Gedicht: Erster Versuch

Hallo,

mir war langweilig und somit habe ich mich zum ersten Mal im Dichten versucht.
Ich weiß, mein Gedicht ist auf jeden Fall noch ausbaufähig. Ich werde es noch weiter schreiben und hier uns da noch ändern.
Jedoch wäre es sehr nett, wenn ihr es euch einmal durchlesen und es vielleicht kommentieren würdet, denn über Kritik bin ich sehr dankbar!

„Seelenamme“

Oh bittersüße Seelenamme,
du stopfst mich, bis ich dich verdamme.

Lab für die Seele, Schwere für´ s Herz,
erstickt durch Liebe, kaum Platz für Schmerz.

Einst jung und klein, zerbrechlich und rein.
Die Amme, wäscht sich die Seele fein.

Seelenchaos, mal gut, mal böse.
Drang nach Freiheit, nur mit Getöse.

Vage Grenzen, töricht Gewissen,
lässt Amme ihre Flagge hissen.

Viele Grüße

Oh bittersüße Seelenamme,
du stopfst mich, bis ich dich verdamme.

Lab für die Seele, Schwere für´ s Herz,
erstickt durch Liebe, kaum Platz für Schmerz.

Einst jung und klein, zerbrechlich und rein.
Die Amme, wäscht sich die Seele fein.

Seelenchaos, mal gut, mal böse.
Drang nach Freiheit, nur mit Getöse.

Vage Grenzen, töricht Gewissen,
lässt Amme ihre Flagge hissen.

Hm,

allein die Aussage, besser gesagt, die fehlende Aussage sticht schon ins Auge. Eine wilde Ansammlung von Metaphern, der Endungsgleichheit wegen in seltsame Satzgebilden verwoben ohne sinnvolle, nachvollziehbare Aussagen, das ist die eine Seite.

Zur Form, zur Metrik nur so viel:

Irgendwelche Sätze in zwei Zeilen zu pressen, die dann tatsächlich endungsgleich sind, das macht kein gereimtes Gedicht aus, dazu muss auch die Metrik passen, gleiche Versfüsse sind schon anzustreben, möglichst Jamben (Unbetonte, dann betonte Silbe) für leichte, lockere Gedichte, Trochäen (betont/unbetont) für schwere Kost.

Die schönsten - weil einfache - Gedichte werden meist vierjambig geschrieben, so wie deine zwei ersten Zeilen >>

Oh bittersüße Seelenamme,
du stopfst mich, bis ich dich verdamme.

Dabei ist die angehängte, unbetonte Silbe, eine sogenannte weibliche Kadenz, ein durchaus gebräuchliches Stilmittel bei „weichen“ Texten.

Wenn du mehr wissen möchtest, einfach mal melden …

LG

Harald

Was meinst Du mit dem Wort
„Seelenamme“ ?
Das ist ein Wort, das ich noch nie in meinem
Leben gehört habe.
LG

Hallo Larissa,

mir war langweilig und somit habe ich mich zum ersten Mal im
Dichten versucht.
Ich weiß, mein Gedicht ist auf jeden Fall noch ausbaufähig.
Ich werde es noch weiter schreiben und hier uns da noch
ändern.
Jedoch wäre es sehr nett, wenn ihr es euch einmal durchlesen
und es vielleicht kommentieren würdet, denn über Kritik bin
ich sehr dankbar!

…leider ist bereits hier dein Hauptproblem sichtbar: Deine sprachlichen Defizite. Nicht die beste Voraussetzung für’s Dichten, das, wie dir der Wortakrobat bestätigen wird, AUCH sehr viel mit Handwerk zu tun hat. Ich versuche es mal für den Anfang:

„Seelenamme“

WAS bitte ist das ? Du hast dieses Wort erfunden und es ist dir ein ganzes Gedicht wert. Aber keiner deiner erzwungenen Reime, keine der schrägen Metaphern, die nun folgen, erfüllt dieses Wort mit irgendeinem Sinn.

Oh bittersüße Seelenamme,

„bittersüß“ ist, davon abgesehen, dass es schwülstig, kitschig und abgedroschen wirkt (und das larmoyante „oh“ macht es noch schlimmer!), hier zumindest erklärungsbedürftig. Eine Schokolade kann so sein, ein Gefühl auch, aber eine Amme eben nicht.

du stopfst mich, bis ich dich verdamme.

Das Positive: Bis hier stimmt wenigstens das Versmaß.
Das lyrische Ich wird also von der Amme gestopft, und zwar nicht etwa, bis es würgt oder kotzt, was logischer wäre, nein, es verdammt. Und warum ? Weil es sich reimt. Nicht gut.

