Über das Schenken und die Dankbarkeit
Hallo!
Hm, das hört sich alles ziemlich verkrampft an.
In einer unverkrampften Beziehung würde das ganz anders ablaufen: Die Großeltern schenken etwas, weil sie eine Freude machen möchten. Bei der nächsten Gelegenheit, bei der die Erwachsenen miteinander kommunizieren, bedanken sich die Eltern bei den Großeltern. Oder die Eltern rufen eben extra an, um sich zu bedanken, keiner legt das auf die Goldwaage. Wird es vergessen, rufen die Großeltern am Geburtstag des Kindes an und gratulieren, sprechen auch mit den Eltern und irgendwie ist alles in Butter, auch wenn die definitiven und offiziellen Dankesworte gar nicht fallen sollten.
Aber anscheinend kommen bei der Sache recht unterschiedliche Erwartungen ins Spiel und politische Verwicklungen, das macht die Sache dann kompliziert. Die Frage „gehört sich das“ ist doch eigentlich völlig überflüssig, es müssen im aktuellen Fall am Ende alle Beteiligten irgendwie zufrieden sein. ob sich das dann gehört oder nicht, ist eigentlich egal. Es sollte also ein Weg gefunden werden, um solchen Ärger auszuweichen.
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Schritt oder Möglichkeit: Erwartungen klar äußern: „Ich fand es schade, dass ich kein Dankeschön von Euch gehört habe, wie seht Ihr das?“
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Schritt oder Möglichkeit: Die eigenen Erwartungen zurückschrauben, dann aber bitte ohne Groll. Man schenkt doch, weil man schenken will und nicht der reinen Dankbarkeit willen. Und wenn einem das sauer aufstößt, dann würde ich persönlich eben nicht mehr oder kleiner schenken um meinen eigenen Ärger über die fehlende Dankbarkeit kleiner zu halten.
„Gehört es sich“, daß das Kind bzw. die Eltern sich telefon.
oder per e - mail bedanken oder müßen die Eltern am Geburtstag
das Kind anrufen?
Mir wäre es wichtig, am Geburtstag zur Gratulation anzurufen. Diplomatisch wäre es, zu fragen, ob das Geschenk denn angekommen sei und sich erstmal die Ausrede/Entschuldigung für das fehlende Dankeschön anzuhören. Dann folgte bei mir Schritt 1 oder 2.
Der PC der Kinder ist völlig hinüber. Für einen neuen fehlt
das Geld. Das ist auch für die Großeltern betrüblich, weil sie
keine Fotos vom Enkel mehr erhalten. Also schleppen sie bei
einem Besuch einen neuem PC mit. Natürlich mit dem
Hintergedanken, wieder Fotos vom Enkel gesendet zu bekommen.
Hintergedanken - ganz blöd, ehrlich. Ein Geschenk ist ein Geschenk ist ein Geschenk. Alles andere: selber schuld und macht die Sache nur kompliziert. Meine Meinung 
Aber nichts da. Stattdessen werden Bedingungen gestellt (erst
Fotos von Euch, dann gibt es welche vom Kind).
Ist das nicht ungehörig? Ist es nicht eine
Selbtverständlichkeit, daß im Auslamd lebende Kinder den
Großeltern Fotos vom Enkel schicken, und zwar ohne
Bedingungen?
Nein, je nach Verhältnis zu den Großeltern ist das keine Selbstverständlichkeit. Und so wie die Großeltern agieren kann ich - ehrlich gesagt - das Verhalten der Kinder ein wenig nachvollziehen. Ich wäre da auch durchaus „bockig“, auch wenn man dadurch die Situation nicht verbessert.
Ich würde sagen: Lösungsorientiert die Sache mal mit den Parteinen diskutieren. Nicht „Du hast da nicht und dort nicht…“, sondern den Fokus darauf, wie das in Zukunft besser laufen kann.
Meiner Erfahrung nach ist es häufig so, dass Familien mit kleinen Kindern in der Ferne ziemlich eingebunden sein können. Die Großeltern zuhause mit geregeltem evtl. langweiligem Leben mit u.U. viel Freizeit sitzen in Warteposition und sind beleidigt, wenn von den Enkelkindern nicht so viel kommt wie erwartet. Ich kann nur dafür plädieren, sich mal gedanklich in die andere Position zu begeben.
Und zur Eingangsfrage: Natürlich gehört es sich grundsätzlich, sich für Geschenke zu bedanken. Auch Kinder sollten das beizeiten lernen und der obligatorische Dankesbrief nach Weihnachten und Geburtstag gehört dazu. Nur weiß ich selber, dass das manchmal ganz ohne böse Absicht einfach vergessen wird oder verschleppt. Wenn das zum Standart wird, sollte man seinen Ärger mal äußern und ansonsten das Schenken auch mal sein lassen, das kann ein Lerneffekt für die Beschenkten sein 
Schöne Weihnachten und viel unverkrampftes Schenken und Beschenktwerden
kernig