Welche Sätze (evtl. Worte) fallen Euch zu Herbst ein? (–> eine Runde „Brainstorming“)
Ich suche eher was Erfrischendes, Positives, Natuerliches - darf gerne auch auch ein Gedicht sein, aber nur wenn Ihr es richtig schön findet (irgendwelche Gedichte zum Herbst sind mit Suchmaschinen schon auffindbar, aber viele sind einfach nur schwermütig).
Hallo, Uli,
vor ein paar Tagen habe ich ein Herbstgedicht von Fritz Eckenga ins Plauderbrett kopiert: http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarticl…
Vielleicht gefällt es Dir ja, es gibt dazu auch ein zweites Gedicht, ebenfalls vom gleichen Autor.
Viel Spaß
Eckard
‚Wiedergeborenes Trotzdem im Wald‘
… fällt mir zu Herbst ein. Keine Quellenangabe, denn den Namen hab ich mal als Kind für den Herbst gefunden.
Ansonsten liebe ich Rilkes „Herbstlied“. Es mag melancholisch wirken, aber ich finde es wundervoll:
_"Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben."_
Es pfeift der Wind …
Es pfeift der Wind. Was pfeift er wohl?
Eine tolle, närrische Weise.
Er pfeift auf einem Schlüssel hohl,
bald gellend und bald leise.
Die Nacht weint ihm den Takt dazu
mit schweren Regentropfen,
die an der Fenster schwarze Ruh
ohn End eintönig klopfen.
Es pfeift der Wind. Es stöhnt und gellt.
Die Hunde heulen im Hofe. –
Er pfeift auf diese ganze Welt,
der große Philosophe.
Nun ist der Wein bereits am Sichverfärben.
Die ersten Blätter lappen leicht ins Gelbe.
Die Sonne hält voll drauf. Exakt diesselbe,
die erst ihr Grünen sah, sieht nun ihr Sterben.
Und dennoch wäre es echt schwach zu glauben,
den ganzen Terror könne man vergessen.
Blattmäßig läuft nichts mehr. Gebongt. Stattdessen
schwillt neues Leben, ach, zu prallen Trauben.
Robert Gernhardt
…suchst Du wildwuchernde Wortgeschöpfe, so findest Du sie bei Arno Schmidt…