll).
Da der Begriff Gedankengut aber bei Recherche negativ besetzt ist, würde mich interessieren, ob der Begriff früher in Literatur o.ä. anderweitig gemeint war.
Franz
Jetzt bin ich etwas irritiert. Besitz/Hab und Gut sind quantitativ. Auch Wert/Nutzen sind m.E. nicht qualitativ. Sondern darin neutral. Aber ein anderes Thema.
Mich würde interessieren, wann und in welchem Zusammenhang „Gedankengut“ aufgetaucht ist. Der Begriff hat, wie ich vermute, eine Wandlung in der Bedeutung erfahren.
Franz
Servus,
ob etwas einen Wert oder Nutzen hat oder nicht, ist eine Qualität.
Ob es den Immobilien oder der Fahrnis zuzurechnen ist, ist eine Qualität.
Die Verwendung des Wortes „Gut“ in Zusammenhängen wie Gedankengut, Volksgut, Rechtsgut etc. pp. ist keine Wandlung der Bedeutung, sondern lediglich eine Abstraktion: Es handelt sich dabei um Begriffe für immaterielle Güter, nicht mehr für materielle wie bei „Umzugsgut“ oder „Treibgut“.
Tatsache ist, dass die Substantivierung bereits im 9. Jahrhundert belegt ist, wie Du bei Grimm nachlesen kannst, somit nichts besonders Neues. Ende des 9. Jahrhunderts (bei Notker) ist nach Grimm auch bereits die Abstraktion „erdeguot“ belegt, und für das 17. - 18. Jahrhundert kannst Du sie ebenfalls bei Grimm in der aktuellen, modernen Verwendung finden.
Der Feministenkram mit der „Besetzung“ eines Wortes, der eigene Urteilsfähigkeit durch reflexhaftes Anspringen auf festgelegte Schlüsselbegriffe ersetzt, lässt keine Aussage über die Bedeutung eines Wortes zu und ist als Kriterium für seine Klassifizierung oder Beschreibung unbrauchbar. Dass es Leute gibt, die den Hummer H3 klasse finden und andere, die ihn doof finden, ändert nichts daran, dass es einen bestimmten Typ von Kraftfahrzeug gibt, der so bezeichnet wird.
Schöne Grüße
MM
Servus auch,
ob etwas einen Wert oder Nutzen hat oder nicht, ist eine Qualität.
Da habe ich eine völlig andere Auffassung.
Qualität beschreibt die materielle/immaterielle Zusammensetzung oder den Inhalt eines „Objekts“.
Wert und Nutzen dagegen sind subjektive Beurteilungen (Wertungen) dieser " Objekte", aber keine Qualitäten derselben an sich.
Ist jetzt aber nur Nebengeräusch.
Das andere lese ich nochmal in Ruhe durch, das zielt eher auf meine ursprüngliche Frage.
Danke.
Franz
Der Teil mit den Gedanken ist klar, denke ich.
Gut würde ich it dem Beispiel „Hab und Gut“ erklären. Im Prinzip meint das sowas wie „Besitz“, Gedankengut sind im Grunde Gedanken, die man aufschreibt (zum Beispiel in einem Aufsatz, einer wissenschaftlichen Arbeit oder so) und einem „gehören“. Wenn jemand diese Gedanken zitiert, muss er das kennzeichnen und Quellenangaben machen.
Gedankengut meint manchmal auch die Gesamtheit bestimmter Gedanken in einem Bereich. Man kann zum Beispiel sagen, das jemand „rechtes Gedankengut“ verbreitet.
Servus,
gefragt war allerdings nach Entstehung und Herkunft des Wortes.
Schöne Grüße
MM