Genderwahn und "bessere Lesbarkeit "

Hallo,

häufig liest man Formulierungen, wie z B.

„Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich, divers (m,w,d) verzichtet. …“

Wenn erkannt wird, dass ansonsten die Lesbarkeit schlechter wäre, sollte man sich dann nicht von vornherein darauf festlegen, dass Gendern bei Texten (z.B. auch Verträge, AGB und Gesetze) generell zu unterlassen ?

Gruß
Rakete

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Komisch, dass immer die männliche Version gewählt wird und die anderen „mitgemeint“ sind.
Umgekehrt geht das nicht - erst seit es männliche Hebammen gibt, werden diese nicht mitgemeint sondern der Beruf heißt jetzt „Entbindungspfleger“.
Also entweder alle mitmeinen oder gendern

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Vor allem ist das einfach nur Unsinn. Frag mal jemanden, ob er dir drei berühmte Schauspieler nennen kann und du wirst als Antwort nur Männer bekommen.

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Na ja, es ist aber fakt, dass die weibliche Form (in der Regel? Immer? Außer bei dieser Hebammen-Geschichte …) länger ist.

und schon wieder selbst ins Knie geschossen:
Korrekt: Entbindungspfleger*innen

… warte nur darauf, dass endlich die myriaden von Diversen auf die Idee kommen, sich auch diskriminiert zu fühlen. Vielleicht sollte man das gleich für Vollbeschäftigung der nächsten hundert Jahre nutzen - alle je erstellten Texte neu schreiben und zum Beispiel:
Fest gemauert in der Erden
Steht die Form aus Lehm gebrannt.
Heute muss die Glocke werden!
Frisch, Gesellen oder Gesellinnen oder Gesellenes, seid zur Hand!
Von der Stirne heiß
Rinnen muss der Schweiß,
Soll das Werk den Meister*/die Meisterin/das Meisteres* loben;
Doch der Segen kommt von oben.

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Das Gendern ist ja letztlich der Versuch einen sprachlichen Missstand zu beseitigen, der auch an einem gesellschaftlichen Missstand beteiligt ist.

Sicherlich sieht das nicht schön aus, aber solange niemand mit einer besseren Idee um die Ecke kommt, wie sich das Problem der einseitig männlichen geprägten Sprache und der gesellschaftlichen Gleichstellung der Frau beheben lässt, ist das halt der beste Ansatz den wir derzeit haben.

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Nun, das passiert doch ständig. Schiller schrieb so:

Nehmet Holz vom Fichtenstamme,
Doch recht trocken laßt es seyn,
Daß die eingepreßte Flamme
Schlage zu dem Schwalch hinein,
Kocht des Kupfers Brey,
Schnell das Zinn herbey,
Daß die zähe Glockenspeise
Fließe nach der rechten Weise.

Sprache und Schreibweisen ändern sich nun mal.
Oder kannst du das noch verstehen:

Araugit ist in dhes aldin
uuizssodes boohhum, dhazs
fater endi sunu endi heilac
gheist got sii.

Ich weiß nicht, was sich die Fraktion der Sprachbewahrer da vorstellt - aber diese Änderungen sind niemals Naturereignisse gewesen, sondern immer menschengemacht.

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Hi

genau in diesen Fällen fänd ich es nur konsequent, wenn dann im Text ausschliesslich die weibliche Form verwendet würde … das gäbe mit sehr großer Wahrscheinlichkeit dann doch einen heftigen
Aufschrei :grin:

Statt dessen folgen tatsächlich nach so einer Einleitung, wie @hawethie auch schrub, ausschliesslich männliche Formulierungen - und das ist schade, denn man könnte gerade dann ja durchaus nur die weibliche Form nehmen :slightly_smiling_face:

Gruß h.

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Verträge, AGB(s) und Gesetze sind sowieso nicht gut lesbar und werden nicht unter Zeitdruck verfasst, daher bieten sich diese doch geradezu an für geschlechtsneutrale Formulierungen.
Sehe da wirklich kein Problem.

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hast du schonmal versucht z.B. eine Satzung oder Prüfungsordnung auch geschlechtsneutral umzuschreiben?!

Das ist eine elendige Arbeit und die Texte werden noch viel sperriger und unverständlicher als sie eh schon sind

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Es ist dann nicht die männliche Version, sondern die Neutrale. In der deutschen Sprache finden sich aber durchaus geschlechtsneutrale Ansprachen, die von der weiblichen Form abgeleitet sind … allen voran das siezen.

Servus,

ist nicht von der Femininum-Singular-Form „sie“ abgeleitet, sondern von der für die drei Geschlechter identischen Plural-Form.

Eindeutiger Beleg dafür sind nicht nur die Verbformen, die beim Siezen verwendet werden, sondern auch die Anrede im Singular „Er“, wenn das Gefälle in der Hierarchie grade andersrum geht.

Schöne Grüße

MM

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Das ist mir klar. Ich sehe da aber keinen großen qualitativen Unterschied zum generischen Maskulinum.

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Noch besser Entbindungspflegende. Da sind automatisch alle Geschlechter eingeschlossen.

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Aber wenn man schon erkennt, dass manche Texte schlecht lesbar werden? Schon jetzt kriegt man den „mündigen Bürger“ kaum dazu, sich AGB vor der Unterschrift durchzulesen.
Gesetzestexte sind oft so schon schlecht formuliert. Mit den Gendereien wird das vielleicht noch 20% aufgebläht.

Viele Frauen sind auch gegen diese oktruierte Sprachveränderung. Wenn die Sprache sich ohne Anordnung zur weiblichen Form ändert,…keine Einwände.

Eine betriebliche Vereinbarung ist ja was ähnliches. Da hab ich die o.a. die Einschränkung aus dem UP her.

Gruß
Rakete

Wer propagiert denn die Genderei? LGBTQD+PanundwasweissichAlles Andere - Frauen? Oder doch ebensolche Männer? (Nur so zum nachdenken)…

Hallo,

das wäre vernünftig.
Sinnigerweise wähle man dann die Form, die der Mehrheit der Bevölkerung entspricht.

Gruß,
Paran

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Also die weibliche Form :grin:

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Na geh, musstest du das jetzt verraten? :roll_eyes:

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Um hier mal aus meinem Hobby zu zitieren:

„Der Zornhauw ist ein Schlimmer Hauw von deiner Rechten Achsel, gegen deines widerparts Lincken ohrs, oder durch sein gesicht und Brust, Schlims durch wie die zwo Linien, so durch die auffrecht Linien kreutzweiß uber einander sich schrencken anzeigen. Diß ist der sterckest under allen andern, als darinen alle krafft unnd manligkeit des Mans gegen seinem feindt im Kempffen unnd Fechten gelegen, darumb er auch von den Alten Streithauw oder Vatterstreich genant und geheissen wirt. Von gedachten Lini findestu hernach, etc.“