Gehirnstürmen zu Herbst

Hallo Kultivierte!

Welche Sätze (evtl. Worte) fallen Euch zu Herbst ein? (–> eine Runde „Brainstorming“)

Ich suche eher was Erfrischendes, Positives, Natuerliches - darf gerne auch auch ein Gedicht sein, aber nur wenn Ihr es richtig schön findet (irgendwelche Gedichte zum Herbst sind mit Suchmaschinen schon auffindbar, aber viele sind einfach nur schwermütig).

Bin mal gespannt!
Grüßlis,
Uli

Hallo, Uli,
vor ein paar Tagen habe ich ein Herbstgedicht von Fritz Eckenga ins Plauderbrett kopiert: http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarticl…
Vielleicht gefällt es Dir ja, es gibt dazu auch ein zweites Gedicht, ebenfalls vom gleichen Autor.
Viel Spaß
Eckard

‚Wiedergeborenes Trotzdem im Wald‘
… fällt mir zu Herbst ein. Keine Quellenangabe, denn den Namen hab ich mal als Kind für den Herbst gefunden.

Ansonsten liebe ich Rilkes „Herbstlied“. Es mag melancholisch wirken, aber ich finde es wundervoll:

_"Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben."_

aus einem Volkslied:

„Jiatz kimmt da Hirbscht, Hirbscht, Hirbscht,
Freinderl, dann dirfscht, dirfscht, dirfscht!“

Nicht sehr kultiviert, aber dafür sehr possitiv.

Gruß Ralf

Hallo Kultivierte!

Welche Sätze (evtl. Worte) fallen Euch zu Herbst ein? (–>
eine Runde „Brainstorming“)

Hab noch eins
Hallo, Uli,
beim Stöbern habe ich einmal diesen Link gefunden: http://www.garten-literatur.de/Leselaube/abc/herbst_…

und auch noch was von Tucholski:

Es pfeift der Wind …
Es pfeift der Wind. Was pfeift er wohl?
Eine tolle, närrische Weise.
Er pfeift auf einem Schlüssel hohl,
bald gellend und bald leise.
Die Nacht weint ihm den Takt dazu
mit schweren Regentropfen,
die an der Fenster schwarze Ruh
ohn End eintönig klopfen.
Es pfeift der Wind. Es stöhnt und gellt.
Die Hunde heulen im Hofe. –
Er pfeift auf diese ganze Welt,
der große Philosophe.

Grüße Eckard

Spätsommertag
Immerhin wird’s Herbst (15.9.79):

Spätsommertag

Nun ist der Wein bereits am Sichverfärben.
Die ersten Blätter lappen leicht ins Gelbe.
Die Sonne hält voll drauf. Exakt diesselbe,
die erst ihr Grünen sah, sieht nun ihr Sterben.

Und dennoch wäre es echt schwach zu glauben,
den ganzen Terror könne man vergessen.
Blattmäßig läuft nichts mehr. Gebongt. Stattdessen
schwillt neues Leben, ach, zu prallen Trauben.

Robert Gernhardt

…suchst Du wildwuchernde Wortgeschöpfe, so findest Du sie bei Arno Schmidt…

Hi

… endlich - bald ist dieses miese Jahr rum :smile:

HH

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Da hätt ich was - aber in bayrisch (von Josef Maria Lutz)

Wia etz da narrisch Oktoberwind
fludert und juchazt und pfeift
wiara de gschamigen Madln gschwind
dRöck blaaht und dWadln abgreift

wiara de altn Mannaleit plagt
und eahna dHüat obazarrt
wiaras na hinterher nachejagt -
des is doch wirklich koa Art!

Narrischer Wind, geh gib doch a Ruah
laß deine Grobheiten bleibn
sgibt ja aso scho Lackln grad gnua
de lauter Blödsinn treibn.

Blas a weng staader, sing dFelder schee ei
dua da kloan Saat nomal schee
werd ja aso sletzte Wachstum sei
bis alles schlaft unterm Schnee.

De letzten Blattl - stroafs doch schee lind
reiß’ net so grob von de Baam
narrischer, wilder Oktoberwind
werst doch a Eisehng ham!

Servus

Rosi