Hallo,
Hallo homemaster,
Du schreibst leider nicht, in welcher Branche Du tätig bist und wieviele Leute insgesamt in der Firma arbeiten. Weiterhin wird mir nicht ganz klar ob Du Ambitionen für eine Karriere hast oder nur Deinen Job machst. Ich unterstelle einfach mal, Du willst aufsteigen. Meine Gedanken findest Du unter den jeweiligen Abschnitten Deines Postings.
ich arbeite seit Januar 2008 im Marketing bei einem
mittelständischen Unternehmen. Unsere Abteilung besteht aus
einem Marketingleiter, drei Vollzeitkräften, zwei
Teilzeitkräften sowie zeitweise einem Azubi.
In den mittelständischen Firmen die ich kenne, wird von der Geschäftsleitung die Marketingabteilung, wie auch die Personalabteilung, der „unproduktiven“ Verwaltung der Firma zugerechnet. Man hat sie halt, weil man muss. Das Know-How der dort Arbeitenden wird als weniger wichtig eingestuft und damit sind die Leute dort eher austauschbar als Leute aus der Produktentwicklung oder Produktion. Du solltest das bei Deinen Gehaltsverhandlungen im Hinterkopf behalten. Bei einem reinen Konsumgüterhersteller (Konzern) ist das wiederum anders als bei den Mittelständlern. Dort hängt viel mehr am Marketing.
Als Berufseinsteiger habe ich zunächst in erster Linie der
Teamleiterin zugearbeitet und nach und nach eigene Projekte
und mehr Verantwortung übernommen. Als die Teamleiterin im
Herbst 2008 in die Elternzeit gegangen ist, habe ich ihr
Aufgabengebiet weitestgehend übernommen, wenn auch ohne
Teamleitungsfunktion.
Hm, Elternzeit dauert 3 Jahre. Im Herbst 2011 kommt die Teamleiterin wahrscheinlich zurück und beansprucht Dein Aufgabengebiet. Keine arg guten Aussichten für eine längerfristige Karriere in dieser Abteilung.
Im Januar 2009 habe ich eine
Gehaltserhöhung von ca. 200 Euro brutto monatlich bekommen,
was angesichts des verhältnismäßig geringen Gehaltsgefüges in
der Firma einer Steigerung von annähernd 10% entspricht.
Verabschiede dich von Forderungen nach „X Euro mehr pro Monat“. Gehaltserhöhungen von Angestellten werden in Prozent vom derzeitigen Jahresbrutto verhandelt.
Da unser Marketingleiter sich im Laufe der Zeit immer mehr aus
dem Tagesgeschäft herausgezogen hat und er mit meiner Arbeit
sehr zufrieden ist, hat sich im Laufe der Zeit immer mehr
Verantwortung auf meine Schultern verlagert.
Prinzipiell ist das doch positiv. Der Chef redet nicht ins Tagesgeschäft rein und vertraut seinen Leuten. Nicht alle haben so einen Chef. Die Tatsache, daß er Dir Verantwortung übeträgt zeugt von seinem Vertrauen in Dich. Allerding habe ich den Eindruck, daß Dir das alles ein bischen viel wird, sorry (Last auf den Schultern?).
Geplant ist daher
nun, dass ich zum Teamleiter ernannt werde, obwohl ich meines
Erachtens inoffiziell sowieso bereits seit längerem diese
Position innehabe. Jedenfalls soll das jetzt alles noch intern
geklärt werden und es wurde bereits eine Gehaltserhöhung in
Aussicht gestellt.
Das heisst ehrlich gesagt gar nichts. Planungen können von heute auf morgen über den Haufen geschmissen werden. Und das werden sie auch oft. Auf keinen Fall würde ich auf die in Aussicht gestellte Gehaltserhöhung pochen, das kommt gar nicht gut an. Ich glaube, bei Dir ist bereits etwas Frust wegen der derzeitigen Situation aufgelaufen. Du meinst, Dir steht etwas zu was Dir verwehrt wird. Deine Chefs sehen das aber anders und nur das zählt. Die Übertragung der Aufgaben der Kollegin ist ein reiner Vertrauensvorschuss den Du erst noch durch Erfolge untermauern musst (falls noch nicht geschehen, von Erfolgen las ich nichts).
Seitdem zerbreche ich mir den Kopf, was diesmal angemessen
ist. Ich nehme an, dass meine Firma mich auch diesmal wieder
mit einem Angebot in der Höhe von max. 200 Euro mehr im Monat
zufrieden stellen will. Durch die Übernahme zusätzlicher
Verantwortungsbereiche, die ich zwar ohnehin bereits betreue,
die aber nicht offiziell in meiner Stellenbeschreibung stehen,
Frust? Keine gute Basis für erfolgreiches Arbeiten.
halte ich eine Erhöhung von ca. 400-500 Euro für angemessen.
Was Du für angemessen hälst zählt leider nicht. Dein Chef oder die Geschäftsleitung haben ganz andere Maßstäbe. Für die bist Du der selbe Mitarbeiter wie vor der Auszeit der Kollegin. Das Wachsen der Verantwortung und der höhere Einsatz gehört für die einfach dazu wenn man aufsteigen will. Gehaltserhöhungen von 20% z.B gibts nur für wirklich elementare Erfolge, nicht für Mehrarbeit.
Schließlich bin ich inzwischen schon seit 2,5 Jahren im
Unternehmen und kenne mich bestens in meinem Job aus. Sollte
ich das Unternehmen verlassen (worauf ich eigentlich nicht
spekuliere) müsste die Firma ja schließlich einen neuen
Mitarbeiter von Grund auf anlernen.
Ehrlich gesagt sind 2,5 Jahre im Unternehem in den Augen der Chefs praktisch nichts. Eine unterschwellige Androhung einer Kündigung quittieren die nur mit einem Achselzucken.
Ich glaube, Du spielst bereits mit dem Gedanken zu gehen, wenn Du Deine 400 Euro nicht bekommst, stimmts? In meinen Augen wäre das aber die komplett falsche Lösung. Du hast gerade mal die ersten kleinen Schritte einer Karriere gemacht und willst schon wechseln? Werde erst mal offizieller Teamleiter und bring Erfolge bei. Dann kannst Du richtig in Gehaltsverhandlungen eintreten.
Wieviel mehr Gehalt haltet ihr bei solche einer „Beförderung“
für angemessen oder habt ihr selbst erhalten?
Welche Argumente sollte ich vorbringen, um meine Forderungen
durchzusetzen?
5-10% halte ich für die Mehrarbeit angemessen.
Vielen Dank für euer Feedback!
Bitte, gern geschehen und viel Erfolg
Grüße
Christian
Viele Grüße
Christoph