Gedicht mit Autor

Hi Ihr !
Ich hoffe ihr könnt mir hiermit helfen:
ich suche ein Gedicht, geeignet für die 8. Klasse, nicht zu kurz und nicht zu lang. Es wäre nett, wenn ihr mir ein Gedicht schicken könntet,inklusive folgenden Angaben:#
-Interpretation
-Informationen zu diesem Autor
-wann das gedicht geschrieben wurde

Danke schonmal im vorraus, eine Bitte hätte ich da noch, es darf nicht das Gedicht, „Der Erlenkönig“ sein!..
Es ist sehr dringend, da ich es in ein paar Tagen brauche!
DANKE!!!
Jenny

Jede Menge!
Hallo Jenny,

Mann, da gibt es ja tonnenweise Möglichkeiten und Material!

Folgende Seiten solltest Du Dir unbedingt mal anschauen, da findest Du Hilfestellung und Materialien zum Deutschunterricht.

http://www.al.lu/deutsch/
http://www.goethe.de/ne/hel/destip1.htm
http://www.magic-point.net/
http://www.teachersnews.net/_faecher/f_faecher.htm
http://www.gym.moosburg.org/links/deutsch.html
http://www.zum.de/Faecher/D/BW/gym/gymd.htm
http://www.kbs-koeln.de/170deu.htm

Damit Du aber nicht ganz im Regen stehst, hier auch noch ein Gedichtvorschlag, der für die 8. Klasse gut geeignet sein dürfte:

Rainer Maria Rilke (1875 - 1882)
"Der Panther"

Im Jardin des Plantes, Paris

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.

Aus: Neue Gedichte (1907)

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Kurzbiographie:
Rainer Maria Rilke (René Maria) wurde am 4. Dezember 1875 in Prag geboren. Er besuchte die Handelsakademie in Linz und studierte danach Philosophie, Kunst und Literatur in Prag, München und Berlin. Seine ersten Gedichte ‚Leben und Lieder‘ erschienen 1894. Den ersten großen Erfolg erzielte Rilke mit seiner 1906 veröffentlichten lyrischen Prosadichtung ‚Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke‘.
Er heiratete 1901 die Bildhauerein Clara Westhoff, die er in Worpswede kennengelernt hatte. ‚Das Buch der Bilder‘ erschien 1902. Nach der Trennung von Clara 1903, erschien Rilkes Band ‚Worpswede‘. Das ‚Stunden-Buch‘ erschien 1905.
Von 1905 bis 1906 lebte Rilke in Paris als Sekretär bei Rodin. Die in dieser Zeit entstandenen Gedichte erschienen 1907 (Neue Gedichte), der zweiter Teil (Der Neuen Gedichte anderer Teil) erschien 1908.
Von 1910 bis 1912 lebte Rilke auf Schloß Duino bei Triest, in dem die Gedichte ‚Das Marien-Leben‘ entstanden (1913). Zwei der ‚Duineser Elegien‘ entstanden ebenfalls dort.
In Rom begann Rilke mit der Arbeit an seinem Roman ‚Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge‘ (1910).
Während des 1. Weltkrieges lebte Rilke hauptsächlich in München. 1919 siedelte er in die Schweiz über. Nach dem ersten Weltkrieg lebte Rilke in der Schweiz. Dort vollendete er die ‚Duineser Elegien‘ und verfaßte ‚Die Sonette an Orpheus‘ (1923).
Rainer Maria Rilke starb kurz nach seinem 51. Geburtstag am 29. Dezember 1926 in Val-Mont.

Speziell dazu auch mal hier schauen:
http://www.blitz.net/~rschmitt/did_d/ue/rilke/ (kommentierte Unterrichtseinheiten zu Rilke)

Hier eine Interpretation dazu aus Hausaufgaben.de
Interpretation zu Rainer Maria Rilkes " Der Panther "
Bei diesem Gedicht von Rainer Maria Rilke handelt es sich um ein Dinggedicht, da hier eine Person (das Wesen des Panthers) im Mittelpunkt steht - enthüllt wird.
Das Gedicht beschreibt einerseits Unmenschlichkeit, andererseits jedoch auch die Bedeutung der Individualität und der Freiheit. Der Panther - äußerlich ein starkes und stolzes Tier - ist gefangen. Der triste, sich wiederholende Tagesablauf ist beschrieben. Das Gedicht ist eingeteilt in 3 Strophen zu je 4 Zeilen. Der Kreuzreim unterstreicht die Gefangenschaft und die ständige, ausweglose Wiederholung. Es wechseln sich betonte und unbetonte Silben ab. Das symbolisiert die gleichmäßigen Schritte des Tieres und macht die Wiederholung von Perspektiven sichtbar. Auch ist ein fünfhebiger Jambus zu finden, der die Hebung auf bewusst ausgewählte Wörter legt, wie zum Beispiel
" geschmeidiger Gang ".
Der Gebrauch des Wortes " Panther " ist an und für sich eine Metapher für ein äußerlich starkes und unantastbares Wesen. Im Gedicht sind aber auch noch weitere sprachliche Besonderheiten zu finden:
Wie zum Beispiel die Umkehrung der Bewegung (Stäbe gehen am Panther vorbei). Sie meint, dass das Leben an ihm vorbei läuft. Er kann es nicht beeinflussen oder stoppen - er möchte zwar, aber er ist gefangen.
Weiterhin das sprachliche Bild der " tausend Stäbe „. Der (wahrscheinliche) Käfig hat nur einige Stäbe, jedoch entstehen durch die ständige Wiederholung, durch den ständigen Kreislauf, in den Augen des Panthers unzählige undurchdringliche Stäbe. Deshalb kann er in seiner Gefangenschaft nie erfahren, was dahinter für eine Realität liegt (“ hinter tausend Stäben keine Welt „). Er hat den Willen, Hindernisse zu überwinden, jedoch wird dieser immerzu unterdrückt (“ betäubt ein großer Wille „). Der Panther bewegt sich ausweglos und eingeengt im Kreis (“ im allerkleinsten Kreise ", " um eine Mitte „).
" Der Vorhang der Pupille " meint das Augenlied, dass jedoch sehr schwer ist (Bühnenvorhang) und man es selten öffnet. Gleichzeitig ist damit der Fenstervorhang (Gardine) gemeint, der, wenn er geschlossen ist, weder Sonnenlicht, noch jegliche Realität herein / an Menschen heran lässt. Was er sieht, berührt ihn zwar, jedoch ist seine Seele (Herz) schon lange nicht mehr die eines Panthers, der frei handeln kann (“ und hört im Herzen auf zu sein ").
Diese Metaphern, Zweideutigkeiten und sprachlichen Bilder geben dem Gedicht einen nachdenklichen Charakter. Rilke kritisiert zu recht zum einen die Menschheit, wie sie zu stark in die Natur eingreift, sie nötigt und ausbeutet. Andererseits stellt er das Verlangen nach der Individualität jeden Lebewesens dar. Meiner Meinung nach bezieht er aber auch dabei den Panther auf einen Menschen, der nur an sich denkt und dann plötzlich - aber dennoch hilflos - seine Isolation bemerkt. Der Leser versetzt sich gefühlvoll in die Lage eines äußerlich Freien und innerlich Gefangenen, da das Gedicht heute wie früher aktuell ist.
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Eine Umfassende Literaturliste für den Deutschunterricht
findest Du hier:
http://www.eixfeld.de/autor.htm

So, den Rest mußt Du selber machen. :wink:))

Liebe Grüße, Nike