Guten Morgen,
Es gibt auch noch Professoren, die an deutschen Unis lehren
und Keynesianismus in Reinkultur predigen.Stimmt; nur … langsam, aber sicher gehen die nach und nach
in Pension. Nachbesetzt werden die Posten dann durch die
momentan auf einer Trendwelle schwimmenden Neoklassiker.
was ja nicht zwangsläufig das schlimmste ist.
Richtig, AkademikerInnen sind schließlich nicht der Papst.
Und der hat auch nicht zwangsläufig immer recht.
Problematisch empfind ich, wenn Modell um Modell entwickelt
wird und das Ganze auf so Grundannahmen wie dem „homo
oeconomicus“ oder der „Nichtsättigungsannahme“ basiert. Ein
klein bißchen „elfenbeinturmmäßig“ ist das schon.
Naja, dabei handelt es sich um Modelle bzw. Arbeitshypothesen. Wenn man von dort den Absprung in die Realität nicht schafft, ist das ganze natürlich letztendlich ein Muster ohne Wert. Die Wissenschaft dient ja schließlich dazu, die Realität zu beschreiben, Prognosen zu treffen und u.U. Handlungsvorschläge zu unterbreiten. Man muß sich darüber im Klaren sein, wo die Grenzen des erstellten Modells liegen und diese Ungenauigkeiten akzeptieren bzw. lernen, mit ihnen umzugehen.
Wer natürlich irgendwann so weit abdreht, daß er das Modell als Abbild des tatsächlichen Lebens versteht, hat generell ein Problem und nicht nur eines, das mit Elfenbeintürmen und ähnlichem zu tun hat.
Das Blöde bei denen ist, dass sie immer die Tendenz haben, das
Kind mit dem Bad auszuschütten. Dabei gibts imo sowohl in der
Neoklassik als auch im weiterentwickelten Keynesianismus
Punkte, die was für sich haben. Allerdings sollten die
Akademiker eins endlich aufgeben und das ist die beharrliche
Ignoranz von Ergebnissen anderer Forschungsrichtungen.
So kenne ich es nicht, aber das mag daran liegen, daß es bei uns wirklich liberal zuging und jeder seine Auffassung vertreten konnte, so er sie denn begründen konnte. Reine Dialektidilettanten oder ideologisch verbrämte Fundamentalisten hatten da allerdings keine Chance. Schon 30 Kilometer weitere sah das ein bißchen anders aus, zumindest was die Liberalität angeht. Cassel z.B. hat die Keyensianer offen als Kommunisten bezeichnet (und liegt damit m.E. nicht so weit daneben, aber ich darf so was sagen, denn schließlich unterrichte ich nicht VWL*g*).
Gruß,
Christian