Hi,
das ist schon richtig. man errechnet erstmal den
handwerklichen aufwand (materialkosten (wobei auch
werkzeugverschleiss, atteliermiete, heizkosten usw
dazugehören) und stundenlohn).
Das ist vollkommener Unsinn, sorry. Das kann ein Schreiner oder andere Handwerker machen, in der Kunst kommt das nicht zum Tragen. Das hieße ja zum Beispiel, dass jemand, der ein hervorragendes Aquarell an seinem Küchentisch malt unter Berücksichtigung der o.g. Voraussetzungen höchstens 30 € für sein Bild verlangen kann…
wieviel man für eine stunde verlangen will,
„Stundenlohn“ gibt es nicht bei Künstlern. Es gibt sehr aufwändige Arbeiten, die nach diesem Kriterium nicht bezahlbar wären - und umgekehrt: jemand, der in „freier Malerei“ einen Schinken in 20 Minuten hinhaut bekäme dann vielleicht € 20.
hängt von der
eigenen einschätzung der qualität der geleisteten arbeit
Unter Mangel an Selbsteinschätzung leiden vor allem die Möchtegern-Künstler - und die stellen das Gros dieser Branche.
und
vom bekanntheitsgrad ab.
Hier kommen wir der Sache schon näher. Der Bekanntheitsgrad ist ein Kriterium, das - insbesondere für Kunst-Investoren - zum Tragen kommt. Aber glücklicherweise gibt es auch noch den leidenschaftlichen Sammler mit kleinem Geldbeutel, der sich in die Arbeit verguckt und dem es egal ist, wo der Künstler auf dem Markt einzuordnen ist.
ein unbekannter junger künstler der
bisher noch nichts verkauft hat, kann so 20 euro berechnen
20 € ??? Wenn man Deine Vorschläge oben berücksichtigt, wie kann man dann auf einen Preis von € 20 kommen? Dafür kriegst Du noch nicht einmal ein gerahmtes Poster aus dem Kaufhaus.
(sollte er der meinung sein das wäre zu viel für seine
leistung, braucht ers auch nicht verkaufen zu wollen).
Dann sollte er sich wirklich überlegen, ob seine „Berufswahl Künstler“ eine gute Entscheidung ist.
ist
eine besondere handwerkliche ausbildung abgeschlossen worden
die für die herstellung der arbeit erforderlich war, steigert
das den stundenlohn.
Tatsächlich ist es so, dass Künstler inbesondere in der BRD mit einer abgeschlossenen Hochschulausbildung (!) erhöhte Chancen auf dem Markt haben. Aber das liegt u.a. auch an der Liebe der Deutschen zu Stempeln auf Dokumenten, die für manche eine Wertsteigerung darstellen. Autodidakten haben es da anfangs vielleicht etwas schwerer, was aber mit hoher Qualität ihrer Arbeit sofort zur Bedeutungslosigkeit geriert. (Max Ernst z.B. - was für ein genialer Autodidakt).
Eine handwerkliche Ausbildung kann dem Künstler für die Fertigung hilfreich sein, hat aber keinen Einfluss auf den Preis.
zum schluss wird noch der wert der arbeit selbst abgeschätzt
und verrechnet.
Öhm - zum Schluss? 1. Wann sonst? 2. Das hast Du doch oben schon alles vorgerechnet…
ist der künstler der meinung es sei besonders
gut und gelungen, macht sich das natürlich beim preis
bemerkbar.
Der Künstler kann an sein Werk schreiben, was er will. Will er es aber verkaufen und sich langfristig etablieren, kommen ganz andere Kriterien zum Tragen, nämlich die Einschätzung der Arbeit von der „Außenwelt“, der Fachleute. Hier unter „Zusammenfassung“ ganz gut dargestellt:
http://www.springerlink.com/content/707m3t1272387x55/
aber auch hier sollte ein unbekannter künstler bei
seinen ersten zum verkauf angebotenen arbeiten nicht
übertreiben.
Das ist schon wahr. Aber auch nicht untertreiben. Mit „Schnäppchen“ nur um des Verkaufens willen kann sich der junge Künstler seinen Marktwert schon im Vorfeld verderben.
es klappt nicht immer durch einen hohen preis
eine qualität zu suggerieren.
Bei Kennern klappt das nie.
bei aller kalkulation sollte man es aber vermeiden ungerade
preise (z.B. 238,50) zu verlangen. das wirkt albern. lieber
aufrunden.
Och, 999,99 sieht doch besser aus als 1.000,00, oder? *g
für kleine zeichnungen könnte man bei 30 euro anfangen.
größere gemälde (2m breite) dürften ab 300 euro anfangen. das
mal so als orientierung für minmalpreise.
Ich reiß mich jetzt mal furchtbar zusammen… Es kommt immer auf die Qualität der Arbeit an - erst dann kommt auch das Format zum Tragen. Man kann Wochen an einer Din-A-5-großen detailreichen zeichnen und dann willst Du unter Berücksichtigung von Ateliermiete, Heizkosten, Stundenlohn etc. 30 Euro verlangen? Und ein Gemälde mit 2 m breite 300 Euro? Das kann nur Schrott sein, sorry.
Ein Vorschlag für den Anfänger: Schaut euch um. Geht in Galerien, auf Ausstellungen an anderen Orten, lest Kunstzeitschriften, geht auf Kunstmessen, durchforstet das Internet, lernt den Markt der anderen kennen und vergleicht. Befragt befreundete Künstler, die schon auf dem Markt sind und eure Arbeiten kennen. Und dann entfernt Euch gaaanz weit von eurem Ego, eurer Selbstüberschätzung, eurer Besessenheit und dem Traum, mal ein berühmter Künstler zu werden. Und dann, erst dann, nähert euch langsam eurer Arbeit und habt die Chance, einen realistischen Wert zu ermitteln.
Zu guter letzt darf man nicht vergessen, dass der Künstler Mischkalkulationen erstellen muss. Bei Bronzen z.B. ist allein der Preis fürs Gießen so hoch, dass sich der Künstler nicht erlauben kann, diesen „Materialwert“ auf die Restkalkulation draufzuschlagen - damit macht er sein Werk, so er noch nicht „berühmt“ ist, unverkäuflich.
Gruß,
Anja