Gedenkfeiern noch zeitgemäß?

Hi Marion,

Ich hätte
es jedenfalls begrüßt, wenn der Spiegel sich mit der Postition
des Zentralrats auseinandergesetzt und diesem mehr Raum zur
Erläuterung und Diskussion eingeräumt hätte, statt diesem
Gesabbel von Broder.

das Problem war ja die offizielle Begründung des Zentralrates, obwohl es ja eine Menge vernünftiger Gründe gegeben hätte. Aber darüber, dass man nicht persönlich begrüßt wird oder dass die Stühle zu hart sind kann man doch wirklich nicht diskutieren.

Gruß
Torsten

Moin Torsten,

das Problem war ja die offizielle Begründung des Zentralrates,
obwohl es ja eine Menge vernünftiger Gründe gegeben hätte.

Kennst du denn die offizielle Begründung des Zentralrats? Ich finde immer nur ein paar Häppchen hier und da im Internet. Ich könnte mir vorstellen, dass die Begründung schon etwas ausführlicher war, aber offenbar will man sie uns vorenthalten. Nicht mal auf der HP des Zentralrats finde ich etwas dazu. Wer redet hier eigentlich mit wem?

Gruß
Marion

Hi Marion,

Kennst du denn die offizielle Begründung des Zentralrats? Ich
finde immer nur ein paar Häppchen hier und da im Internet.

Alles was man drüber findet ist ja eben:
Der Generalsekretär des Zentralrats, Stephan J. Kramer, begründete dies im „Tagesspiegel“ mit der Missachtung der Organisation in den vergangenen Jahren. Die Vertreter des Zentralrats, die auf der Zuschauertribüne Platz genommen hatten, seien nie persönlich begrüßt worden.
Mit immer mehr oder weniger den gleichen Worten.

Ich
könnte mir vorstellen, dass die Begründung schon etwas
ausführlicher war,

Diese Vortsellung wäre sicherlich vielen angenehm gewesen, aber ich fürchte, da war nichts.

aber offenbar will man sie uns
vorenthalten.

Eine Verschwörung?

Wer redet hier eigentlich mit wem?

Vielleicht wird ja noch an einer besseren Begründung gefeilt.

Gruß
Torsten

Moin Torsten

Diese Vortsellung wäre sicherlich vielen angenehm gewesen,
aber ich fürchte, da war nichts.

Na, ein bisschen mehr Ärger scheint da schon noch gewesen zu sein.

http://www.zeit.de/online/2009/05/zentralrat-juden-h…

Und tatsächlich kann ich den Ärger auch mit dieser Begründung verstehen. Ich habe schon an Veranstaltungen mit Angehörigen anderer Gruppen teilgenommen, die ebenfalls in Vergangenheit (und Gegenwart) stark verfolgt waren, z.B. die Tibeter. Hier feiert man jeden, der den Lagern lebend entkommen ist und jedes bisschen Kulturgut, dass vor der Zerstörung gerettet werden konnte. Sicher gedankt man auch der Toten, aber die Lebenden sollte man darüber nicht vergessen. Für die Toten kann man schließlich nichts mehr tun, für die Lebenden schon.

Wenn also so ein Holocaust-Gedenktag ansteht, dann würde ich jeden Anwesenden persönlich und namentlich begrüßen, der der Vernichtung entkommen ist, oder seine Nachkommen. Diese Leute sind es nämlich, die dem Ansinnen der Nazis einen Strich durch die Rechnung gemacht haben, jüdischen Leben in Europa auszurotten. Sollte es irgendwann kein jüdisches Leben in Europa mehr geben, haben die Nazis langfristig gewonnen. Also sollten wir uns meiner Meinung nach viel mehr dafür einsetzen, dass jüdisches Leben in Europa wieder unbehelligt stattfinden kann und eine Selbstverständlichkeit in unserer Gesellschaft wird. Den Überlebenden bei solchen Veranstaltungen eine Statistenrolle zuzuweisen, halte ich für unwürdig.

aber offenbar will man sie uns
vorenthalten.

Eine Verschwörung?

Wohl eher Desinteresse.

Wer redet hier eigentlich mit wem?

Vielleicht wird ja noch an einer besseren Begründung gefeilt.

Ich stelle meine Begründung gerne zur Verfügung *g*.

Gruß
Marion

1 Like

Moin,

Es fragt sich aber vielleicht ohnehin eher, ob man das derzeit
ernsthaft diskutieren könnte ohne irgendeine Anti…ismus
Ansicht vorgeworfen zu bekommen. Egal welche Seite man
vertritt, irgendein Anti…ismus findet sich, denn man sich an
den Kopf werfen kann.

Nun ja, das muss man schon abkönnen. Das erste Mal hab ich auch noch gezuckt :smile: Ein Moderatorenjob bei w-w-w härtet diesbezüglich schon ganz gut ab *g*.

Gruß
Marion

Hi Marion

Nun ja, das muss man schon abkönnen. Das erste Mal hab ich
auch noch gezuckt :smile: Ein Moderatorenjob bei w-w-w härtet
diesbezüglich schon ganz gut ab *g*.

*lach* Das stimmt allerdings. :smile:

Wobei ich mit meiner Anmerkung aber Diskussionen außerhalb des Forums gemeint habe. Jüngstes Beispiel der Konflikt zwischen dem Oberrabbinat und dem Papst.
Es entsteht der Eindruck, daß statt erst vernünftig miteinander zu reden, gleich mal gegenseitig aufeinander eingedroschen wird.

Gruß
Edith