Stimmt es, dass Gerhard Schröder als Ministerpräsident Niedersachsens (zusammen mit Oskar Lafontaine als Miniserpräsident des Saarlandes) nach dem Mauerfall im Bundesrat GEGEN die Wiedervereinigung Deutschlands gestimmt haben???
Wenn ja, in welcher Form hat diese Abstimmung eigentlich stattgefunden?
Ich meine, die Wiedervereinigung war doch vom Westdeutschen Grundgesetz schon von jeher verbindlich vorgeschrieben, oder?
Stimmt es, dass Gerhard Schröder als Ministerpräsident
Niedersachsens (zusammen mit Oskar Lafontaine als
Miniserpräsident des Saarlandes) nach dem Mauerfall im
Bundesrat GEGEN die Wiedervereinigung Deutschlands gestimmt
haben???
Wenn ja, in welcher Form hat diese Abstimmung eigentlich
stattgefunden?
Ja, es ging um den Staatsvertrag über die Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion von 1990. Normalerweise hätten seiner Zeit ein paar Bundesgesetze genügt, um die Einigung zu vollziehen. Man wollte jedoch aus Respekt vor der Bevölkerung und des völkerrechtlichen Status das Ganze in Vetragsform machen. Schröder und Lafontaine stimmten im Bundesrat dagegen.
Zitat Gerhard Schröder 11. Juni 1989:
„Nach 40 Jahren Bundesrepublik sollte man eine neue Generation in Deutschland nicht über die Chancen einer Wiedervereinigung belügen. Es gibt sie nicht“
Zitat Gerhard Schröder 11. Juni 1989:
„Nach 40 Jahren Bundesrepublik sollte man eine neue Generation
in Deutschland nicht über die Chancen einer Wiedervereinigung
belügen. Es gibt sie nicht“
…inwieweit z.B Herr Kohl am 11. Juni 1989 über eine mögliche Einheit dachte? Meines Wissens war die Mauer zu diesem Zeitpunkt noch recht stabil…
Zitat Gerhard Schröder 11. Juni 1989:
„Nach 40 Jahren Bundesrepublik sollte man eine neue Generation
in Deutschland nicht über die Chancen einer Wiedervereinigung
belügen. Es gibt sie nicht“
…inwieweit z.B Herr Kohl am 11. Juni 1989 über eine
mögliche Einheit dachte? Meines Wissens war die Mauer zu
diesem Zeitpunkt noch recht stabil…
Es geht doch nicht darum, dass man den Fall der Mauer oder die Einheit vorhersehen konnte. Sondern es geht vielmehr darum, inwieweit man als deutscher Politiker an die Einheit geglaubt hat. Und da kann man im Falle Schröders nur sagen: er hat es nicht. Aber bei der SPD muss man bei Visionen ja eh immer zum Arzt, so dass die Vision eines vereinten Deutschlands und Europas schon immer bei der CDU am besten aufgehoben war.
Ich meine, die Wiedervereinigung war doch vom Westdeutschen
Grundgesetz schon von jeher verbindlich vorgeschrieben, oder?
Moin moin,
ohne es genau zu wissen, meine ich, dass die Wiedervereinigung staatsrechtlich gesehen eben nicht eine Wiedervereinigung war sondern ein Anschluss der ehemaligen DDR an die BRD. Somit auch nicht grundsätzlich aus dem Grundgesetz erzwungen.
Gruß
ALex(der die Wiedervereinigung immer noch für eines der besten Ereignisse der letzten 60 Jahre hält)
„Nach 40 Jahren Bundesrepublik sollte man eine neue Generation
in Deutschland nicht über die Chancen einer Wiedervereinigung
belügen. Es gibt sie nicht“
Endlich mal eine Aussage von Schröder, die wirklich eingetroffen ist.
Gruß Petra
Lebst Du in einem anderen Deutschland als ich? Hast Du Dich die letzten 15 Jahre den innenpolitischen und sozialen Entwicklungen hierzulande verschlossen? Anders kann ich mir die Aussage wohl nicht erklären.
So wie die Wiedervereinigung gelaufen ist, ist sie scheiße gelaufen. Die Politiker (auf beiden Seite der alten Mauer), die gegen die Wiedervereinigung waren wie sie dann leider stattgefunden hat haben meinen größten Respekt, denn das hat (wiederum auf beiden Seiten) von großer Weitsicht gezeugt.
Was haben wir denn jetzt im Osten? Ein politisches, wirtschaftliches und soziales Fiasko, dass so nicht hätte eintreten müssen. Dazu einen riesigen Schuldenberg.
Es gab mehr als genug weitsichtige Politiker auf beiden Seiten, die eine Wiedervereinigung Schritt für Schritt und nach reiflichen Überlegungen bevorzugt hätten und ich bin der festen Überzeugung das wäre auch bei weitem besser für beide Seiten gewesen. Inzwischen sehen das ja auch viele so, man kann ja auch fast nicht anders bei den Fakten, welche man heute kennt. Und wenn ich mir das so betrachte finde ich es doch mehr als fragwürdig heute noch denen Vorwürfe zu machen, die eben besonnener an die Sache herangehen wollten. Da würde ich schon eher auf ich-sag-nix-Kohl den Verbrecher schimpfen. Der hat die Wiedervereinigungmodalitäten in einer politische Form gebracht die Westen wie Osten schwer mitgenommen hat.
Ich meine, die Wiedervereinigung war doch vom Westdeutschen
Grundgesetz schon von jeher verbindlich vorgeschrieben, oder?
es stand nicht die eigentliche Wiedervereinigung im Bundesrat zur Debatte, sondern der Einigungsvertrag. Um spätere Diskussionen zu vermeiden, entschieden letztlich Kohl und Schäuble, diesen Vertrag auch im Bundesrat zur Abstimmung vorzulegen. Das Saarland und Niedersachsen stimmten damals in der Tat dagegen.
Lesenswert:
ISBN: 3421066051 Buch anschauen
Der Vertrag
von Wolfgang Schäuble
So wie die Wiedervereinigung gelaufen ist, ist sie scheiße
gelaufen. Die Politiker (auf beiden Seite der alten Mauer),
die gegen die Wiedervereinigung waren wie sie dann leider
stattgefunden hat haben meinen größten Respekt, denn das hat
(wiederum auf beiden Seiten) von großer Weitsicht gezeugt.
Was haben wir denn jetzt im Osten? Ein politisches,
wirtschaftliches und soziales Fiasko, dass so nicht hätte
eintreten müssen. Dazu einen riesigen Schuldenberg.
Es gab mehr als genug weitsichtige Politiker auf beiden
Seiten, die eine Wiedervereinigung Schritt für Schritt und
nach reiflichen Überlegungen bevorzugt hätten und ich bin der
festen Überzeugung das wäre auch bei weitem besser für beide
Seiten gewesen.
1.) Bist Du da sicher?
2.) Hast Du 1990 gewußt, daß 1991 ein Putsch gegen Gorbatschow niedergeschlagen wird?
Nun Stell Dir mal vor, zwei Vorgänge wären anders gelaufen.
1.) Die Wiedervereinigung wäre um ein paar Jahre verschoben worden.
2.) Der Putsch gegen Gorbatschow wäre geglückt, die Uraltkommunisten hätten wieder die Macht ergriffen.
Und jetzt erzähl mir, wie es dann jetzt im Osten aussehen würde.
Sie haben leider vergessen, wie die Situation seiner Zeit war. Ein Spruch ist bezeichnet für die Siuation in der Wendezeit:
„Kommt die D-Mark, bleiben wir. Kommt sie nicht, gehen wir zu ihr“
So etwas vergessen die Leute natürlich gern, wenn sie behaupten man hätte die Wende Schritt für Schritt durchführen können. Zumal der Schwarzgeldhandel seiner Zeit enorm war.
Unabhängig von Gorbatschows eigener Meinung und der Meinung der angesprochenen Altkommunisten befand sich die Sowjetunion genau zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr finanziell in der Lage IRGENDWAS zu tun, schon gar nicht einen fremden Staat zu besetzen. Dies war auch der Grund im Sommer 89 der DDR die Unterstützung durch die Rote Armee wegen ihrer inneren Unruhen zu verweigern, es waren schlicht die fehlenden finanziellen Mittel. Und daran hätte auch andere Machthaber in der Sowjetunion nicht das geringste ändern können.
Wie sich Gorbatschow geschichtlich darstellt ist eine Sache, wie die Angelegenheit wirklich gelaufen ist eine andere (allerdings nun auch wirklich kein Geheimnis). Gorbatschow wollte mitnichten primär die Wiedervereinigung, Gorbatschow wollte mitnichten primär den Fall der Mauer, was er wollte waren ernsthafte Reformen, welche leider an Honecker gescheitert sind. Irgendwann sind ihm dann die direkten politischen Optionen ausgegangen (keine Arme, keine Kekse = keine Kohle, kein Druckmittel) und er hat die Zeichen der Zeit erkannt und die DDR in die Wiedervereinigung „ziehen lassen“. Was er getan hat ist aus einer Not eine Tugend zu machen. Ich möchte damit Gorbi gar nicht schlecht reden, nicht jeder hätte die Zeichen der Zeit so erkannt und genutzt wie er, sowohl was sein eigenes Land als auch die DDR und den Warschauer Pakt insgesamt angeht.
Nun Stell Dir mal vor, zwei Vorgänge wären anders gelaufen.
1.) Die Wiedervereinigung wäre um ein paar Jahre verschoben
worden.
2.) Der Putsch gegen Gorbatschow wäre geglückt, die
Uraltkommunisten hätten wieder die Macht ergriffen.
Und jetzt erzähl mir, wie es dann jetzt im Osten aussehen
würde.
Das könnte mir ja dann völlig egal sein. Aber meine Rente wäre sicher, ich müßte keinen Soli in dieses Faß ohne Boden rüberschieben, da sBenzin wär billiger und das Wette wäre auch besser…
Und jetzt erzähl mir, wie es dann jetzt im Osten aussehen
würde.
Das könnte mir ja dann völlig egal sein.
Wenn Dir das egal ist, habe ich Dich nicht gefragt.
Aber meine Rente wäre
sicher, ich müßte keinen Soli in dieses Faß ohne Boden
rüberschieben, da sBenzin wär billiger
Wenn der Sozialismus noch funktionieren würde, ja.
Hier sind sich aber alle einig, der wäre in jedem Fall zusammengebrochen und begründen das auch. Ich habe keine gegenteiligen Informationen.
Ohne eine sozialistische DDR hättest Du jetzt hier die selbe Situation, wie jetzt auch. Du glaubst doch nicht ernsthaft an Zufälle oder eine Wirtschaft, die objektiven Gesetzmäßigkeiten gehorcht?
Die ‚goldenen Zeiten‘ haben genau so lange gedauert, wie der Sozialismus bekämpft wurde.
„Nach 40 Jahren Bundesrepublik sollte man eine neue Generation
in Deutschland nicht über die Chancen einer Wiedervereinigung
belügen. Es gibt sie nicht“
Wo er Recht hat(te), hat(te) er Recht.
Ich meine mich erinnern zu können, dass 1990 Oskar Lafontaine als Kanzlerkandidat gegen „Spenden-Kohl“ scheiterte, u. a. weil er die Kosten der sog. Widervereinigung wesentlich richtiger einschätzte und das benannte, als „blühende-Landschaften-Kohl“, in dessen Kanzleramt sich nicht einmal die Verkaufsunterlagen von Minol finden ließen (Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Birne hat immer wieder versichert, dass seine Regierung nicht bestechlich resp. käuflich war).
Die ‚goldenen Zeiten‘ haben genau so lange gedauert, wie der
Sozialismus bekämpft wurde.
und genau hier liegt der Hund begraben: Solange jenseits des eisernen Vorhangs der „Sozialismus“ (der bekanntermaßen keiner war, aber das ist einen andere Geschichte) herrschte, gab man uns im Westen die Soziale Marktwirtschaft und damit die Illusion, der Kapitalismus wäre die bessere Alternative.
Jetzt, da der Kapitalismus dem Sozialismus den Gar ausgemacht hat, braucht man niemanden mehr mit Zuckerbrot bei der Stange halten, weil die Angst vom Gespenst Kommunismus nicht mehr da ist. Deshalb beuten Großkonzerne, Banken und Versicherungen heutzutage den Staat, alle arbeitenden Menschen und auch klein- und mittelständische Betriebe gnadenlos aus.
Wegen mir könnt ihr mich jetzt als lumpigen Kommunisten beschimpfen ( was ich bei Leibe nicht bin), aber mir kommt es eben so vor. Die großen Volksparteilen SPD und CDSU, die sich schon lange aus dem Herzen des Volkes verabschiedet haben, sind wegen ihrer lobbyistischen Verästelung nicht mehr in der Lage, hier etwas zu ändern. Deshalb müsste eine neue Partei der MITTE - nicht links, nicht rechts - dieses Problem angehen. Denn die Stützen unseres Landes (Beschäftigung, Ausbildung, soziale Verantwortung) liegen nicht bei den Großkonzernen, Banken oder Versicherungen sondern bei uns und den klein- und mittelständischen Betrieben.
Den Teufel werd´ ich tun. Genau das habe ich 1990 in Gesprächen immer gesagt: jetzt, wo das „Schreckgespenst“ des Kommunismus/Sozialismus weg ist, wird der Kapitalismus sein wahres Gesicht zeigen - und genau das ist er gerade im Begriff zu tun. Er könnte dies meinetwegen noch „ehrlicher“ und schneller tun, damit irgendwann endlich Schluß damit ist - bin gespannt, was dann kommt…
So wie die Wiedervereinigung gelaufen ist, ist sie scheiße
gelaufen.
Wenn man den Blick auf rein wirtschaftliche Dinge verengt und außerdem unterstellt, es hätte damals völlige Handlungsfreiheit bei Vorgehensweise und Zeitplan gegeben, wird man der damals komplizierten Situation nicht gerecht. Es gab damals weit wichtigere Aspekte als Arbeitslosenquote, Kosten und irgendwelche Details, ob dieses und jenes Kombinat… alles völlig nebensächlicher Käse aus damaliger Sicht und gar keinen Gedanken wert. Heute taugen die Vorgänge und ihre verengte Sicht nur noch für „ichs habs ja gleich gesagt“.
Tatsächlich gab es keine Handlungsfreiheit. Briten, Franzosen, Russen und Amerikaner mußten gefragt werden und deren Zustimmung war mitnichten ein Selbstgänger, die politische Lage in der damaligen Sowjetunion alles andere als stabil. In Deutschland standen einige hunderttausend sowjetischer Soldaten, dazu Amerikaner, Briten und Franzosen und die Partner in der EU waren sich auch keineswegs einig, ob sie von der Wiedervereinigung begeistert sein sollen. Wer in solcher Gemengelage, bei der kein Mensch unter der Sonne wissen konnte, ob irgendwelche politischen Ereignisse das Fenster plötzlich wieder zu machen, wer sich in solcher Situation als Krämer betätigt und erst langatmig Details der Vorgehensweise erörtert, muß ein Volltrottel sein, unfähig zu Güterabwägungen und Risikoeinschätzungen!
Es ging zunächst gar nicht um das Wie, sondern ob überhaupt! Wenn man endlich die Chance hat, muß man zugreifen und nicht erst lange zaudern. Völlig klar, hinterher kommen Leute und erzählen, man hätte unter diesem und jenen Gesichtspunkt etwas anders zugreifen sollen… das ist unredliche Krümelkackerei und Erbsenzählerei! Leute die so etwas machen, berücksichtigen nur einen Bruchteil der Gesamtsituation, blenden den überwiegenden Rest einfach aus und stilisieren den untergeordneten Bruchteil hoch.
Alles vergessen? Deutschland war mit Soldaten aus 4 anderen Nationen vollgestopft, die hier sehr weitgehend schalten und walten konnten, wie sie es für richtig hielten! Und in dieser Situation kommen jetzt ein paar Heinis daher, zücken ihr Portemonnaie und weinen den paar Cent Solidaritätszuschlag hinterher. Erbärmlich! Beschämend!