Gelbe Zähne / Zahnschmelzabbau

Hallo,
mir fällt seit kurzem auf (innerhalb von 2 Wochen), dass sich meine Zähne total gelb verfärbt haben. Was kann der Grund dafür sein? Habe ich Zahnschmelzabbau? War letzte Woche noch beim Zahnarzt. Beim Röntgen war alles okay, er hatte gemeint ich habe kerngesunde Zähne.
Und das sei meine natürliche Zahnfarbe.
Aber das kann doch nicht sein, dass sie sich so verfärben. Hab jetzt viel vom Zahnschmelzabbau gelesen und habe entsprechend Angst, dass das bei mir der Fall ist.
Habe auch ein paar Bilder von meinen Zähnen verlinkt. Könnt ihr die bitte anschauen und mir einen guten Rat geben. Findet ihr die Zähne arg gelb?
Super Dank.
Grüße

http://www.bilder-speicher.de/13122313840251/foto/za…
http://www.bilder-speicher.de/13122313377337/foto/za…
http://www.bilder-speicher.de/13122313145870/foto/za…

Also ich sehe da nur am linken oberen großen Schneidezahn eine Verfärbung. Die könnte herrühren von einer Schmelzmissbildung entweder vererbt oder erworben. Könnte man versuchen durch Bleichen aufzuhellen. 
Das mit dem Schmelzabbau ist ein Marketing Gag einer Zahncremefirma. Der baut sich nur minimal ab wenn du ihn nicht durch Säure auflöst. Kommt eigentlich nur bei extensiven Cola oder Saftsäufern vor oder bei Bulimisten.

Hallo,
Zahn 21 ist tatsächlich etwas gelb. Das könnte verschiedene Ursachen haben. Vielleicht putzen Sie zu fest. Das würde auch den minimalen Zahnfleischrückgabg an den Zahnhälsen erklären. Am besten verwenden sie eher mittelharte oder weiche Zahnbürsten oder eine elektrische Zahnbürste die einen Signalton gibt, wenn sie zu feste Drücken beim Putzen. Immer von Rot nach Weiß putzen, d.h. Das Zahnfleisch zum Zahn hin massieren. Bitte bloß keine aufhellenden Zahnpasten verwenden!! Und zu guter letzt nicht so viele Säurehaltige Getränke, z.B. Cola, Säfte oder Limo. 
Mfg

Hallo,
vielen Dank für die hilfreiche Antwort.
Das beruhigt mich jetzt schon wieder ein bisschen.
Finden Sie als Zahnarzt die Zähne stark gelblich oder noch in Ordnung?
Ich habe in letzter Zeit Perlweiss und so genommen, aber das lasse ich jetzt lieber sein. Die wirken glaub eher kontraproduktiv.
Könnte durch Bleaching ein helleres Resultat erzielt werden?
Nochmals Danke!

Hallo,
vielen Dank für die hilfreiche Antwort.
Das beruhigt mich jetzt schon wieder ein bisschen.
Finden Sie als Zahnarzt die Zähne stark gelblich oder noch in Ordnung?
Ich habe in letzter Zeit Perlweiss und so genommen, aber das lasse ich jetzt lieber sein. Die wirken glaub eher kontraproduktiv.
Könnte durch Bleaching ein helleres Resultat erzielt werden?
Nochmals Danke!

Es gibt einen singulären Schmelzdefekt an dem mittleren Schneidezahn. Er tritt in diesem Bereich häufiger auf und ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit genetisch bedingt. Säureeinwirkung derart streng lokalisiert, schließe ich aus, ebenso Putzdefekte die sich am Übergang vom Zahnschmelz zum Wurzelzement als keilförmige Defekte darstellen und ebenfalls in dieser Form isoliert nicht auftreten.

