Gefühle

Liebe/-r Experte/-in,
Ich würde mich selbst als etwas selbstunsicher, ängstlich, perfektionistisch und ehrgeizig bezeichnen. Nun ist es so, das ich jeden morgen „Erfolgserlebnisse“ brauche um selbstischer in den Tag zu gehen. Oft ist es so, das ich abends sehr zufrieden mit mir und dem Tag bin, und ich mir emotional gar nicht vorstellen kann, wie ich mich jeden morgen fühle. Ich gehe auch mit einem guten und zufriededen Gefühl schlafen. Und jedesmal am morgen ist das alles wieder weg, als seien die positiven Gefühle des Vorabends im Schlaf gelöscht und ich müsste wieder vollkommen von vorne beginnen, was immer wieder sehr mühsam ist und zeit kostet. Es ist am morgen , vor dem richtigen aufwachen auch so, dass da mehr meine Nervosität, meine Ängstlichkeit und Unsicherheit durchkommt, also im Halbschlaf. Bin ich dann wach, dann habe ich das Gefühl, das dieser angstvolle Anteil in mir kleiner ist, und ich diesem, für mich fast irrationalen Ängsten, nicht mehr so ausgeliefert bin.
Was kann ich tun um mehr von dem positiven Gefühl am Abend über die Nacht mit in den nächsten Tag zu nehmen?
Lg und Thanx
Josef

Lieber Josef,aufgrund der geringen Informationen und der Tatsache, dass ich mich vor Ferndiagnosen hüte,empfehle ich dir diesen Zustand gelassener hinzunwhmen. Es gibt Menschen, die morgens ohne Grund einfach schlechter drauf sind als tagsüber, aber das hat keinen Krankheitswert. Akzeptiere einfach, dass sich zu Tagesbeginn bei dir ein kleiner Morgenmuffel meldet, heisse ihn willkommen und er wird weniger deine Gedanken und Empfindungen beeinflussen. Du schreibst du neigst zum Perfektionismus, wenn du dich tagsüber und bis zum Abend wohlfühlst, ist das schon mehr was die meisten von uns überhaupt empfinden dürfen. Geniesse das Gefühl der Dankbarkeit für dein Wohlbefinden und nehme es gelassen hin, das der Morgen etwas schleppend beginnt, zeigt nur dasdu aufmerksam deine Emotionen beobachtest, also sehr achtsam bist, wenn du jetzt noch deine negative Bewertung in eine neutrale umwandelst, ist es perfekt. * smile* Sei nicht zu streng mit dir, vieles läuft bei dir sehr wünschenswert und du bist
weiter als du denkst. Ich korrigiere jetzt nicht meine Tippfehler, um dir zu zeigen, man darf auch unperfekt sein, das macht uns Menschen nur liebenswerter. Ganz liebe Grüsse an dich Heidi

Das ist sehr genau beschrieben was unser Geist macht: im Schlaf kommen die Gefühle mit denen unser Verstand Schwierigkeiten hat ans „Licht“. Das Unterbewusstsein hat Ängste und schmerzhafte Erlebnisse noch nicht (ganz) verkraftet und verdaut. Es setzt sich mit Teilen solcher schwierigen Erlebnisse oder Situationen durch Träumen auseinander. Beim Aufwachen ist das Bewusstsein noch beeinflusst von diesen Gefühlen; erst über den Tag gelingt es Dir, solche Dinge noch weiter zu verdrängen. Nach einem Tag von „Erfolgserlebnissen“ Du fühlst Du Dich wieder selbstsicher. Allerdings ist das wahrscheinlich anstrengend, da Du wohl eine Fassade aufbaust mit der Du zufrieden sein kannst.
Wer weiss? Hinter den Ängsten verbirgt sich vielleicht das entspannte Glück mit dem Du auch aufwachen könntest. Hinter den Ängsten entgehen Dir vielleicht Teile von Dir die viel Kraft und Freude in sich verbergen.
Es gibt Dienstleister die sich mit solchen Dingen beschäftigen um Dir weiterzuhelfen. Es ist ein Weg. Willst Du ihn beginnen?
Toi Toi Toi:

Hallo Josef,
nach dem Schlaf ein schlechtes Gefühl zu haben, trotz dass Du am Vorabend mit Deiner Tagesleistung zufrieden
warst, deutet an, dass Dein Unterbewusstsein die Dinge
anders beurteilt als Dein Wachbewusstsein. Es sendet Dir negative Emotionen, obwohl es doch umgekehrt sein
sollte.
Unser Unterbewusstsein ist in der Regel voll von Ding-en, die dort hineingeraten sind und dem Wachbewusst-sein nicht gegenwärtig sind, aber- wie unsichtbare Tro-janer -ihre Wirkung hinterlassen.

Sie sind durch Umwelt, Medien, Mitmenschen oft in der Kindheit verinnerlicht worden und wirken weiter.
Es sind Erwartungen, Glaubenssätze, irrationale
Bewertungen, Dinge über unsere Identität etc., die
aus dem Dunkel des Unbewussten heraus wie unerkannte
Programme mitlaufen und wirken.

Es bringt wenig, zu versuchen, herauszubekommen,
wann und warum sie gespeichert wurden, man muss sie
verändern.

Die RE(V)T- Rational Emotive Verhaltenstherapie ver-sucht von der Position des Wachbewusstseins aus, irrationale Elemente, die identfiziert wurden, durch
rationale Interventionen zu verändern.
Autosuggestive Verfahren bzw. hypnotherapeutische ver- suchen, den negativen Inhalten ausgleichende, positive Alternativen gegenüberzustellen.

Bei beiden Verfahren gibt es Selbsthilfe- Bücher, mit
denen Du alleine arbeiten kannst, google das einfach
mal. Natürlich kannst Du auch gezielt einen Therapeuten
suchen, der in diesen Richtungen arbeitet und mit seiner Hilfe arbeiten.

Das ILP - Verfahren nach Dr. Friedmann ist eine Mög-lichkeit, die irrationalen Elemente relativ schnell
stabil zu verändern. Kannst Du ebenfalls mal googeln,
ich bin zertifizierter ILP Coach, vielleicht gibt es
auch jemanden in Deiner Nähe.
Dies mal als erste Anhaltspunkte.
Gruss
Sebastian

Als aller erstes machst du dir zu viele Gedanken über den nächsten Morgen/Tag. Du schreibst selbst, dass du abends zufrieden ins Bett gehst. Somit hast du im Grunde genommen deinen Tag positiv absolviert!

Vor allem ist jeder neuer Tag eine Herausforderung für uns.

Mein Tipp an dich ist, dass du dir nicht so viele Gedanken über den nächsten Morgen machen solltest, denn es ist belanglos, da du abends eh zufrieden ins Bett gehst!

LG Evka