Hallo!
Bin am Wochenende über den Friedhof gelaufen und da war ein Grab, wo an den Sohn gedacht wurde mit den Daten „Gefallen am 24.09.1945“.
Das man am 9. oder 10. Mai noch gefallen ist, kann ja gut sein, aber gab es in Europa so spät noch Kriegshandlungen? Selbst im Pazifik wurde am 02.09. kapituliert.
Weiß jemand darüber etwas?
Guten Tag,
ich bin zwar kein Historiker, noch kenne ich mich sonderlich gut in Geschichte aus, aber ich würde mir das folgendermaßen erklären:
Die von Dir gennante Person könnte entweder in einem Kriegsgefangen- bzw. Arbeitslager wegen der schlechten Bedingungen in Russland oder Frankreich umgekommen sein und könnte daher als vermisst gelten.
Die andere Möglichkeit bestünde meiner Meinung nach darin, dass diese Person gegen die Besatzer Widerstand geleistet hat - auch mit Waffengewalt - worauf die gegnerischen Streitkräfte das Feuer erwidert haben und diese Person umgekommen ist.
Die von Dir gennante Person könnte entweder in einem
Kriegsgefangen- bzw. Arbeitslager wegen der schlechten
Bedingungen in Russland oder Frankreich umgekommen sein
Ja das ist möglich. Aus meiner Heimat ist mir ein Eintrag auf dem Gedenkstein in Erinnerung, der als das Todesdatum der betreffenden Person einen Tag im November 1947 angibt.
Soweit ich weiß, wird für vermißte Soldaten, die nie wieder Auftauchen, das Todesdatum auf den Tag des Verschwindes gelegt, das müsste also definitiv noch im Zeitraum der Kriegshandlungen gelegen haben.
Die andere Möglichkeit bestünde meiner Meinung nach darin,
dass diese Person gegen die Besatzer Widerstand geleistet hat
auch mit Waffengewalt - worauf die gegnerischen Streitkräfte
das Feuer erwidert haben und diese Person umgekommen ist.
Das ist eher unwahrscheinlich, da diese Person nicht auf einem Soldatenfriedhof, sondern auf einem regulären Friedhof beigesetzt worden wäre. „Gefallen“ ist für Soldaten reserviert, die im Rahmen eines bewaffneten Konfliktes ihr Leben lassen mussten. Wobei „beigesetzt“ hier etwas irreführend ist: Viele Grabsteine des 1. und 2. Weltkrieges stehen über leeren Gräbern, da die Leichen oftmals irgendwo unbekannt liegen. Bis heute werden jährlich die Überreste tausender Soldaten exhumiert.
Bin am Wochenende über den Friedhof gelaufen und da war ein
Grab, wo an den Sohn gedacht wurde mit den Daten „Gefallen am
24.09.1945“.
Dann ist der Sohn seinen noch im Krieg zugezogenen Verwundungen erlegen. Damit gilt er als Kriegstoter und deshalb ist er dann eben „gefallen“, der Ausdruck steht dem Toten als Soldat wohl zu. So ist nun mal der Sprachgebrauch.
Danke für die Antworten, ich finde es trotzdem noch ungewöhnlich, das es ausgerechnet gefallen heisst, aber wir werdens wohl nicht anders erklären können.