Dentin ist zwar deutlich dunkler und auch weniger transluzent als Zahnschmelz, er stellt sich hier jedoch stark gelb verfärbt dar, was darauf zurückzuführen ist, dass dieser Defekt eben angeboren ist, und das Dentin mit dem Erscheinen des Zahnes in der Mundhöhle, den dort herrschenden Einflüssen ausgesetzt war. Bleichen bringt nur vorübergehende Farbangleichung, die bald wieder verschwindet, wenn das Bleichen beendet wird. Eine Möglichkeit besteht darin, zunächst zu Bleichen und im Anschluß den flächenhaften Defekt mit einem Frontzahnfüllungsmaterial zu kaschieren. Das ist so gut, dass es dem nicht geschulten Auge verborgen bleibt. Auch ohne vorheriges Bleichen lassen sich akzeptable Ergebnisse erzielen.

Ich empfehle grundsätzlich harte Zahnbürsten, Plaque haftet derart fest an Zahnoberflächen, dass sie mit weichen Bürsten nicht zu entfernen ist. Neuerdings gibt es einen Trend, sowohl in der Werbung, als auch bei Kollegen, das Zahnfleisch mit Tomaten zu vergleichen. Man muss diesen Unfug wohl nicht kommentieren. Elektrische Zahnbürsten mit Sollbruchstellen und integrierten Drehmomentwandlern müssen als das bezeichnet werden was sie sind: kontraproduktive Werbegags. Da kann man nur froh sein, dass noch niemand die Heilkraft von Schafläusen bei Cholera beschrieben hat.

Was auf den Bildern nicht klar zu erkennen ist, den Verdacht aber aufkommen läßt, dass im OK-Seitenzahnbereich Konkremente vorhanden sind. Das wäre viel wichtiger zu kontollieren, als den Schmelzdefekt zu beheben.

Alles Gute

Es gibt einen singulären Schmelzdefekt an dem mittleren
Schneidezahn. Er tritt in diesem Bereich häufiger auf und ist
mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit genetisch
bedingt.

Servus ,

gibt es zu dieser Genetik-Vermutung irgendwelche im www auffindbaren Quellen?

Sollte man nicht eher an ein Trauma (Schlag, Stß, Sturz) denken, obwohl es ja nach Auftreten dieses Defekts eigentlich gleichgültig ist, wie es entstanden sein mag.

http://www.db-thueringen.de/servlets/DerivateServlet…

BTW: Kein gesunder Schmelz lässt sich von irgendeiner Zahnbürste beeeindrucken. Schmelz ist fast so hart wie Diamant. Wir Zahnärzte würden bestimmt gerne mit billigen Polyurathan-Instrumenten ‚bohren‘, wenn es nicht aufwändiger Diamant sein müsste.

Beispiel?

http://products.dentalproductsreport.com/community/U…

Zu sogenannten Putzschäden empfiehlt sich also ebenfalls ein Blick in die Literatur, e.g.:

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1875-59…

Grüße

Kai Müller

1 Like

danke für die Kommentare?
@ droskar:
Kann dieser genetische Defekt noch schlimmer bzw. noch „gelber“ werden?
Was meinen Sie damit, dass Bleaching nur vorübergehend die Zähne weißer machen?
Welchen Zeitraum meinen Sie ungefähr?
In der Literatur wird geschrieben, dass der Bleaching Effekt ca. 2-3 Jahre hält?
Und was meinen Sie mit den Konkrementen? Können Sie das genauer eklären?
Vielen Dank

Servus,
ich habe im Moment keinen Zugang zu meiner Literatur, ich weiß aber, dass auch andere Ursachen diskutiert wurden oder noch werden, dazu zählt der „Turner Zahn“, auch verschiedene Formen der amylogenesis imperfecta.
Das was hier auf den Bildern zu sehen ist, entspricht jedoch weder einem Putzdefekt noch kann es durch Säureeinwirkung verursacht worden sein.
Wichtiger als die Ätiologie, ist hier eine befundadäquate Therapie, d.h. keinesfalls Kronen, Veneers oder andere substanzopfernde Maßnahmen aus einzig ästhetisch-kosmetischen Gesichtspunkten.

Ich habe hier noch einige Exemplare der einstmals härtesten auf dem Markt verfügbaren Zahnbürste: Nymor Luxe aus der Schweiz. Bis heute sind meine Zähne noch vorhanden und in einem altersentsprechenden Zustand. Bei dem üblicherweise angegebenen Abrasionsverlust wären sie gar nicht mehr da!