Seid gegrüßt,
ich brauche eure Tipps für eine gute Freundin. Ich bin nicht nur mit meinem Latein meinen Psychologiekenntnissen am Ende, mir fehlt es auch gänzlich an persönlichen Erfahrungen mit diesen Problemen:
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Alles was sie tut (v.a. beruflich) ist nie gut genug. D.h., sie ist mit einem sehr hohen Perfektionsanspruch aufgewachsen, dem sie natürlich selbst nie gerecht wird.
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Authoritäten darf nicht widersprochen werden. Man darf nichts sagen geschweige denn tun, was diese in ihrer Authorität anzweifeln, angreifen oder dergleichen würde.
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Sie hat den Zugang zu ihren Gefühlen (fast) komplett abgeschnitten.
Sie hat bereits viel Therapieerfahrung, hauptsächlich Gesprächstherapie, was ihr aber nie viel gebracht hat. (Wie auch, wenn man sich immer nur auf der rein intellektuellen Ebene austauscht!?!) Seit längerem macht sie nun Fokussing, was ihr zwar was bringt hinsichtlich ihrer Gefühle, allerdings geht es nur sehr langsam und schleppend voran.
Sie hatte sich jahrelang in ihrem Job damit arrangieren können (der ihr nie wirklich Spaß gemacht hat). Nun hat sie sich umorientiert, will etwas machen, was ihr gut gefällt und hat auch eine Anstellung bekommen. Sie leidet nun schon seit Monaten, weil sie auf dieser neuen Arbeitsstelle wie eine „dämliche Praktikantin“ behandelt wird.
Konkreter, sie wird richtiggehend schikaniert, bekommt immer mehr Kompetenzen und Aufgaben abgesprochen und je mehr sie sich zurücknimmt, desto doller treiben sie es mit ihr. Geht stark Richtung Mobbing.
Ist ja auch kein Wunder. Die Gute müsste lernen, Grenzen zu ziehen. Dabei kommt ihr jedoch Problem Nr. 2 in die Quere, dass man Vorgesetzten nicht widersprechen darf.
Des Rätsels Lösung: eine Therapie. Doch was für eine? Eine Gesprächstherapie kommt nicht in Frage, nicht nur aus o.g. Gründen, sondern auch weil ihr die Ursachen für ihr Verhalten bis ins letzte Detail schon klar sind (Elternhaus) und weil sie theoretisch die Lösungen für ihre Probleme schon klar hat (=wie sie sich eigentlich verhalten müsste, um da raus zu kommen).
Also eine Körpertherapie. Meine favourisierte Atemtherapie, die mir selbst sehr viel gebracht hat, sei nichts für sie, sagte sie, nachdem sie eine Stunde genommen hatte.
Jedem anderen würde ich raten, er solle sich mit den verschiedenen Angeboten beschäftigen und aus dem Bauch heraus entscheiden, was ihn anspricht, aber das kann ich ja keiner raten, die ihr Gefühl abgeschnitten hat… 
Wenn jemand irgendeine Idee hat, welchen Tipp ich ihr geben kann, bitte her damit! 
Bitte keine Tipps, dass sie das selbst wollen muss. Sie möchte raus da und sie nimmt meine Ratschläge immer gerne an! Nur habe ich gerade keine mehr 
Herzlichen Dank, auch für´s lange Lesen,
jeanne