…stinkt immer vom Kopf zuerst!
Abzocker in der Chefetage? Vorstände und Top-Manager liegen mit ihrem Jahressalär oft jenseits der Vorstellungskraft beim Otto Normalverdiener. Die Euro-Millionen der Sommers, Piechs und Wiedekings führen bei Angestellten und Aktionären zu immer mehr Unverständnis. Sind die Gehälter in den Entscheiderpositionen noch zu rechtfertigen?
Es war lange Zeit eines der bestgehüteten Geheimnisse der deutschen Wirtschaft. Auf seiner letzten Hauptversammlung als Vorstandschef der Deutschen Bank kam Rolf-E. Breuer dann weiteren Spekulationen zuvor. Knapp acht Millionen Euro, so ließ er die staunende Zuhörerschaft kurz vor seinem Wechsel in den Aufsichtsrat des Geldinstituts wissen, verdiente der Finanzchef im vergangen Jahr - eine Summe, die für einigen emotionalen Zündstoff aufseiten der Angestellten und Kleinanleger sorgte. Die Kritik aus der Öffentlichkeit über die aberwitzigen Einkommen mancher Entscheider focht Breuer kaum an: „Exakt im europäischen Markt“ bewege man sich mit derlei fürstlicher Entlohnung. Zudem habe sein Verdienst im vergangenen Jahr gut 30 Prozent unter dem des Vorjahres gelegen - und nur ein Drittel von Breuers Bezügen seien fest.
Ach der Arme! Wenn er doch noch etwas dafür leisten würde. Aber was macht die Deutsche Bank? Richtig - Personalabbau, das kann aber auch ein Hilfsschüler, dafür braucht man keinen hochbezahlten „Manager“. Und was machen die Kunden und Bürger? NICHTS !
Konto kündigen und mit einem solchen menschenverachtenden Unternehmen nicht mehr zusammenarbeiten. Ende!
Breuer gehört zu den wenigen Konzernlenkern, die kein Geheimnis mehr um ihr Salär machen wollen. Angriff scheint ihm angesichts der immer massiveren gesellschaftlichen Kritik am Millionen-Karrussell der Wirtschaftsbosse die beste Verteidigung zu sein. Außer Breuer hat bislang lediglich Schering-Vorstandschef Hubertus Erlen seine Bezüge offengelegt - rund 2,6 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Der Stahlkonzern ThyssenKrupp hat mittlerweile angekündigt, die Vorstandsgehälter ab dem nächsten Jahr einzeln zu veröffentlichen. Dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Wolfgang Clement (SPD) dürfte das gefallen: Er hat jüngst die Höhe der Managergehälter scharf kritisiert. Es sei nicht akzeptabel, dass insbesondere „Unternehmensvorstände, die am laufenden Festmeter Arbeitsplätze abbauen, ihre eigenen Einkommen in Höhen heben, die absolut unerträglich sind.“ Die ins Grenzenlose gesteigerten Gehälter vieler Manager seien „nicht gut für den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft“.
Ach gucke mal da, dem Herrn Clement fällt das auch schon auf - notgedrungen. Aber, was macht er? Kritisieren, sonst nichts, also das übliche - N I C H T S !
In Deutschland müssen börsennotierte Unternehmen die Bezüge ihrer Chefetage nicht einzeln offen legen, lediglich die Gesamtsumme aller Manager ist Pflicht. Darin sind auch die Abfindungen für entlassene Vorstände enthalten. Selbst diese werden mitunter in anderen unauffälligen Positionen versteckt. Bei DaimlerChrysler beispielsweise fallen sie unter den dehnbaren Begriff „Umsatzkosten und übrige Aufwendungen“. Und: Oft ließen sich die Vorstände trotz schwacher Börsenentwicklung trotzdem höhere Vergütungen genehmigen.
Beispiel Deutsche Telekom: Dort stiegen die Zuwendungen für Ron Sommer und Co. laut Jahresbericht 2001 um 90 Prozent auf 17,4 Millionen Euro an.
Kein Wunder, dass die Kommission zum Deutschen Corporate-Governance-Kodex unter ThyssenKrupp-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme unterdessen mit ihrem Vorschlag auf eisige Reaktionen stößt: Sie will nach US-amerikanischem Vorbild die Entlohnung der Spitzenmanager offen legen. So lehnen es die Großkonzerne BMW und Siemens kategorisch ab, die Gehälter jedes einzelnen ihrer Topmanager zu veröffentlichen. Mit einer Offenlegung sind bislang lediglich ThyssenKrupp, Schering und MAN einverstanden. Gerhard Cromme sieht indes die Heimlichtuerei der Unternehmen als falsches Signal gegenüber den Anlegern. Eine freiwillige Veröffentlichung könnte seiner Ansicht nach einer gesetzlichen Regelung zuvorkommen, wie sie in Großbritannien gerade vorbereitet wird.
Da bleibt nur ein Weg dieses Gesindel los zu werden: Boykott aller Produkte und Dienstleistungen dieser Firmen - ich tue es, auch wenn es mal umständlich sein sollte.
