Hallo
Wieso nimmt jeder automatisch an, dass die Bindung zur Mutter sicher ist?
Weil es sehr viel häufiger ist, dass bei Babys die Mutter ständig anwesend oder nur mal stundenweise woanders ist als das bei Vätern der Fall ist (besonders wenn der Vater anscheinend Zeit hatte, eine neue Beziehung anzufangen). Außerdem kennt das Baby die Mutter bei der Geburt schon seit 9 Monaten, das ist eigentlich der wichtigste Grund. Wenn es außerdem noch gestillt wird (was hier ja vermutlich nicht der Fall ist), dann tut das noch sein übriges.
Die Mutter kennt die Frau nicht oder hält nichts von ihr - da kann sie doch nur unbewusst ihr schlechten Gefühle aufs Kind projizieren.
Dann soll sie sich das halt verkneifen. Es geht um das Kind.
Wenn die Mutter irgendwelche Gefühle hat, dann hat sie die. Und dass diese Gefühle irgendwelche Auswirkungen auf das Kind hat, das kann sie nicht verhindern. Sie kann natürlich ihre Gefühle völlig unterdrücken und nur noch mit Pokerface rumlaufen, aber das wäre wahrscheinlich noch schlimmer für das Kind.
Wenn die Mutter die nächsten 10 Jahre noch negative Gefühle für die Freundin hat
Das ist doch ein konstruierter, völlig theoretischer Fall, der keine Rolle spielt.
Es geht um ein Kind, dass die Bindung zum Vater nicht verlieren soll, nicht um die Mutter.
Dann sollte der Vater das Kind am besten täglich für ein oder zwei Stunden oder auch nur für 20 Minuten besuchen, das wäre das beste für das Kind.
Übrigens ist es völlig ausgeschlossen, dass es einem kleinen Kind (das bei der Mutter lebt) gut geht, wenn es der Mutter schlecht geht. Das ist völlig Banane, immer das Kind gegen die Mutter auszuspielen („Es geht ums Kind, nicht um die Mutter“). Eine Familie ist eine Einheit, die Familienmitglieder beeinflussen sich sehr stark gegenseitig. Da kann es nicht einem schlecht gehen und einem anderen glänzend.
Viele Grüße