Gehört sich das?

Hallo,

ich habe die anderen Antworten nicht gelesen. Mein erster Gedanke war:

Klar, „gehört sich das“ unter „normalen“ Umständen. Da scheint aber einiges im Unlot zu sein, worüber Du hier entweder nicht schreiben möchtest oder Dir sogar vielleicht noch keine Gedanken gemacht hast.

Mit anderen Worten: es klingt nach eine Leiche im Keller.

Viele Grüße

Die Krux in diesem Fall ist, dass aus der Erwartungshaltung eine Konvention hergeleitet wird, und nicht anders herum.
Also: es wird ein Dank erwartet, nicht weil der Schenker ein Gefühl der Danbarkeit bei dem Beschenkten erzeugt, sondern, weil der Schenker mit dem Geschenk etwas bezwegt, und dieser Zweck soll vom Beschenkten akzeptiert werden. Und nach der Erkenntnis, dass dies so nicht funktioniert, argumentiert der Schenker mit Konvention.

Ich übersetze noch mal:
Der PC wurde nicht geschenkt, weil es ein Wunsch der Tochter war, sondern weil Oma/Opa wollen, dass damit Fotos verschickt werden. Wenn das auch so kommuniziert wurde, fällt es der Tochter gewiss nicht leicht, dankbarkeit zu fühlen, ihr wurde ja so kein Wunsch erfüllt, sondern sie hat eine Verpflichtung mehr.

Die Führerscheingeschichte könnte ähnlich gelagert sein, dazu müsste man näheres Wissen, wobei ich es als Mutter einer 3jährigen auch schade finden würde, wenn jetzt Kapital für einen Führerschein tot liegen würde, während meine Tochter keinen Schlitten hätte etc.

Nicolle

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Hi Benno!

Für mein Gefühl „gehört es sich“, dass sowohl das Kind oder die Eltern sich bei dem Beschenkenden bedanken. Genauso wie von vielen erwartet wird, dass die Großeltern am Geburtstag anrufen.

Was ich persönlich ganz furchtbar und schlimm finde, sind Geschenke, die mit einer Bedingung oder einer Erwartungshaltung verknüpft sind. Solche Geschenke nehme ich mittlerweile nicht mehr an, denn für mich ist das Erpressung und ich würde mich nicht erpressen lassen.

Nichtsdestotrotz finde ich es immer schön, Fotos von meiner Familie, die im Ausland lebt, zu bekommen, genau wie die sich freuen, Bilder von mir zu bekommen. Dass da irgendwann mal Frust entsteht, wenn eine Seite immer wieder Bilder schickt und die andere trotz Aufforderung (meine Vermutung hier) nie, ist aber auch irgendwie verständlich.

Meine Idee dazu: Mach aus der Sache keine Staatskrise. Es ist doch nicht wirklich sinnvoll, sich wegen solcher Formalitäten zu streiten. Und es bricht doch niemandem ein Zacken aus der Krone, wenn er mal Bilder von sich schickt, ohne dass der jeweils andere die vorher aufgestellte Bedingung dafür erfüllt hat.

Danach, wenn die Wogen ein wenig geglättet sind, kann man auch entspannter und ruhiger darüber reden. Dann kann jeder seine Bedürfnisse äußern, ohne gleich vorwurfsvoll, fordernd und/oder erpresserisch werden zu müssen. Also „Ich finde es traurig, dass ich so wenig Bilder von meinem Enkelchen bekomme.“ oder „Ich finde es traurig, dass ihr am Geburtstag nicht anruft.“ oder „Ich bin ein wenig enttäuscht, dass ihr euch für das Geschenk nicht bedankt habt. Ich hätte mich sehr über einen Anruf gefreut.“

Ist es nicht eine
Selbtverständlichkeit, daß im Auslamd lebende Kinder den
Großeltern Fotos vom Enkel schicken, und zwar ohne
Bedingungen?

Ist es nicht auch eine Selbstverständlichkeit, dass Geschenke einfach geschenkt werden, ohne daran geknüpfte Bedingungen?

Hier prallen halt die Wertvorstellungen zweier Generationen aufeinander. Da ist beiderseitige Toleranz gefragt.

LiGrü
igel

Mahlzeit,

  1. würde ich selbstveständlich bei meinem Enkel zum Geburtstag ANRUFEN (wo ist da das Problem für Euch?) und 2. sollte man nie ein GESCHENK mit HINTERGEDANKEN schenken.

Habt Ihr nun was gelernt? Oder wollt Ihr jetzt den Kontakt abbrechen? Oder androhen, dass es keine Geschenke mehr für Kinder und Enkel gibt, weil sie nicht den Erwartungen der Großeltern entsprechend reagieren?

