Hallo,
schwerer Irrtum. Diese Marktwirtschaft ist lediglich weltweit
offen - also nach Globalisierungsende geschlossen. Diesen
Zustand haben wir in etwa.
Wenn Du das unbedingt glauben willst, bitte sehr. Ich finde
jedoch, dass es genügend Hinweise für das Gegenteil gibt: Man
betrachte nur die Unterschiedliche Geldpolitik der USA und der
EU und die Auswirkungen, die diese hat (insbesondere post-911
und Einführung des Euro). Ich denke nicht, dass man da
folgendes sagen kann:
Die verschiedenen Wechselkurse sind im Prinzip egal - wir
haben ein einziges frei konvertierbares Weltgeld in
unterschiedlixchen Währungen. Qualitativ ist es überall
identtisch. Und wir betrachten nur Qualitäten, da es sich
monetär nicht erklären lässt.
Wenn du vom Monetarismuas wegkommst, ist es tatsächlich egal. Es ist nix anderes als eine Bereicherungswissenschaft auf wackligen Beinen. Keksbeispiel nochmal:
Wir wissen, dass wir einen Teil Kekse zum säen für neue Keksbäume brauchen, den Rest verfuttern können. Wenn nun so untereinander gehandelt wird, dass der dazugewinnt, der dem anderen die meisten Kekse abluchsen kann und damit weniger zum Anbau zur Verfügung stehen, haben letztlich beide nix gekonnt. Dieses Mehr ist Wachstum heute. Wenn ich damit nun auch noch dem anderen seine Keksplantagen abluchsen kann, um, mit Eigentum als Absicherung, nun noch mehr wegzufuttern statt anzubauen, ist das Ende irgendwo vorprogrammiert.
Monetär sieht das immer ausgeglichen aus, da das Finanzsystem eh nur aus Einnahme- und Ausgabeüberschüssen besteht, also in Summa = 0.
Geldvermögen wachsen
drastisch weiter aber Investitionen und Konsum gehen zurück.
Das ist gerade in den letzten Jahren eine nachweisbare
Tatsache.
Investitionen gehen zurück? Dann schau Dir bitte mal einige
andere EU-Länder an, z.B. Spanien oder die neuen Mitglieder.
Jo, Spanien verbrät fleißig seine EU-Milliarden. So ähnlich ging es der BRD, als es die DDR noch gab und immer schön Billigprodukte vorhanden waren. Eine stete Mehrwertquelle.
Nur bei uns (im Lande) wächst es nicht, kein Wunder bei
unserer verworrenen, unzuverlässien Politik, die wir seit
mindestens 20 Jahren betreiben. Andererseits heißt das nicht,
dass bei uns nicht die Renditen wachsen können, denn „wir“
können ja auch im Ausland investieren. Und wenn man sich mal
die Weltentwicklung anschaut, wird man sehen, dass wir uns
immer noch ungebremst auf der Weiterentwicklungsüberholspur
befinden (z.B. China, Indien).
Bei uns werden die Renditen sogar explodieren! das ist kein Widerspruch zum anstehenden „Crash“ (nicht zwingend, aber tendenziell) sondern seine Eigenart. Damit sammelt sich alles Geld an letztlich einer einzigen Stelle (in letzter Konsequenz).
Das war früher so auch nicht möglich und ein recht langwieriger Prozess. Heute kann sowas in „Sekunden“ passieren. Jedenfalls wesentlich schneller.
Weiter zum Wachstum: was wächst eigentlich? Nüchtern
betrachtet, versickert hier mehr im Dreck als was wächst. Es
sind wieder nur die Renditen, die wachsen.
Oh… Wenn ich mich hier mal so umschaue, dann sehe ich einen
sehr schnellen Computer, einen Laserdrucker, ein ISDN-Telefon,
einen großen Fernseher, einen sehr großen Kühlschrank. Wenn
ich aus dem Fenster sehe, sehe ich ein neues Bürogebäude, dass
kaum 10 Jahre alt ist. Also so schlimm kann das alles nicht
sein.
Wenn ich 20 Jahre in eine DDR zurückdenke gab es da auch auf einmal Farbfernseher, KC-87 - PC, CNC-Maschinen, …
Denke ich 100 Jahre zurück gabs auf einmal Flugzeuge, automatische Waffen, elektrisches Licht, …
Was hat technologischer Fortschritt mit Wachstum gemein? Er trägt sicher zum Teil bei - mehr aber nicht. Wenn ich mir nurmal Leipzigs Strassen ansehe, sehen die mittlerweile wie zu Ostzeiten aus. Ganze Vierttel sind endvölkert. Das machen die zwei Neubauten in der Innenstadt nicht wett, welche diese dazu noch optisch entstellen.
Das Bild ist vor meiner Haustür: http://kds-nano.dyndns.biz/xg/IMG_0001.jpg
Ausserdem sind sämtliche Analytiknodelle nicht sonderlich
zukunftsfähig. Die Möglichkeit eines sprunghaften Umschlages
können sie alle nicht erklären.
Wenn Du damit Chaos und Anarchie meinst, nein, dass können Sie
nicht erklären, dazu sind sie aber auch nicht da.
Ein freier Markt ist aber Wirtschaftsanarchie. Erklärbar ist das sehr wohl - aber eben ausschliesslich mit meiner Betrachtungsweise.
Hier nochmal der link zu meiner Grobanalyse von vor 1,5 Jahren, muß ich aber nochmal verbessern: http://physik.kds-nano.com/Kapitalismus.htm
Gruß
Frank