Gekoppelte Währung

Hallo!

Warum koppelt ein Land seine Währung an die eines anderes Landes (z. B. an den US-Dollar oder auch Euro)?
Möchte es so seine Währung stabil halten? Wenn ja, wie funktioniert das eigentlich?

Liebe Grüße
Claudia

Hallöchen,

Warum koppelt ein Land seine Währung an die eines anderes
Landes (z. B. an den US-Dollar oder auch Euro)?
Möchte es so seine Währung stabil halten?

genau das. Dies soll einerseits Investoren anlocken (die so eine sichere Kalkulationsgrundlage haben) und/oder der Beruhigung der eigenen Bevölkerung dienen. Über den stabileren Außenwert einer Währung ergeben sich letztlich auch Effekte auf das inländische Preisniveau (= Inflationsrate).

Wenn ja, wie
funktioniert das eigentlich?

Da gibt es zwei Möglichkeiten(wenn ich keine vergessen habe):

  1. Kontrolle, d.h. Devisengeschäfte werden nur zu staatlich kontrollierten Kursen zugelassen
  2. Durch die Zentralbank, die entsprechend am Devisenmarkt aktiv wird, um den Kurs der eigenen Währung auf dem gewollten Niveau zu halten. Da es sich in der Regel aber um Schwachwährungsstaaten handelt, die eine Kopplung einführen, kann man dieses getrost ausschließen. Ansonsten müßten die in einem gewaltigen Umfang Euro gegen inländische Währung verkaufen, um die eigene Währung zu stützen. Dies erlauben
    jedoch die Devisenreserven in der Regel nicht. (Wer Euro verkaufen will, muß sie ja erstmal haben.)

Ich hoffe, das war verständlich. Wenn nicht, nachfragen.

Gruß
Christian

P.S. Zu erstens: Der Umstand, daß DM, Schweizer Franken usw. frei handelbar sind, ist weltweit eher die Ausnahme. Viele Länder haben eine kontrollierte Devisenwirtschaft, eben weil Devisen dort Mangelware sind. Neben den Euro-Ländern (und selbst hier gibt es m.W. immer noch Ausnahmen) ist nur in den USA und Canada der Devisenverkehr völlig unreguliert. Mag sein, daß inzwischen Japan und Australien auch zum erlauchten Kreise gehören.

Danke, Christian, deine Antwort hat meine Frage wie immer klasse beantwortet!
Liebe Grüße
Claudia

Nachtrag
Hallo Claudia,

noch mal zu meinem Punkt 1.: Wenn Kurse vorgeschrieben werden, kommt es natürlich regelmäßig zu einem Schwarzmarkt, wo dann ein realistischerer Kurs gilt. Schönes Beispiel DDR: Vorgeschriebener Kurs: 1 zu 1, Schwarzmarktkurs: 1 zu 7. Getauscht haben wir dann 1 zu 2.

Gruß
Christian