Gehorsamkeitsexperiment nach Milgram

  1. Wie war der Experimentverlauf?
  2. Gehört es zur Alltagspsychologie oder zum wissenschaftliches Experiment?

Lieber GermanKid

  1. Wie war der Experimentverlauf?

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Milgram-Experiment

  1. Gehört es zur Alltagspsychologie oder zum
    wissenschaftliches Experiment?

Die Frage verstehe ich nicht. Bitte präzisieren.
Viele Grüße
Voltaire

Die Frage verstehe ich nicht. Bitte präzisieren.

Danke erst einmal für eine Antwort. Also ein Kollege teilte die Psychologie in 2 Bereiche auf (siehe meine anderen Frage). Daraufhin war es uns nicht klar, in welchen dieser Bereiche das Experiment von Milgram gehört.

Gruß

hi,

ganz kurz umrissen der experimentverlauf:

teilnehmer wurden eingeladen und aufgefordert, einer um die ecke sitzenden versuchsperson, die man nicht sehen, aber hören konnte, stufenweise stromschläge zu geben, wenn sie im versuch falsche antworten für aufgaben gegeben hatten. die reaktionen der dafür eingesetzten schauspieler waren hörbare schmerzschreie, die bei leichten stromschlägen nur ein leises „ah“ von sich gaben, bei den gößeren, gefährlichen stromschlägen (die als solche auch gekennzeichnet waren am schalter) aber auch laut schrien, winselten und um beendigung der schmerzen baten. nie ist wirklich strom geflossen, nur die schalter waren entsprechend gekennzeichnet, die teilnehmer wussten, ob sie einen kleinen oder großen stromschlag gaben.

wesentlich beim versuch ist der auftritt des weiss gekittelten versuchsleiters, der immer wieder den teilnehmern sagte, die verantwortung für die folgen der stromschläge zu übernehmen und zum weitermachen aufforderte.

das führte in den meisten fällen dazu, dass sogar der vermeintliche todesschlag gedrückt wurde, bei dem auch die schauspieler einen versiegenden todesschrei ausstiessen, der für die teilnehmer hörbar war.

wiederholungen des wissenschaftlichen experiments in allen kontinenten ergaben vergleichbare ergebnisse: solange die verantwortung für eigenes handeln an eine autorität abgegeben werden kann, ist der mensch auch zu greueltaten bereit, da er sein gewissen über diese autorität entlastet.

ich weise darauf hin, dass auch unter diesen schweren gewissensbissen menschen gegeben hat, die aus dem versuch ausgestiegen sind und gesagt haben, dass sie keinesfalls bereit sind, jemenden wegen einer falsch gelösten rechenaufgabe mit stromschlägen zu malträtieren oder gar zu töten. leider sind im rahmen des experiments diese leute nicht eingehend auf die grundlage ihrer stärke interviewt worden. das ist schade, sehr schade, da diese leute vorbildcharakter haben und angesichts der großen masse der „potentiellen folterer in uns“ zu sehr im schatten standen.

Vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort. Das hilft uns auf jeden Fall sehr weiter.

Vielen Dank

Gruß

Die Frage verstehe ich nicht. Bitte präzisieren.

Danke erst einmal für eine Antwort. Also ein Kollege teilte
die Psychologie in 2 Bereiche auf (siehe meine anderen Frage).
Daraufhin war es uns nicht klar, in welchen dieser Bereiche
das Experiment von Milgram gehört.

Das ist ein Klassiker der Sozialpsychologie.

Die Aufteilung von Alltagspsychologie und wissenschaftlicher Psychologie deines Kollegen ist vermutlich eine andere als sie ein Psychologe stellen würde, sonst wäre es dir gleich aufgefallen das das Milgramexperiment zur wissenschaftlichen Psychologie gehört.

Der PSychologe unterscheidet nur sinnbildlich Alltagspsychologie = Stammtischgelaber von wissenschaftlicher Psychologie = „dem was wir hier so treiben“.
Eine echte Unterscheidung ist da nicht nötig, da das eine soviel mit dem anderen zu tun hat wie „Gurke auf die Augen“ mit wissenschaftlicher Pharmazie.

