Hallo Christian !
Es gibt auch noch Professoren, die an deutschen Unis lehren
und Keynesianismus in Reinkultur predigen.
Stimmt; nur … langsam, aber sicher gehen die nach und nach in Pension. Nachbesetzt werden die Posten dann durch die momentan auf einer Trendwelle schwimmenden Neoklassiker.
Was schließen wir daraus? Die Schlußfolgerung, daß das, was irgendwo
von irgendeinem Mitglied des Lehr- oder Lernkörpers erzählt wird,
zwangsläufig richtig ist, ist ganz sicher die falsche.
Richtig, AkademikerInnen sind schließlich nicht der Papst. Problematisch empfind ich, wenn Modell um Modell entwickelt wird und das Ganze auf so Grundannahmen wie dem „homo oeconomicus“ oder der „Nichtsättigungsannahme“ basiert. Ein klein bißchen „elfenbeinturmmäßig“ ist das schon.
Derart innovative Hobbyrevolutionäre gibt es an jeder Uni, um
so eher, wie es sich um eine Traditionsuni handelt. Insofern
ist der Film „Anatomie“ gar nicht mal so sehr an den Haaren
herbeigezogen.
Das Blöde bei denen ist, dass sie immer die Tendenz haben, das Kind mit dem Bad auszuschütten. Dabei gibts imo sowohl in der Neoklassik als auch im weiterentwickelten Keynesianismus Punkte, die was für sich haben. Allerdings sollten die Akademiker eins endlich aufgeben und das ist die beharrliche Ignoranz von Ergebnissen anderer Forschungsrichtungen.
Aus den Spielereien solcher Gruppen irgendeinen
wissenschaftlichen Wert abzuleiten, ist grob fahrlässig und
Zeitverschwendung. Ich kann mich Arthur Dent nur anschließen:
Wer so etwas verfaßt, albert entweder nur herum oder sitzt
selber in dem Elfenbeinturm, den er anprangert.
Wer den „homo oeconomics“ und die „Nichtssättigungsannahme“ weiter unproblematisiert in seinen Basisannahmen behält und die Ressourcenbegrenztheit beharrlich ignoriert … - naja, bezeichne den, wie Du willst; mich erinnert er fatal an die drei Affen, zumindest an die ersten beiden mit zugehaltenen Augen und Ohren.
Gruß,
Christian
Grüße zurück
Wolkenstein