Hallo,
Seit ein paar Wochen bemerke ich dass ich öfters einen
erhöhten Herzschlag habe, auch in Situationen in denen es
keinen besonderen Grund dafür gibt
zu den von Montanus erwähnten paroxysmalen Tachykardien gehört die an sich relativ harmlose, aber durchaus lästige AV-nodale Reentry-Tachykardie (AVNRT), die einen ganz charakteristischen „Anfallscharakter“ hat - d.h. das Herz beginnt sehr oft völlig ohne Anlass (bei mir auch oft im Schlaf, so dass ich davon aufgewacht bin) deutlich höher zu schlagen.
Der Anfall beginnt oft mit einem deutlich spürbaren „Stolpern“ des Herzens - sogenannten Extrasystolen. Der Unterschied zum „normalen erhöhten“ Puls, wie nach Anstrengungen oder bei Aufregung ist ganz eindeutig zu fühlen.
Die Tachykardie, wenn sie länger dauert (kann bis zu Tagen dauern) wird auch körperlich richtig unangenehm, weil die hohen Frequenzen des Herzens auch im Brustkorb deutlich zu spüren sind.
Das Ende des Anfalls ist genauso abrupt, wie der Beginn. Meist fühlt man sich nach dem Anfall ermattet, zu beobachten ist auch oft ein stark erhöhter Harndrang.
Je nachdem, wie hoch die Herzfrequenz ist (kann schon mal bis zu 300 Pulsschlägen sein), können im Extremfall auch ein kardiogener Schock oder Kammerflimmern auftreten.
Ganz unbesorgt sollte man daher nicht sein und jede Art von abnormen Herzschlag abklären lassen. Schon alleine deshalb, weil die Anfälle auch Angst machen.
Es gibt gewisse Arten von „Selbsthilfe“, die, je nach Ursache der Tachykardien, einen Anfall manchmal - nicht immer - beenden können.
Atem anhalten (Nase zuhalten, Mund fest schließen) und gleichzeitig auf die Bauchhöhle drücken - man nennt das Valsava-Manöver. Manche Menschen machen das ganz automatisch im Falle einer Tachykardie. Verkürzt erklärt werden dadurch die Schlagvolumina in der rechten Herzkammer geringer und die in der linken Herzkammer höher. Dadurch kann ein Anfall beendet werden.
Ebenfalls wirkungsvoll kann das Eintauchen der Unterarme bis zum Ellenbogen in möglichst kaltes Wasser sein oder große Schlucke eiskalten, kohlensäurehältigen Wassers trinken.
Auch eine leichte Massage, bzw. leichter Druck auf die Arteria Carotis - das ist die Halsschlagader, die, in der man ganz deutlich den Puls spürt und die die TV-Kommissare immer fühlen und dann ernst dreinschauen:smile:) kann helfen.
Alle diese Maßnahmen nennen sich Vagusmanöver, Maßnahmen, mit denen man in gewissen Fällen den Herzrhythmus selbst normalisieren kann.
All das sollte man aber nur im Notfall anwenden und auch wenn es sofort funktioniert nicht vergessen, dass damit möglicherweise nur ein Symptom ausgeschaltet wird und nicht die Ursache.
Auch weil du eine das Herz betreffenden Vorgeschichte hast, die zwar in keinem Zusammenhang stehen muss, würde ich mich auf jeden Fall zu einem Kardiologen überweisen lassen, wobei die Ursachen von anfallsartigen Tachykardien, wie Montanus ebenfalls schon sagte, sehr unterschiedlich sein können.
Eventuell müssen nach einem Langzeit-EKG noch erweiterte elektrophysiologische Untersuchungen gemacht werden - das erklärt dir dann der zuständige Facharzt genau.
Kann mir jemand einen Tipp geben was ich testen kann bzw. nach
was ich im Internet suchen könnte?
Ohne vorangehende ärztliche Diagnose würde ich nicht im Internet „auf Suche“ gehen.
Da wird aus einem einfachen Pickel ganz schnell ein Geschwür:smile:)) das dann nur die Angst schürt und man noch weniger gerne zum Onkel oder zur Tante Doktor geht!
Auswirkungen einer Grippe die ich verschleppt habe weil ich
mich nicht genug geschont hab?
Auch das kann sein, aber auch das kann wiederum nur der Arzt feststellen.
Und gerade nach solchen verschleppten (schweren) Grippen ist die Beratung vom Facharzt wirklich wichtig, weil sich das tatsächlich aufs Herz schlagen kann, was dann oft erst viel später so richtige Probleme schaffen kann.
Alles Gute,
Maresa
(Dialyse ist lebbar)