Lab für die Seele, Schwere für´ s Herz,
erstickt durch Liebe, kaum Platz für Schmerz.

Hier driftet es nun völlig ab, schon formal: Während man vor die erste Zeile gedanklich ein „es gibt“ setzen müsste, nimmst du in der zweiten plötzlich eine andere Position ein.
Das Versmaß ist futsch und Sinn hat das Ganze ohnehin nicht.

Einst jung und klein, zerbrechlich und rein.

WER ? Die Amme ? Das lyrische Ich ? Die Seele ?

Die Amme, wäscht sich die Seele fein.

Die Füße könnte sie sich auch mal wieder waschen… Wieso geht es auf einmal um die Seele der Amme ? Eben stopfte die Amme doch noch die Seele des lyrischen Ich. Und die Feinwäsche, das geht nun GAR nicht, aber „rein“ war schon verbraten, und reimen muss es sich …

Seelenchaos, mal gut, mal böse.

Bei WEM ?(erneut!)

Drang nach Freiheit, nur mit Getöse.

s.o. Und, mit Verlaub, das ist wirklich „reim dich oder ich hau dich“ Wie das, was jetzt kommt:

Vage Grenzen, töricht Gewissen,

Wo sind die Grenzen und wer hat sie ? Was ist ein „toricht Gewissen“ und wer hat es ?

lässt Amme ihre Flagge hissen.

Gibt sie auf ? Begrüßt sie jemanden ? Und WARUM um alles in der Welt hat eine Seelenamme eine Flagge ? Eben---- damit es sich reimt !
Das war jetzt nur mal ganz grob das, was auf den ersten Blick ins Auge fällt. Sprachlich wäre da noch jedemenge zu bekritteln, z.B. der unentschlossene Mix aus kruden altertümlichen Sprachwendungen und dem Abgleiten ins fast Umgangssprachliche u.v.m.
Aber jetzt artet es ja auch für mich schon in Arbeit aus.
Ich hoffe, du nimmst es nicht persönlich. Behalte den Spaß am Üben
und wenn du weiter probierst, mail mir ruhig deine Versuche, oder dem Akrobaten, oder beiden.
Liebe Grüße
Olgu

Hallo Larissa,

habe länger überlegt, ob ich auf Deine Nachricht antworten soll, aber nach so vielen „Verrissen“ fühle ich mich doch genötigt, hier einiges anzumerken:

Zunächst einmal: Die Zeiten, in denen Gedichte sich reimen müssen sind lange vorbei. Darüber hinaus ist es schon schlimm mit Schulbuchanalyse an ein Gedicht heran zu gehen (auch wenn man da noch so professionell sein will).

Es gibt die berühmte dichterische Freiheit. In dieser Freiheit ist zunächst einmal ALLES erlaubt. Es gibt zahlreiche berühmte Beispiele an Gedichten, bei denen die Schulweisheiten bis heute an der Analyse scheitern und den wahren Inhalt niemals erfahren werden, ganz einfach, weil der Dichter die Bedeutung nicht preisgegeben und vielleicht längst mit ins Grab genommen hat. Weil es aber ein berühmter Dichter war, muss es auch ein gutes inhaltsschweres Gedicht gewesen sein. Das ist natürlich Unsinn.

Du „outest“ Dich als Neuling. Es ist also nur allzu einfach, Dich hier als inkompetent abzuspeisen.

Aber Du wolltest ja Meinungen hören und daher gebe auch ich Dir meine Meinung zu Deinem Gedicht.

Hallo,

mir war langweilig und somit habe ich mich zum ersten Mal im
Dichten versucht.
Ich weiß, mein Gedicht ist auf jeden Fall noch ausbaufähig.
Ich werde es noch weiter schreiben und hier uns da noch
ändern.
Jedoch wäre es sehr nett, wenn ihr es euch einmal durchlesen
und es vielleicht kommentieren würdet, denn über Kritik bin
ich sehr dankbar!

„Seelenamme“

Bitte lass Dir niemals von anderen verbieten, neue Worte zu erschaffen. Es ist wunderbar!! (Ich erlaube es mir auch immer wieder und wie arm wäre die Welt ohne Worterfinder - man denke nur an Pippi Lanstrumpf/Astrid Lindgren -) Und mir gefällt auch diese Wortschöpfung erst einmal sehr sehr gut. Es ist auch kein Wort, das unverständlich wäre (um es klar zu sagen, auch das wäre natürlich „ERLAUBT“, denn es gibt keine Verbote!). Eine Sellenamme ist für mich jemand, der (besser „die“) sich um eine Seele kümmert. Viel mehr weiß man hier noch nicht, aber das macht neugierig!! Und das ist auch gut so. Eine Amme ist ja eine Frau, die sich um ein neugeborenes Kind kümmert - also eine Ersatzmutter. Wer kümmert sich also warum um eine (junge?) Seele? Wir sind gespannt!!