Unterdessen formiert sich breiter Widerstand gegen die Einnahmen in den Führungsetagen: So will beispielsweise das Bundesversicherungsamt gegen zu hohe Vorstandsgehälter bei den gesetzlichen Krankenkassen vorgehen. „Bei einigen Kassen stehen die Gehälter in keinem Verhältnis zur Mitgliederzahl“, sagt der Präsident des Amtes, Dr. Rainer Daubenbüchel. Seine Behörde habe bisher rund 100 Innungs- und Betriebskrankenkassen geprüft. Entgegen gesetzlichen Verpflichtungen hätten sich 25 Kassen geweigert, die Bezüge ihrer Vorstände offen zu legen. Sollte sich das Verhalten nicht ändern, werde das Bundesversicherungsamt „hart durchgreifen“, betont Daubenbüchel. Die Kassen-Vorstände gehörten dem öffentlichen Dienst an, deshalb seien sie nicht mit Managern in der freien Wirtschaft vergleichbar.
Na, ist der Groschen gefallen? Die Mitglieder der Krankenkassen, also ihr, müssen immer mehr Beiträge zahlen und bekommen immer weniger Leistungen aber die aus dem öffentlichen Dienst kommenden Vorstände kassieren richtig ab - auf unsere Kosten, wie immer! Und was tut ihr Mitglieder? N I C H T S !
Ein deutscher Geschäftsführer verdient durchschnittlich 207.000 Euro im Jahr. Die Gehaltsspanne bei den Top-Managern ist dabei außerordentlich groß: Sie reicht von 50 000 Euro bis über eine Million Euro Jahresgesamtgehalt, wie die Studie „Vergütung 2001: Geschäftsführer“ der Kienbaum Management Consultants GmbH (KMC) herausfand. Die Pro-Kopf-Bezüge der deutschen Vorstandsmitglieder stiegen von 1960 bis heute von 52.500 Euro auf 342.000 Euro. Im gleichen Zeitraum stiegen die Gehälter der Aufsichtsräte von Aktiengesellschaften von durchschnittlich 7780 Euro auf lediglich 12.040 Euro. Dies sind Ergebnisse einer Langzeituntersuchung der Kienbaum Vergütungsberatung, basierend auf den regelmäßig erhobenen Gehaltsdaten in Deutschland. „Während deutsche Unternehmen ihre Spitzenkräfte mit attraktiven Vergütungspaketen und Aktienoptionen locken, bleiben allerdings die Aufsichtsräte der Aktiengesellschaften von dieser Entwicklung ausgeschlossen“, sagt Geschäftsführer Heinz Evers.
Bericht von Detlev Brechtel (schwarz) - Kommentare von Jürgen Packer (rot)
Und die Moral von der Geschicht… werde Vorstand und leiste nichts!
Aber viel wichtiger ist auch hier die Gerechtigkeit: Wenn diese Leute entlassen werden, dann bekommen sie noch Abfindungen - warum geht das nicht bei „normalen“ Arbeitnehmern? Und zwar wie bei den „Managern“, egal aus welchem Grunde entlassen wird. Macht eure Gewerkschaften heiss. Entweder oder ! Gerechtigkeit für Alle - Abfindungen für Alle !
So ist es auch zu verstehn, daß jeder heute nur noch sein „eigenes Ding“ macht. Denn, erstens kommt er sonst nicht mehr zurecht und zweitens, es gibt halt „ideale Vorbilder“. Das schöne deutsche Wort „MORAL“ kennt kaum noch jemand - leider. Aber wer soll sich denn noch moralisch und somit auch sozial verhalten? Die da oben greifen richtig ab - und entlassen trotzdem Menschen. Eine große Zahl der führenden Politiker lassen sich bestechen und betrügen (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Die, die den Menschen helfen sollten, die Presse und das Fernsehen machen auch gemeinsame Sache mit den „Großen“. Keiner traut sich richtig nachzufragen oder auch mal extreme Vorwürfe zu äußern, oder auch nachzuhaken, mal „am Ball“ zu bleiben - nein, dann kommen die „Herrschafften“ beim nächsten mal ja nicht mehr (Auch hier gibt es selbstverständliche Ausnahmen - z.B. Escher).
Und die Behörden, die von ihrer Art ja als Hilfe für die Menschen da sein sollten? Die helfen nur wenn sie müssen. Nicht umsonst stehen vor den Sozial- und Verwaltungsgerichten immer mehr Prozesse an. Zwei Jahre Entscheidungsdauer sind keine Seltenheit mehr. Hier wird wertvolles Volksvermögen verschleudert.
Kleinigkeitskrämerei bei der Berechnung von Sozialhilfe und Arbeitslosenunterstützung aber die Augen schließen wenn die richtigen Abzocker am Werke sind - das ist unsere Politik.
Leider sind auch meine Landsleute nicht gerade mit Intelligenz beschlagen, denn angesprochen auf die Mißstände hört man immer wieder:„Ich kann ja doch nichts machen“, oder „Was kann ich schon ändern“, oder „Die machen ja doch was sie wollen“ oder ähnlichen Blödsinn.
…darum wählt, wer klug ist
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