Gelddruckmaschine

Hallo,

ich habe eine Frage bezüglich des oft diskutierten Thema „Gelddruckmaschine“ des Staates.

Wie ist es wirklich zu verstehen wenn es allgemein heißt die Gelddruckmaschine wird angeworfen ?

Und warum kommt es in der Folge ggf. zu höheren Inflationsraten ?

Kann man dann aktuell zum Fazit kommen, dass es möglich sein könnte, dass in 1-2 Jahren unser Geld nur noch 1/3 Wert hat ?

Danke

Aus heißer Luft
Der Staat schafft Geld aus heißer Luft. Der darf das. Bzw. in USA macht das ein Privatunternehmen, die FED, und verkauft das Papier dann als Dollars an den Staat.

Je mehr Geld da ist, desto höher steigen die Preise. Ein ganz einfaches Beispiel: Müller und Meier haben jeder 1000 Euro in der Tasche und wollen ein ganz bestimmtes Auto unbedingt kaufen, oder ersteigern. Mehr als 1000 kriegt der Verkäufer für die Kiste nicht.

Wenn Müller und Meier aber an ihrem Drucker jeder weitere 1000 Euro drucken, dann wird der Preis des Autos wohl auf 2000 steigen.

Hallo,

Wie ist es wirklich zu verstehen wenn es allgemein heißt die
Gelddruckmaschine wird angeworfen ?

das, was die Notenbank derzeit treiben, wird in der Presse als Geld drucken bezeichnet, auch wenn das der größte anzunehmende Unsinn ist.

Die expansive Geldpolitik wird durchgeführt, indem von den Geschäftsbanken Wertpapiere und andere Forderungen angekauft bzw. als Sicherheiten für Kredite beliehen werden. Der Kaufpreis bzw. der Kreditbetrag wird den Kreditinstituten auf ihren Konten bei den Notenbanken gutgeschrieben.

Über diese Guthaben wird in aller Regel unbar - also per Überweisung - verfügt. Lediglich, wenn sich ein Institut Teile des Guthabens bar auszahlen läßt, kommt neues Geld in Umlauf.

Derzeit ist es so, daß das Geld, daß die Kreditinstute erhalten, noch im wesentlichen innerhalb des Bankensektors kursiert und nicht kaufkraftwirksam in den Wirtschaftskreislauf kommt. Solange dieses nicht passiert, kommt es auch nicht zu Inflation.

Und warum kommt es in der Folge ggf. zu höheren
Inflationsraten ?

Wie mein Vorredner schon schrieb: wenn mehr Geld im Umlauf ist, sind die Nachfrager bereit, höhere Preise zu bezahlen, was dann entsprechend von den Anbietern zu Preiserhöhungen genutzt wird. In Erwartung steigender Preise wird das Geld noch bereitwilliger ausgegeben, d.h. durch die steigende Nachfrage kommt es dann zu weiter steigenden Preisen.

Das scheint im Moment aber noch nicht zu drohen:
http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161…

Allerdings:
http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/anleihen_de…

Kann man dann aktuell zum Fazit kommen, dass es möglich sein
könnte, dass in 1-2 Jahren unser Geld nur noch 1/3 Wert hat ?

So dramatisch wird es wohl nicht werden, aber was genau auf uns zukommt, ist ungewiß.

Gruß
Christian

Danke erstmal für die Antworten.
Ich habe die Artikel gelesen.

Wenn sich die Banken mit hoher Liquidität austatten bzw. austatten sind die doch gezwungen dies weiter anzulegen (Kredite usw.) um nicht auf den Kosten hängen zu bleiben. Dies würde mehr Geld unters Volk bringen und die Preise anteiben, ok. Wenn nun die Leitzinsen zu lange tief bleiben, wäre dies doch nur eine Gefahr wenn sich die Kreditnachfrage anstaut und irgendwann schnell befriedigt wird. Dann wäre schnell viel Geld im Umlauf - dies lässt die Preise schneller steigen. Richtig oder falsch ??

Mal ganz platt wäre eine Empfehlung dann also:

Kredit aufnehmen und Sachwert kaufen. Inflation kann kommen, Zinsbelastung fällt effektiv, Sachwert bleibt stabil … ?

Sachwert also in Richtung Mehrfamilienhaus,Wohnung. Also etwas mit grundsätzlich inflationsabhängigen Einnahmen, kein Gold oder unbebautes Grundstück. Richtig ?

Danke !!!

Moin moin,

also mit einer vermieteten Immobilie wäre ich da vorsichtig, denn wenn die Inflation stark steigt, müßte ich auch meine Mieter mehr zur Kasse bitten, um das auszugleichen. In „normalem“ Rahmen wohl kein Problem, aber wenn wir tatsächlich Raten von 5-10% p.a. bekommen (manche Experten sprechen auch von 15% p.a.) wird das sicher ein schwieriges Unterfangen.

Davon abgesehen halte ich es in derartigen Zeiten für äußerst riskant, etwas auf Kredit zu erwerben, wenn ich nicht weiß, was da auf mich zukommt in Sachen Jobsicherheit etc…

Meine Empfehlung lautet daher: Maximale Diversifikation in Sachwerte!
Bevor ich mich jetzt an dieser Stelle wiederhole, möchte ich auf einen meiner früheren Artikel verweisen. Ich denke, das hilft dann schon ein Stück weiter:

/t/wirtschaftskrise-finanzkrise-krise-krise-krise/51…

Alles Gute :smile:

Der US-Ökonom Brad DeLong hat vor einiger Zeit sinngemäß gesagt: Ben Bernanke hat die Große Depression studiert und wird die Fehler von damals nicht wiederholen. Er wird seine eigenen Fehler machen.

Wir haben momentan ein Verteilungsproblem. Wie das gelöst wird, ob durch höhere Steuern, mehr oder weniger Inflation, mehr Staatsausgaben oder höhere Löhne - das kann niemand sagen. Eine exakte Wiederholung der Geschichte gibt es aber nicht: jede Krise ist anders.

Andere Forderungen
Und wenn Geschäftsbanken Kredite nicht prolongieren und diese folglich getilgt oder notleidend werden, senkt das die Geldmenge?

Marzeppa