Gehörlosigkeit bei Neugeborenem

Hallo!

In meiner Nachbarschaft kam vor ein paar Wochen ein Junge zur Welt. Bei der Entlassungsuntersuchung stellte der Kinderarzt fest, dass der Kleine nichts hört.

Das junge Pärchen nahm die Tatsache sehr gelassen zur Kenntnis, nachdem die Hebamme gesagt hatte, das hätte öfters bei ihren Babies, und hat in aller Ruhe 2 Tage später einen Termin beim HNO ausgemacht. Dieser hat ebenfalls gemeint, das käme öfters vor und bevor der Kleine 3 Monate alt ist, könne man nichts machen. Also abwarten und Tee trinken.

Ich bin ja selbst Mutter und habe auch schon manch Baby kennengelernt, aber von diesem Phänomen habe ich noch nie was gehört. Die betroffenen Großeltern stehen der Sache ebenfalls höchst kritisch gegenüber sind aber machtlos.

Schieben wir Oldies da überflüssige Panik? Gibts das wirklich?

Hallo Eckfisch,

bei meinem Sohn (8-Wochen-Frühchen) ergab er Hörtest auch, dass er auf einem Ohr nichts hörte.

Bei der Folgeuntersuchung wenige Wochen später hat sich das normalisiert, angeblich kommt das schonmal vor, ich hab mich auch nicht bekloppt gemacht, weil er Arzt mir das damals gut erklärt hatte - Außenstehende bekommen ja nur Endresultate und nicht das gesamte Gespräch, daher kann man schonmal einen anderen Eindruck einer Situation bekommen als sie tatsächlich ist.

lg, Dany

Hallo Eckfisch
Deine Frage ist nicht leicht zu beantworten.
Wir haben eine bereits erwachsene gehörlose Tochter und sind dementsprechend „vorbelastet“.
Ich habe zur Sicherheit noch mit meiner Frau über deinen geschilderte Fall gesprochen.
Was die Hebamme und der NHO sagt, klingt für uns nicht überzeugend.
Wir würden uns in diesem Fall um einen erfahrenen Kinderarzt und/oder um einen Facharzt für Gehörlosigkeit bemühen.
Je eher man über den Grad der Hörschädigung Bescheid weiss, desto eher kann man das was kommt (Cochleoimplant, Hörhilfe et.) planen.
Herzlichen Gruss
wilf

Hallo,

die Screeningtests im Wochenbett haben ihre Grenzen. So kann es durch z.B. Restflüssigkeit im Ohr dazu kommen, dass der Test negativ ausfällt, was aber noch lange nicht bedeutet, dass das Kind nichts hört.

Man kann die Eltern tatsächlich beruhigen, da in den allermeisten Fällen die ergänzenden, weniger störanfälligen Untersuchungen beim HNO-Arzt den Fehlalarm bestätigen und man Entwarnung geben kann.

Also: Kein Grund zur Panik und einen Abklärungsschritt nach dem nächsten nehmen.

Viel relevanter und sehr aussagekräftig: Haben denn die Kindseltern das Gefühl, dass ihr Kind hört und auf Geräusche / Stimmen reagiert?

Viele Grüsse
(B)Engel

Vielen Dank für die schnellen Antworten!

Nein, der Kleine reagiert auf gar keine Geräusche. Der beunruhigte Opa schleicht sich immer wieder mal von hinten an und schnippt neben den Ohren. Ergebnis null!

Das Baby ist übrigens ein richtiges Musterbaby. Sowas von brav und ruhig hab ich noch nie erlebt. Bissel Aufstand wenn der Hunger kommt oder die Windel voll ist aber ansonsten ein echtes „Anfängerbaby“ :smile:)

Kann das damit zusammenhängen, dass er nicht durch Geräusche irritiert wird?

Naja… ein Schnippen neben den Ohren ist jetzt nicht gerade ein toller, spannender Reiz für ein Baby und auch kein Reiz bei dem ich bei einem Neugeborenen bereits eine Zuwendung zum Reiz oder eine Unterbrechung einer Aktivität erwarten würde. Auch reagieren Kinder nicht in jeder Schlafphase auf äussere Reize.

Vielmehr geht es um die Stimme der Eltern… ein gesungenes Lied der Mutter, dass das Kind zu beruhigen vermag… ein Zusammenschrecken, wenn etwas herunterfällt oder die Tür laut ins Schloss fällt… Was jetzt aber nicht heissen soll, dass der Opa jetzt anfangen soll, dass Kind ständig zu erschrecken, um Reaktionen zu provozieren.

Neugeborene sind sehr unterschiedlich… die typischen Schreiphasen, die den Eltern Stress bereiten, zeigen sich meist erst im 2. / 3. Monat. Variantenreich gebrabbelt wird so früh noch nicht, als dass man davon jetzt Rückschlüsse auf die Hörfähigkeit machen könnte.

Mein Vorschlag als Kinderärztin weiterhin: ein Diagnostikschritt nach dem nächsten und die Aengste der Grosseltern und der damit einhergehenden „eigendiagnostischen Massnahmen“ im Zaum halten. Man verliert in den ersten paar Woche noch nichts, selbst wenn das Neugeborene tatsächlich nichts oder nur bestimmte Spektren hören sollte.

Liebe Grüsse
(B)Engel

Hallo Fragewurm,

Nein, der Kleine reagiert auf gar keine Geräusche. Der
beunruhigte Opa schleicht sich immer wieder mal von hinten an
und schnippt neben den Ohren. Ergebnis null!

Das ist eher kontraproduktiv!
Wenn das zu oft gemacht wird und der Kleine hören kann, wird das als ganz normales Hintergrundgeräusch eingestuft …

MfG Peter(TOO)

Ok, danke für die Infos.

Dann besteht ja noch Hoffnung, dass alles gut wird.