gefrustet oder frustriert? Was ist das für eine Sprache?
Danke sehr
Lemke: Das kann ich natürlich verstehen, und
es braucht Veränderung in den persönlichen
Verhaltensweisen. Wir brauchen aber vor
allem
geeignete politische und ökonomische
Rahmenbedingungen. Man hat viel zu lange
versucht, die Krisen auszusitzen. Die Ampelkoalition
hat den Klimaschutz zur Priorität
gemacht. Aber ich verstehe, dass manche
junge Menschen gefrustet sind und sagen: Das
geht alles viel zu langsam.
‚gefrustet‘ ist Umgangssprache - sagt übrigens auch der Duden
Wobei ich aus dem Bauch heraus ‚gefrustet‘ eher mit einem aktiven Vorgang durch andere Personen sehe (ich wurde gefrustet) und ‚frustriert’ als das Ergebnis oder ein Gefühl aus mir heraus, das nicht zwingend einen Einfluss von außen brauchte
womöglich liegt es daran, dass ich ein bißchen Psychologie betrieben habe, aber frustriert klingt für mich schwerwiegender als gefrustet. Der Begriff Frustration kommt ursprünglich ja auch aus der Psychonalyse und wurde indirekt von Sigmund Freud geprägt. Es ist für mich ein bißchen ein ähnlicher Unterschied wie zwischen „Ich bin depremiert“ und „Ich habe eine Depression“, wenn auch kein ganz so großer. Frustriert sein geht tiefer und ist scherwiegender als gefrustet sein.