Oh bittersüße Seelenamme,
du stopfst mich, bis ich dich verdamme.

Ich sehe kein Ausdrucksproblem und auch hier noch keinen erzwungenen Reim. Das kann man in diesem Stadium des Lesens unmöglich behaupten! Vielleicht im Rückblick auf diese Zeile, das werden wir sehen, aber noch nicht hier. Und „bittersüß“ ist ein Adjektiv, das keinesfalls veraltet ist. Lass Dir nichts einreden. Und reime nicht nach Mode, sondern nach Deinem Gefühl! Für mich heißt bittersüß hier schon sehr viel: es bedeuted für mich, hier hat es die Amme zu gut gemeint - stimmts? Wenn Du das ausdrücken wolltest, ist „bittersüß“ hier genau das richtige Wort!!

Lab für die Seele, Schwere für´ s Herz,
erstickt durch Liebe, kaum Platz für Schmerz.

ok hier wird es auch für mich schwierig. Herz und Seele zu trennen ist für mich noch nicht ganz einfach zu verstehen. Ich denke, Du wolltest hier zum Ausdruck bringen, dass es die Amme zu gut gemeint hat und Dir - oder dem „lyrischen Ich“ :smile: - keinen Platz gelassen hat, Deinen Schmerz auszuleben und zu verarbeiten. So zumindest verstehe ich diese Zeilen.

Einst jung und klein, zerbrechlich und rein.
Die Amme, wäscht sich die Seele fein.

Hm, nicht ganz einfach. Auch hier vermute ich wieder, die Amme hat es sich zu leicht gemacht, Deine Probleme - wie ein schmutziges Stück Wäsche - schnell mit „erdrückender“ Liebe „wegzuwaschen“?

Seelenchaos, mal gut, mal böse.
Drang nach Freiheit, nur mit Getöse.

Diese Liebe der Amme hat Dich „erdrückt“ und Dir keine Freiheit gelassen, an eigenen Problemen zu wachsen?

Vage Grenzen, töricht Gewissen,
lässt Amme ihre Flagge hissen.

Die Amme siegt immer wieder, ihre Verhaltensregeln haben sich als „schlechtes Gewissen“ bei Dir verankert und erschweren Dir, zu leben und Fehler machen zu dürfen? Also wenn sie immer wieder siegt, ist „Flagge hissen“ eine gute Metapher.

Ich weiß nicht, ob meine Interpretationen stimmen, aber das ist auch nicht ganz entscheident. Sicher für den Dichter auch schön, wenn seine „Nachricht“ beim Leser ankommt, aber auch hier gibt es keine Regeln: manche Dichter wollen auch bewusst keine Klarheit schaffen.

In einer Sache muss ich meinen Vorkritikern hier zustimmen: Verwende bitte NIE Worte im Gedicht nur deshalb, weil sie sich reimen. Eines steht über allem: das was DU ausdrücken willst. Der Reim hat sich da unterzuordnen - NIE umgekehrt. Und siehe da, das geht auch. Es finden sich immer wieder Reime, die genau das, was Du sagen willst, ausdrücken. Und wenn nicht, dann wird eben an den Stellen nicht gereimt. Du wirst sehen, auch das kann man mit etwas Erfahrung gut in Reime einbinden und die dichterische Freiheit lässt auch zu, dass Du mal reimst, mal nicht reimst, wie es DIR gefällt!!

Abschließend möchte ich nur sagen, dass ich das Gedicht (und auch die Wortwahl) sehr schön finde und Dich dringend bitte, damit weiter zu machen, wenn Du es willst und Dich noch dringender bitte, Dich nicht von jeder Kritik umhauen zu lassen. Damit muss jedes Genie umgehen können. Und es gibt genug Künstler, deren Genialität erst viele Jahre nach ihrem Tod erkannt wurde.

Ich warte auf Deine neuen Gedichte!

Viele Grüße

Mal ehrlich, verehrte Else-Lasker Schüler, „Wolkendepeschen“ ist doch kein Wort! Und Stefan George, „Heimat“ schreibt man groß! Und, wo ich schon mal dabei bin, großer Goethe, deine „Reisezehrung“ hättest du mal besser für dich behalten. Schade, bis zum vierten Jambus war es noch ganz gut.

