Genitiv: des Elementes vs. des Elements

Gibt es irgendeinen semantischen oder stilistischen Unterschied zwischen den zwei Genitivformen von „Element“? Wenn ja, welchen?

Insbesondere interessiert mich der wissenschaftliche Kontext, wie z.B. in „Unabhängig von der Wahl des Element(e)s der Menge X gilt …“ in einem Mathematik-Buch.

Hallo!

meiner Meinung nach spielt keine Rolle, ob du „des Elmentes“ oder „des Element“ einsetzt. Dem Duden nach sind beide Varianten zulässig
Ele|ment , das; -[e]s, -e

Wenn man aber daran denkt, dass das Wort mit „t“ endet, ist im Genitiv ein „es“ vorzuziehen.

Grüße

Korrektur

meiner Meinung nach spielt keine Rolle, ob du „des Elmentes“ oder „des Elements“

weiterhin sollte man den anaphorischen Charakter des Genitivkomplexes nicht aus den Augen lassen. Das zweite Element in einem Genitivkomplex ist anaphorisch im Bezug (in Bezug ?) zum ersten Element. Anaphorisch ist unbetont, wie Metapher mehrmals in seinen Beiträgen erwähnt hat. Wenn das zweite Wort anaphorisch und unbetont ist, muss das erste Element im Komplex betont sein. Wenn das nicht der Fall und auch nicht die Absicht des Sprechers ist, bekommt halt das zweite Element die Betonung ab und wird eher mit „es“ geschrieben. Das ist nur eine Vermutung von mir. Ob sich meine Vermutung wissenschaftlich belegen lässt, steht auf einem anderen Blatt

Grüße

Danke!

Das ist mir neu. Könntest du evtl. einen Verweis auf die entsprechende Regel geben?

Hallo!
entsprechende Regel habe ich nicht. Aber wenn man für die Verben oder Adjektive mit der Endung ‚d‘ und ‚t‘ ein ‚e‘ braucht, kann man auch diese Regel auf Kasus Genitiv ausweiten, oder?

Grüße

Hallo Metapher,

du hast in einigen Beiträgen sehr klar dargestellt, das unbetont vor betont kommt. Du hast weiterhin arugumentiert, dass die neuesten Informationen/unbekannte Informationen eher am Ende des Satzes auftauchen. Im Zentrum steht aber der Makrokosmos Satz. Der Satz ist das Hauptanliegen. Ich frage mich nur, ob diese Regel auch in einem Mikrokosmos wie zum Beispiel in einem Genitivkomplex den selben Regeln folgt. Wäre es nicht richtig zu sagen, dass in einem Genitivkomplex betont vor unbetont kommt. Welchen Einfluss hatten die Regeln in einem Microkosmos auf den Satz als ganzen?

des Elmentes
des Elements

Der Einfluss des Elementes
Der Wert des Elments
usw.

Danke und viele Grüße

Hallo,

egal in welchem Kontext: Die Verwendung des Genitiv-Suffixes „-(e)s“ hat weder etwas mit Semantik noch mit Stilisitik zu tun, sondern mit Morphologie.

Und morphologisch finden sich Wörter wie „Element“ (oder „Anfang“, „Mann“, „Staat“, „Baum“, „Buch“ usw.) die den Gen. Sing. alternativ mit dem Suffix „-es“ oder „-s“ bilden, in den Flexionsklassen „(e)s/e“, „(e)s/en“ oder „(e)s/er“: → clickmich. Die meisten Wörter dieser Klassen haben auch im Dativ wahlweise ein „-e“-Suffix, welches aber in der heutigen gesprochenen Sprache als veraltet gilt: „Ich finde es im Buch nicht“, aber „… wie es im Buche steht“.

Für das Genitiv-Suffix gilt bei den meisten dieser Wörter jedenfalls, dass es keine weitere Regel gibt. Bei einigen ist das „-es“ im Sprachgebrauch („Verfassung des Staates“, „Umfang des Buches“, „Blätter des Baumes“), bei anderen das „-s“ („Erinnerung des Traums“, „Einrichtung des Raums“, „Flügel des Schmetterlings“).

Gruß
Metapher

Gruß
Metapher

Danke!

Doppelt hält besser!

Hallo Metapher,

würdest du aber nicht sagen, dass „des Elementes“ veraltet, um nicht zu sagen, gesteltzter klingt? Ich empfinde es jedenfalls so.

Grüße
Siboniwe