Geldverdienen in der 3. welt

Hallo!
ich habe mich schon oft gefragt wie leute ( kinder und erwachsene) in der 3. welt (afrika, asien,…) geld verdienen…
ist es wirklich so, dass fast alle knochenjobs für nichts machen? oder ist es in wahrheit so, dass die meisten gar nichts machen? ich habe gehört, das kinder in indien bilnd gemacht werden, damit sie mehr geld beim bettel verdienen können oder das kinder und erwachsene im müll nach gebrauchbaren sachen suchen… über mehr solche dinge würde ich mich sehr freuen…

Hier eine Antwort:
Ich habe über Hilfsorganisationen einige verlässliche Infos darüber, wie in der sog. 3. Welt Menschen und auch Kinder schuften müssen, damit sie überleben können. Viele leben, ganze Familien, am Rande von riesigen Müllhalden um auf den Halden verwertbare Metalle oder Flaschen u finden oder sogar auch fast verdorbene Nahrungsreste.
Freundlichen Gruß, Rudolf Will.

Hallo Becci,

du fragst, wie Leute in der 3. Welt Geld verdienen.

Normalerweise arbeiten die meisten Menschen in der 3. Welt in der Rohstoffproduktion. Sie arbeiten also auf dem Feld, hüten Vieh, gehen fischen, arbeiten in der Mine im Bergbau…

Ein weiterer Teil der Menschen verkauft Waren auf dem Markt. Wieder andere machen einfache Dienstleistungen - Schuhe putzen, Autos waschen, Putzen, Passagieren von Überlandbussen Essen verkaufen… Und dann gibt es natürlich auch Leute, die im Müll versuchen, noch Reste zu finden, die man gebrauchen oder verkaufen kann.

Auch in Entwicklungsländern gibt es aber natürlich einige Leute, die in „klassischen“ Berufen wie bei uns arbeiten – als Kaufmann, im Hotel, bei der Bank, bei der Gemeinde, bei Verkehrsunternehmen, als Handwerker, im Kraftwerk etc.
Das sind aber deutlich weniger Leute, als bei uns.

Das ist auch einer der Gründe, warum viele dieser Länder arm bleiben:
Am Verkauf von Rohstoffen verdient man nicht so viel Geld – die Weiterverarbeitung bringt meistens mehr, denn die Rohstoffe werden dadurch „brauchbarer“ und damit wertvoller.
Und der Verkauf und die Dienstleistungen sind meistens Jobs ohne Sicherheiten – darein wird nichts investiert, und damit wird das Geld auch hier nicht durch gute Ideen „vermehrt“.

Damit die Leute in Berufen arbeiten könnten, die mehr Geld bringen, müssten sie besser ausgebildet sein. Das können sie aber nicht, weil sie ums Überleben kämpfen, also arbeiten müssen, statt in der Schule oder Ausbildung zu sitzen. Ist also ein bisschen ein Teufelskreis…

Die meisten Leute arbeiten also, und arbeiten oft viel, ohne dass sie viel Geld dafür bekommen.
Natürlich gibt es auch Menschen, die betteln. Du kannst dir aber vorstellen, wie wenig die bekommen - denn wer sollte ihnen viel abgeben, wenn fast alle um sie rum arm sind? Eine Ausnahme könnten höchstens Länder sein, in die viele Touristen kommen – dort könnte sich das Betteln in den großen Touristen-Metropolen lohnen. Und du hast Recht, dann gibt es so furchtbare Sachen wie das blind machen von Kindern, damit sie mehr Mitleid erwecken und damit mehr Geld einbringen.

Gar nichts zu machen – das können sich die Menschen in den Entwicklungsländern normalerweise nicht leisten, dann würden sie sterben.
Im Schnitt werden die Menschen in den Entwicklungsländern so schon nur um die 51 Jahre alt – weil die medizinische Versorgung so schlecht ist, das Wasser nicht sauber, die Arbeit so hart…

Hilft dir das weiter?