Ich finde das sehr anständig für ein erstes Gedicht. Larissa hat ein sehr spezifisches Gefühl in ein passendes Bild gekleidet. Sicherlich fehlt es noch an handwerklichem Geschick, aber erstens ist das von einem Erstling nicht anders zu erwarten, und zweitens besteht das Handwerk nicht darin, einem Muster X zu folgen. Es ist allerdings eine hilfreiche Übung, Gedichte in klassischen Versmaßen zu schreiben.

pedter

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Hi,

das blöde am Künstlerdasein: alle, die hier schreiben, haben recht - oder auch nicht. Ic hkann traditionell eingestellt sein, so wie Olgu, oder väter-/mütterlich wie ikarusfly - wir sind in der Postmoderne bzw darüber hinaus, insofern geht tatsächlich alles. Das bedeutet aber für Dich auch, dass du einfach drauflosschreiben kannst und keine Bestätigung suchen brauchst. Wenn Du Dich postmodern verstehst. DEnn dann schreibst du nur, um dich auszudrücken, deine eigenen Gedanken in Form zu gießen, und es ist wirklich egal, was andere denken. Wenn das WErk aus dir raus ist, ist es weg von dir, ist es in der Welt und hat sein eigenes LEben - seinen Zweck für dich hat es mit seiner ERschaffung erfüllt.
Da du hier aber nach rat fragst, schreibst du wohl, um dich mitzuteilen und verstanden zu werden, und nicht zum reinen Selbstzweck. Und da muss ich sagen: Für ein Erstlingswerk schön und zeigenswert, aber auch verbesserungswürdig.
Seelenamme als eigene Wortschöpfung ist für mich ok, aber das Wort muss dann auch mit Inhalt gefüllt werden. „Seelenamme“ ist für mich ein Begriff, der zuersst einmal positiv besetzt ist. Eine Amme nimmt sich kleiner Kinder an und stillt sie, wenn deren eigene Mütter nicht können. Meine Seele ist mein ureigenster, innerster und auch verletzichster TEil.
Die Seelenamme wird auch sehr früh mit einem angenehmen Attribut belegt: bittersüß. Das ist ein schönes GEfühl - leider auch sehr kitschig und ausgelutscht. Es tun sich Bilderfluten von Schlagern, Almidyllen, Musikantenstadel, Fern- und Heimweh auf, vergangene Zeiten, die nicht mehr wiederkehren - weil die Amme ja auch ein eher altes Wort ist. Dieser Eindruck des Vergangenen und nicht Wiederkehrenden wird auch verstärkt durch Begriff wie Lab und einst, Konstruktionen wie „wäscht sich die seele fein“, das „Oh“ am Anfang, der Ausdruck „töricht’ GEwissen“.
Das Gedicht hat daneben aber viele alltagssprachliche, gewöhnliche Formulierungen, die nur platt sind . nicht schlicht schön. „kaum Platz für Schmerz“ oder „mal gut, mal böse“.
Drang nach Freiheit, Seelenchaos, vage Grenzen - alles könnte einem pädagogischen Lehrbuch entsprungen sein und wirkt sehr trocken.
Dein Gedicht ist dann trotz der positiv klingenden Überschrift voller negativer, trauriger, dunkler Begriffe (stopfen, verdammen, Schwere, ersticken, kaum, Schmerz, einst, Seelenchaos, böse, Getöse, Grenzen, GEwissen).
Das gesamte Gedicht verwendet verschiedenste Metren, aber die werden, genau wie Worte und Inhalte, planlos und chaotisch durcheinander gesetzt und stehen in keiner sinnvollen Abfolge untereinander und auch in keiner sinnvollen Kombination mit den bearbeiteten Themen. Es gibt in dem Gedicht keine Entwicklung, weder im Inhalt, noch in der Stimmung. Wie fühlt sich das lyrische Ich? Die wechselnden Rhythmen hinterlassen den Eindruck von hüpfender, springender Fröhlichkeit, die Vokabeln sind traurig, die SEelenamme ist tröstend und wird bittersüß genannt. Mir erschließt sich keine Bedeutung. Und Herz auf Schmerz reimen geht auf deutsch sowaqs von gar nimmer - außer im Schlager und in der Comedy. Auch der Reim böse - Getöse wirkt sehr erzwungen.

Also, nächstes Mal weniger auf Krampf reimen, die Gedanken mehr sortieren.

die Franzi

Hi,

das blöde am Künstlerdasein: alle, die hier schreiben, haben
recht - oder auch nicht. Ic hkann traditionell eingestellt
sein, so wie Olgu, oder väter-/mütterlich wie ikarusfly - wir
sind in der Postmoderne bzw darüber hinaus,

…ohne weitergelesen zu haben: Ich bin NICHT traditionell eingestelllt!!! SIE hat sich für diese Form entschieden.
Und dies ist ein Literatur-Experten-Forum und kein sonderpädagogischer Kindergarten.
Gulle-gulle kann ich auch, war aber, dachte ich, nicht gefragt.

2 „Gefällt mir“

…ansonsten: Völlig d’accord !

Hi,

aber erstmal meckern, oder?

Postmoderne hat nichts mit Sonderpädagogik zu tun. „Traditionell“ möchte ich als Gegenbegriff zu „postmodern“ verstanden wissen - wenn man eben nicht das WErk als unabhängig vom Künstler existierend betrachtet. Meine Güte. MAnchmal frage ich mich bei dir echt… :frowning:

die Franzi

Hi,

SIE hat sich für diese Form entschieden.

und je nachdem, welche Auffassung man von Literatur hat, ist das eben relevant - oder nicht. Sie hat uns noch nicht gesagt, welche Auffassung sie von sich als Künstler hat, oder ob es für sie überhaupt von Bedeutung ist, wie wir darüber denken, oder irgendwas dazwischen… das ist eine grundlegende Fragestellung in der Literaturwissenschaft.

die Franzi

Also mit den Vogonen kannst Du sicherlich konkurrieren…
"Oh zerfrettelter Grunzwanzling
Dein Harngedränge ist für mich
Wie Schnatterfleck auf Bienenstich.

Grupp, ich beschwöre dich, mein punzig Turteldrom.
Und drängel reifig mich mit krinklen Bindelwördeln
Denn sonst werd ich dich rändern in deine Gobberwarzen
Mit meinem Börgelkranze, wart’s nur ab!"

Hi,

aber erstmal meckern, oder?

Klarstellen.

Postmoderne hat nichts mit Sonderpädagogik zu tun.

DAS bezog sich nicht auf dich, sondern auf Ikas betuliches Gesülze.

„Traditionell“ möchte ich als Gegenbegriff zu „postmodern“
verstanden wissen - wenn man eben nicht das WErk als
unabhängig vom Künstler existierend betrachtet. Meine Güte.
MAnchmal frage ich mich bei dir echt… :frowning:

s.o.
…geht mir genauso.

Hallo Larissa

Zuerst dachte ich: „Jee, wie schwülstig!“ Dann ging mir der Sinn des Gedichtes auf; ich verstehe es so:

Die Seelenamme ist die Mutter, die es nicht lassen kann, ihrem Kind Bäuchlein, Seele und Gehirn mit dem, was SIE gut findet, vollzustopfen.

Eigene Gedanken und Empfindungen werden durch die erdrückende „Liebe“ verhindert.

Seit das Kind noch klein und wehrlos war wird es durch die Amme / Mutter überbetreut, die sich damit den Seelenfrieden erwirbt : „Ach, was bin ich doch eine gute Mutter!“

Das „Opfer“ reagiert darauf mal gut, mal böse; in seiner Seele herrscht das Chaos. Die Ablösung von der Mutter geht (da diese uneinsichtig ist) nur mit Getöse, Geschrei, Streit.

Das Kind versucht, Grenzen auszuloten, was ihm aber Gewissensbisse einträgt. Die Amme / Mutter spürt diese Unsicherheit genau und nutzt sie für sich aus: sie ist immer noch die Stärkere, hisst die Fahne der Siegerin.

Siehst Du, Larissa, jedem, der es liest, wird Dein Gedicht seinen eigenen Erfahrungen gemäss etwas aussagen, vielleicht auch Deiner Mutter, wenn Du es ihr zu Ostern schenkst.

Sprachlich gesehen solltest Du Dir die Anmerkungen von Textakrobat Harald zu Herzen nehmen – für Deine nächsten Werke. Das vorliegende Gedicht würde ich so belassen: es kam spontan zustande, tief aus Deinem Inneren heraus.

Gruss: Maggie

Hi,

wieso zwingst du diesem Thema diesen Reim auf?
Das Gedicht wirkt dadurch m.E. gewzungen und sprachlich ungeschickt, holprig, teils auch etwas zu banal, wo Begriffe „abgegriffen“ sind.

Hast Du schon einmal experimentiert damit, ohne dieses Reimen ein Gedicht zu verfassen?

Gruß
Istiden