Genetiv-S bei Eigennamen

Hallo Experten,

was ist eigentlich korrekt?

Eine Einladung des Sportclubs Frankfurt (mit „s“) - oder eine Einladung des Sportclub Frankfurt (ohne „s“), wenn SPORTCLUB FRANKFURT ein Eigenname ist?

Danke für eure Antworten
sagt
Burkhard

Hallo Burkhard,

was ist eigentlich korrekt?

Eine Einladung des Sportclubs Frankfurt (mit „s“) - oder eine
Einladung des Sportclub Frankfurt (ohne „s“), wenn SPORTCLUB
FRANKFURT ein Eigenname ist?

Wenn SPORTCLUB FRANKFURT ein Eigenname ist, dann heißt es auf jeden Fall: eine Einladung des Sportclub Frankfurt!
Aber nur dann!

Renate

Hallo Burkhard,

Das ist korrekt:

Eine Einladung des Sportclubs Frankfurt (mit „s“)

Es gibt aber eine Tendenz, aus Bequemlichkeit vermutlich, die auch diese Schreibung:

Einladung des Sportclub Frankfurt (ohne „s“)

benutzt.

Ich empfehle die erste Variante.

Gruß Fritz

Ihr macht mich RATlos
Hallo Renate, hallo Fritz,

jetzt habe ich ein Problem. Wem soll ich vertrauen?

Vermutlich ist es das Beste, den Genetiv gar nicht zu benutzen, so nach dem Motto „Der Sportclub Frankfurt lädt ein.“

Vom Klang her neige ich nämlich auch zu Fritzens Empfehlung - von der Logik her jedoch zu Renates.

Ach ja, deutsches Sprach - schweres Sprach.

N schönen Sonntag noch
wünscht
Euer Burkhard

Hallo Burkhard,

die Sache ist doch gar nicht so schwer.
Wenn du den Begriff als Eigennamen verwendest, lässt du das „s“ weg.
Wenn du den Begriff als Funktion meinst, schreibst du das „s“ hin.
Und weil du hier den Begriff in beiden Formen verwenden kannst, kannst du sowohl das „s“ hinschreiben als auch das „s“ weglassen. Also sind beide Formen korrekt.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

ähm…

die Sache ist doch gar nicht so schwer.
Wenn du den Begriff als Eigennamen verwendest,
lässt du das „s“ weg.
Wenn du den Begriff als Funktion meinst,
schreibst du das „s“ hin.

Hallo Thomas,

jetzt muss ich aber doch auch mal meinen Senf dazu geben.
Wieso sollte es denn bei Eigennamen keinen Genitiv geben? Wo steht das denn geschrieben? Mir ist davon jedenfalls nichts bekannt.

Beispiel: das Rote Kreuz (ist doch wohl auch ein Eigenname, oder?)
Und nun ein Satz mit Genitiv:
Die Helfer des Roten Kreuzes waren schon vor Ort.

Genau wie Fritz bin ich auch der Meinung, dass es „des Sportclubs Frankfurt“ heißen muss, wenn es denn korrektes Deutsch sein soll.

Oder: Die Spieler des Fußballclub Bayern München??? Ne, oder? Also:
Die Spieler des Fußballclub s Bayern München. Ist auch ein Eigenname, nicht wahr?

Gruß
Uschi

1 Like

schon recht, aber
Hallo Uschi,

Wieso sollte es denn bei Eigennamen keinen Genitiv geben?

das habe ich doch gar nicht gesagt, oder?

Oder: Die Spieler des Fußballclub Bayern München??? Ne,
oder? Also:
Die Spieler des Fußballclub s Bayern München. Ist auch
ein Eigenname, nicht wahr?

Der Eigenname ist „FC Bayern München“ und der Genitiv dazu ware doch nicht „des FCs B. M.“, oder? Ebenso bei „SC Frankfurt“, wo es doch auch nicht „des SCs F“ heißt. Wirklich korrekt wäre also meiner Ansicht nach: „das Spiel des Sportclubs SC Frankfurt“. Da aber das eine unnötige Verdopplung wäre und der Genitiv „SCs“ auch nicht gebräuchlich ist, fällt das „s“ eben weg, wenn es sich um einen Eigennamen handelt.

Ähnlich auch: „der Computer des Magdeburgers Thomas Miller“ bzw. „der Computer des Thomas Miller“ (ohne „s“).

Aber ich freue mich immer wieder, von Fritz oder dir etwas zu lernen. :smile:

Herzliche Grüße

Thomas

Hallo, Thomas und Uschi und auch Burkhard und Renate,

Ich habe keine wirklich passende Regelformulirerung zu Eigennamen im Genitiv gefunden.
Am nächsten liegt vielleicht diese:

_R107 Sächliche geographische Namen ohne Artikel bilden den Genitiv (Wesfall) mit -s.
die Kirchen Kölns, Deutschlands Geschichte, die Staaten Europas

Männliche oder sächliche geographische Namen mit Artikel erhalten im Genitiv meist ein -s. Das -s wird jedoch, besonders bei fremden Namen, häufig schon weggelassen.
des Brockens, des Rheins
Aber: des heutigen Europa[s], des Mississippi[s], des Sudan[s]

© Dudenverlag._

Man müsste „Club“ als „fremden Namen“ betrachten.

Schon seltsam:wink:

Fritz

1 Like

hallo uschi,

du sprichst mit wiedermal aus dem herzen: hat doch schrecklicherweise n-tv das genitiv-S fast völlig abgeschafft, frag nicht warum.
da heißt es immer des euro, des internet usw.
gruselig!

cu

strubbel
#:o)

Hallo Burkhard,

Fritz’ Argument mit dem „fremden Namen“ brachte mich darauf, einmal zu überlegen, ob Deine Frage überhaupt aufgekommen wäre, wenn der Club nicht „Sportclub“ hieße, sondern „Sportverein“. Ich glaube, da käme niemand auf die Idee, das Genitiv-s wegzulassen. Insofern ist „Eigenname“ als Kriterium offenbar wirklich nicht ausreichend. Dazu paßt ja auch das Beispiel „Rotes Kreuz“.

Dazu fällt mir noch parallel ein: Ich vermute, es heißt korrekt: Die Auflage des „Spiegels“ - aber: die Auflage des „Focus“/des „Figaro“/des „Guardian“. Und: die Hörer des „Senders Freies Berlin“/des „Westdeutschen Rundfunks“ - aber: des „Channel 5“.

Haarspalterisch vergnügte Grüße
Aia

1 Like

An alle Interessierten.
Die Lehrmeinung einer Professorin für Sprachwissenschaften an der LMU München lautet wie folgt:
„Die Werte der Zukunft lauten Kreativität und Schnelligkeit und nicht mehr akademische Genauigkeit“! (Quelle kann angegeben werden.)

was ist eigentlich korrekt?

Das müßte eigentlich Deine Frage beantworten.

Anmerkung: Zitate in diesem Posting geben nicht unbedingt die Meinung des Verfassers wieder!
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim