Servus,
grundsätzlich gilt: zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig.
Die von den anderen Postern genannten Zahlen stimmen weitestgehend. Allerdings gibt es auch einige (im Bio-Bereich sehr seltene) Doktorandenstellen, die mit 3/4-oder gar ganzen Stellen werben. Diese „gutbezahlten“ Stellen sollte man aber ganz genau prüfen, denn irgendwo muss es ja einen Grund geben, warum hier überdurchschnittlich bezahlt wird.
Als ich mich damals umsah, wurden mir zwei „ganze Stellen“ angeboten. Eine war in einer Arbeitsgruppe in „Hintertupfingen“, deren Ruf ziemlich schlecht war. Die andere in einer renommierten Arbeitsgruppe, deren Chef allerdings ein bekannter „Schleifer“ war, der darüber hinaus sehr viel Praktika- und Seminar-Betreuung etc. von seinen Doktoranden erwartete.
Daher sollte man immer neben dem Geld auch den Arbeitsaufwand für „fachfremde“ Aufgaben, Forschungsaufwand pro Woche und die durchschnittliche Dauer einer Doktorarbeit bei dem jeweiligen Chef mit einberechnen.
Wie schon angedeutet kann es nämlich passieren, dass man neben seiner Doktorarbeit auch noch kräftig Praktika und Seminare betreuen, Hausarbeiten korrigieren, Vorlesungen halten und Vorträge für den Chef gestalten muss. Außerdem kann sich mancher Chef durchaus als echter Sklaventreiber entpuppen, der Arbeitszeiten jenseits von gut und böse erwartet. Andere sehen Doktoranden als billige Arbeitskräfte und lassen sie gerne 5-7 Jahre an ihrer Arbeit tüfteln, obwohl es schon längst fürs Zusammenschreiben gereicht hätte (ein Post-Doc kostet nunmal das Doppelte).
Gehalt ist nun einmal „Geld pro Arbeitszeit“, so dass einer, der 1500 brutto bei einer 60-Stunden-Woche* verdient durchaus besser dran ist, als einer, der bei einer 90-Stunden-Woche 2000 brutto bekommt.
Gruß,
Sax
P.S.: *Wer glaubt mit weniger als 60 Stunden pro Woche seine Doktorarbeit schreiben zu können, sollte erst gar nicht damit beginnen (es sei denn er ist Mediziner oder heißt KTzG, aber eine Doktorarbeit in Jura ist ohnehin nicht vergleichbar
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