Genauigkeit der Ortsbestimmung um 1900

Hallo,
lese gerade mal wieder die Geschichte der Entdeckung des Südpols, wie zuerst Amundsen da war, dann eben Scott etc. Wie genau und mit welchen Mitteln (doch wohl nur Sextant und die Uhr, oder ?) konnten die denn damals diesen Punkt überhaupt einmessen? Noch dazu unter solch widrigen Bedingungen. Was war, wenn keine Sterne zu sehen waren?

Und wenn ich dann lese, jetzt seien es noch 20 km, jetztr nur noch…, dann ist das für meinen Gefühl schon die Grenze der Auflösung. Die scheinen aber weiter gegangen zu sein, der Beschreibung folgend bis eben genau zu diesem Punkt.

Also erneut: Weiß jemand, wie man das damals gemacht hat, und wie gut?

danke für alle Hinweise Antal

Auch hallo
Die Genauigkeit der damaligen Ortsbestimmungen durch rein Astronomische Beobachtung mittels handgehaltenem Sextant lag bei unter einer Seemeile (knapp 2 Km)meist waren die beobachtungen aber erheblich besser (ruhige See und so…) Das hat sich bis heute übrigens nur unwesentlich verbessert…
Mit Theodolit geht es naturgemäß etwas genauer.

Amundsens Beobachtungsserie am Südpol wurde übrigens später nachgerechnet,
Das Resultat war, bei den enorm erschwerten Beobachtungsbedingungen (Sextant, Künstl. Horizont, nur die Sonne als Beobachtbares Objekt) beeindruckend genau, der Messfehler lag bei etwas über ±2km

Scott hatte übrigens einen Theodoliten dabei…
(Amundsens T. war unterwegs ausgefallen)

Wenn der Himmel bedeckt war, wurde mittels Kompass und Längenmessgerät (Ein mitlaufendes Rad mit Zählwerk) weitergekoppelt.

Die waren damals gar nicht schlecht, gelle…

(u.a. Quelle: Amundsen, R.: Die Eroberung des Südpols, Bern 1912)

Gruß
Mike

Danke, Michael, für die Auskunft. Und das sag ich ja, deswegen habe ioch ja gefragt … will mir fast unglaublich genau erscheinen. 2 NM, das geht mir grade noch in den Kopf.

Nachfrage: deiner Antwort entnehme ich, daß der Theodolit wesentlich genauere Ergebnisse gebracht hat als der Sextant? Wie das?

Danke Dir Antal

Danke, Michael, für die Auskunft. Und das sag ich ja, deswegen
habe ioch ja gefragt … will mir fast unglaublich genau
erscheinen. 2 NM, das geht mir grade noch in den Kopf.

Nachfrage: deiner Antwort entnehme ich, daß der Theodolit
wesentlich genauere Ergebnisse gebracht hat als der Sextant?
Wie das?

Weil der auf einem Stativ steht, somit zum einen eine ruhigere Beobachtungsbasis hat, und zum anderen die Vergrösserung des angepeilten Objektes höher sein kann (nicht muss, hängt von dem eingesetzten Teleskop ab) und man somit dieses Objekt genauer anpeilen kann. Die verbesserung des Genauigkeit ist naturgemäß vom eingesetzten Messgerät abhängig und von der Genauigkeit der Zeitnahme. Mit erstklassigem Material und bester Zeitnahme und vielen vielen Messungen kommt man so in den 100 Meterbereich beim Fehler.

Gruß
Mike

Weil der auf einem Stativ steht, somit zum einen eine ruhigere
Beobachtungsbasis hat, und zum anderen die Vergrösserung des
angepeilten Objektes höher sein kann (nicht muss, hängt von
dem eingesetzten Teleskop ab) und man somit dieses Objekt
genauer anpeilen kann. Die verbesserung des Genauigkeit ist
naturgemäß vom eingesetzten Messgerät abhängig und von der
Genauigkeit der Zeitnahme. Mit erstklassigem Material und
bester Zeitnahme und vielen vielen Messungen kommt man so in
den 100 Meterbereich beim Fehler.

O-k., klar. Und ich hatte schon befürchtet, ich müsse mein meßtechnisches Wissen neu begrundlagen :smile:)

Danke Dir, Antal