Gruß Susanne

Danke, danke. Könntest du mir Praxisbeispiele für die Alltagspsychologie und die wissenschaftliche Psychologie noch geben? Zum besseren Verständnis.

Danke, danke. Könntest du mir Praxisbeispiele für die
Alltagspsychologie und die wissenschaftliche Psychologie noch
geben? Zum besseren Verständnis.

Aus Sicht eines Psychologen (in Klammern erläuterndes):
Alltagspsychologie ist eben Stammtischgelaber, ich hab da was im Tv gesehen, da hat einer Stress mit seinem Nachbarn genau wie du und da kam das dann zum Prozess, und der NAchbar kam da frei, denn der war Schuldunfähihig wegen ner Schizonomie (eigentlich meint er Schizophrenie aber die genaue Verwendung von Begriffen ist ja egal), Dein NAchbar hat bestimmt auch eine Schizononomie, so wie der immer rumschreit (Ferndiagnostik ohne jegliche Grundlage, ohne Testverfajren ohne Vergleichsdiagnosemöglichkeit und ohne Kenntniss weiterer möglicher Krankheiten ist typisch)

Eine „VersuchspersonenZahl“ n von 1 maximal 2 wie oft in der Alltagspsychologie, wo man von einem Beispiel sich auf anderes ähnliches schließt (was ist schon wirklich ähnlich, wo man doch Gleichungen sucht, welche Variablen werden erhoben, gibt es nicht doch Störgrößen, die nicht berücksichtigt wurden, mal abgesehen dass n=1 keine Statistik zulässt) wär auch typisch. Wobei man diese versuchspersonen natürlich nicht so bezeichnet, sondern die behalten ihre Namen oder sind nur Leute von denen man (meist nur die halbe Geschichte)gehört hat

Auch das weitverbreitete Vorurteil Psychologen beschäftigen sich mit Psychischen Krankheiten und „das sind die mit der Couch“ (bezieht sich nur auf die Psychoanalyse a la Freud, die nur streiflichtartig im Studium angeschnitten wird)gehört zur Alltagspsychologie, die man auch einfach als unwissenschaftliche Auffassung von Psychologie abtun kann.

Wissenschaftliche Psychologie dagegen befasst sich mit allem was rund ums Verhalten (beobachtbare Vorgänge, Anpassung des Organismus an äussere und innere Vorgänge) und Erleben (nicht beobachtbare innere Vorgänge, wie Denken, wahrnehmen, lernen). Dafür praktische Beispiele zu finden, die einen guten Kontrast zur Alltagspsychologie darstellen ist insoweit schwer, als dass Wissenschaft per definitionem eher theoretisch ist.

Ein Psychologe sitzt über einem Haufen Fragebögen und wertet die statistisch aus, oder er erstellt die Fragebögen oder er erarbeitet aus Arbeiten anderer neue Theorien, MEthoden und versucht diese neuen Theorien wieder empirisch durch Experimente, Befragungen etc. zu belegen oder widerlegen. Praktische wissenschaftliche PSychologie schlägt sich ua hier nieder http://www.zpid.de/

Schau dir mal den Wikiartikel zu Psychologie an http://de.wikipedia.org/wiki/Psychologie#Standortbes…

Dass aus den Ergebnissen wissenschaftlicher Forschng wieder im Alltag anwendbare Dinge ableitbar sind, it ein anderes Ding. Wobei auch Arbeits- oder Verkehrspsychologie sind wissenschaftliche Psychologie, eben angewandte Fächer, wie auch die Klinische Psychologie (diesich mit psychischen Störungen beschäftigt, sie diagnostiziert und therapiert).

Alltagspsychologie in dem Sinne existiert also nur umgangssprachlich, nur dort wo jemand meint, etwas mit seiner durch individuelle Erfahrung evtl. erworbenen MEnschenkenntnis (oder auch nurim Glauben Menschenkenntnis zu besitzen) einschätzen oder bewerten zu können.

Frag ich mich, was meint Dein Kollege mit Alltagspsychologie und was meint er mit wissenschaftlicher Psychologie, wenn er beiden jeweils genau 4 Kennzeichen (Artikel weiter unten) zuordnen können will.

Gruß Susanne