Grüße
A.A.

Hallo,

„Gehört es sich“, daß das Kind bzw. die Eltern sich telefon.
oder per e - mail bedanken oder müßen die Eltern am Geburtstag
das Kind anrufen?

Am Geburtstag das Kind anrufen. Da sehe ich jetzt kein Problem drin, oder habe ich was falsch verstanden?

Aber nichts da. Stattdessen werden Bedingungen gestellt (erst
Fotos von Euch, dann gibt es welche vom Kind).

Wäre das denn so schlimm? Vielleicht ist das Interesse an Euch ebenso groß wie das an dem Kind? Auch hier sehe ich kein Problem, erstmal Bilder von euch zu schicken

Ist es nicht eine
Selbtverständlichkeit, daß im Auslamd lebende Kinder den
Großeltern Fotos vom Enkel schicken,

Nein.

und zwar ohne
Bedingungen?

Ihr stellt doch auch welche.

Also so ganz habe ich den Aufreger noch nicht entdeckt. Vielleicht habe ich ja auch nur Tomaten auf den Augen. Weil ich ein durchtriebenes Miststück bin, finde ich es auch gar nicht so sehr schlimm, wenn man mit Hintergedanken schenkt - jedenfalls nicht mit solchen Hintergedanken wie ihr sie habt. Ich tue das auch gelegentlich, weiß aber, dass man damit auch ganz schön auf die Schnauze fallen kann und sich dann nicht beschweren darf.

Andererseits finde ich es sehr nervig, wenn ich erst hinterhertelefonieren muss, ob Geschenke überhaupt angekommen sind, und ich komme mir blöd vor, wenn ich das den Geschenkten erst mühsam aus der Nase ziehen muss. Das ist so, als wolle ich ein Dankeschön ernörgeln. Dabei will ich doch wissen, ob auch alles beim Empfänger gelandet ist.

Auf alle Fälle ist aber ein Menschenleben zu kurz, um sich über solchen Mist zu ärgern. Zumindest, wenn man noch andere Interessen hat.

Gruß
Ann da Càva

Hallo,

ich wüßte gern mal Eure Meinung zu folgendem fiktiven
Verhalten:

Fiktiv?

Anbei war noch ein Spielzeugauto und eine Tafel
Schokolade von der Bank, damit das Kind erst mal was in Händen
hat.

Und was kommt dann in den nächsten 15 Jahren? War das nun das Geschenk, oder was? Weiterhin Bausparverträge und Plastikhaus benst Gummibärchen? Dann Aktienfonds mit Spielgeld und dazu Marzipan?

Lustig. Wir schenken uns hier, was uns einfällt (wenn nix, dann nix), den Kindern nach Wunschzettel (je älter, desto detaillierter).
Ich wünsch mir von Freunden Fotos und leih mir manchmal Geld. Ich schenk außer der Reihe und vergesse Geburtstage. Ich verleih Geld. Ich verschenke es auch mal. Ich habe eine Bücher-Verleihliste, weil viele Bücher perdü waren.
Ich schenke gern und viel. Wenn ich Hilfe brauche, kriege ich sie. Ich helfe gern. Meine Kinder finden immer einen Notnagel. Ich nehme Kinder, deren Mütter alleine was machen müssen.

Ich rechne eigentlich nicht auf. Es gibt Leute, bei denen sich eine Schieflage entwickelt. Ganz, ganz wenige. Einen Kontakt habe ich vor Jahren deshalb abgebrochen.

Darf ich noch einen?

Von mir gibt es keine Fotos in einem Zeitloch mehrerer Jahre, als meine Eltern kein Geld für eine Kamera hatten.- Tja.

Tilli

Über das Schenken und die Dankbarkeit
Hallo!

Hm, das hört sich alles ziemlich verkrampft an.
In einer unverkrampften Beziehung würde das ganz anders ablaufen: Die Großeltern schenken etwas, weil sie eine Freude machen möchten. Bei der nächsten Gelegenheit, bei der die Erwachsenen miteinander kommunizieren, bedanken sich die Eltern bei den Großeltern. Oder die Eltern rufen eben extra an, um sich zu bedanken, keiner legt das auf die Goldwaage. Wird es vergessen, rufen die Großeltern am Geburtstag des Kindes an und gratulieren, sprechen auch mit den Eltern und irgendwie ist alles in Butter, auch wenn die definitiven und offiziellen Dankesworte gar nicht fallen sollten.

Aber anscheinend kommen bei der Sache recht unterschiedliche Erwartungen ins Spiel und politische Verwicklungen, das macht die Sache dann kompliziert. Die Frage „gehört sich das“ ist doch eigentlich völlig überflüssig, es müssen im aktuellen Fall am Ende alle Beteiligten irgendwie zufrieden sein. ob sich das dann gehört oder nicht, ist eigentlich egal. Es sollte also ein Weg gefunden werden, um solchen Ärger auszuweichen.

  1. Schritt oder Möglichkeit: Erwartungen klar äußern: „Ich fand es schade, dass ich kein Dankeschön von Euch gehört habe, wie seht Ihr das?“

  2. Schritt oder Möglichkeit: Die eigenen Erwartungen zurückschrauben, dann aber bitte ohne Groll. Man schenkt doch, weil man schenken will und nicht der reinen Dankbarkeit willen. Und wenn einem das sauer aufstößt, dann würde ich persönlich eben nicht mehr oder kleiner schenken um meinen eigenen Ärger über die fehlende Dankbarkeit kleiner zu halten.

„Gehört es sich“, daß das Kind bzw. die Eltern sich telefon.
oder per e - mail bedanken oder müßen die Eltern am Geburtstag
das Kind anrufen?

Mir wäre es wichtig, am Geburtstag zur Gratulation anzurufen. Diplomatisch wäre es, zu fragen, ob das Geschenk denn angekommen sei und sich erstmal die Ausrede/Entschuldigung für das fehlende Dankeschön anzuhören. Dann folgte bei mir Schritt 1 oder 2.

Der PC der Kinder ist völlig hinüber. Für einen neuen fehlt
das Geld. Das ist auch für die Großeltern betrüblich, weil sie
keine Fotos vom Enkel mehr erhalten. Also schleppen sie bei
einem Besuch einen neuem PC mit. Natürlich mit dem
Hintergedanken, wieder Fotos vom Enkel gesendet zu bekommen.

Hintergedanken - ganz blöd, ehrlich. Ein Geschenk ist ein Geschenk ist ein Geschenk. Alles andere: selber schuld und macht die Sache nur kompliziert. Meine Meinung :smile:

Aber nichts da. Stattdessen werden Bedingungen gestellt (erst
Fotos von Euch, dann gibt es welche vom Kind).
Ist das nicht ungehörig? Ist es nicht eine
Selbtverständlichkeit, daß im Auslamd lebende Kinder den
Großeltern Fotos vom Enkel schicken, und zwar ohne
Bedingungen?

Nein, je nach Verhältnis zu den Großeltern ist das keine Selbstverständlichkeit. Und so wie die Großeltern agieren kann ich - ehrlich gesagt - das Verhalten der Kinder ein wenig nachvollziehen. Ich wäre da auch durchaus „bockig“, auch wenn man dadurch die Situation nicht verbessert.

Ich würde sagen: Lösungsorientiert die Sache mal mit den Parteinen diskutieren. Nicht „Du hast da nicht und dort nicht…“, sondern den Fokus darauf, wie das in Zukunft besser laufen kann.

Meiner Erfahrung nach ist es häufig so, dass Familien mit kleinen Kindern in der Ferne ziemlich eingebunden sein können. Die Großeltern zuhause mit geregeltem evtl. langweiligem Leben mit u.U. viel Freizeit sitzen in Warteposition und sind beleidigt, wenn von den Enkelkindern nicht so viel kommt wie erwartet. Ich kann nur dafür plädieren, sich mal gedanklich in die andere Position zu begeben.

Und zur Eingangsfrage: Natürlich gehört es sich grundsätzlich, sich für Geschenke zu bedanken. Auch Kinder sollten das beizeiten lernen und der obligatorische Dankesbrief nach Weihnachten und Geburtstag gehört dazu. Nur weiß ich selber, dass das manchmal ganz ohne böse Absicht einfach vergessen wird oder verschleppt. Wenn das zum Standart wird, sollte man seinen Ärger mal äußern und ansonsten das Schenken auch mal sein lassen, das kann ein Lerneffekt für die Beschenkten sein :smile:

Schöne Weihnachten und viel unverkrampftes Schenken und Beschenktwerden
kernig

Hallo Benno,

schon mal gedroht die Tochter zu enterben???

Auf die Reaktion wäre ich dann mal gespannt.

Alles Gute zum Fest

Bollfried

Hallo Benno,

schon mal gedroht die Tochter zu enterben???

Aus welchem Grund?

Auf die Reaktion wäre ich dann mal gespannt.

Auf deine Antwort ich jetzt auch.

Verwundert
Ann da Càva

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