Geologie als Hobby?

Hallo
Seit jeher finde ich Steine recht faszinierend. Eigentlich seit ich mal als Junge auf einem Schotterweg eine Versteinerte Muschel fand.

Seitdem hatte ich mit sowas jedenfalls kein Glück mehr. Dennoch finde ich Steine immer recht faszinierend und bringe mir interessante Exemplare von meinen Urlaubsorten mit. (Keine Angst, ich fahre nicht so oft in Urlaub, das mein Haus nun mit Steinen übersäht ist :smiley: )

Da steckt keine Wissenschaft dahinter. Einfach mal aufheben und schauen.
Nun habe ich mir mal überlegt, ob man mit dieser „Faszination“ oder diesem Interesse nicht auch was Hobbymässiges anfangen kann.
Kann man etwas aus Steinen „lesen“ oder was von ihrer Herkunft erfahren? Gibt es eine Möglichkeit zu erkennen, ob sich im Innern des Steines vielleicht etwas befindet?
Hab schon oft mal im Fernsehen gesehen, wie irgendso ein Wissenschaftler mit seinem Geologen-Hammer auf einen Stein aufklopft und darin sich dann eine Versteinerte Muschel o.ä. befindet.
Ist das mehr Glück mit Zufall, oder kann man sowas wirklich abschätzen.

Andererseits habe ich auch schon gesehen, das es solche Fossilien auch für wenig Geld zu kaufen gibt, aber selber Finden hätte natürlich noch mehr Reiz.

Vielleicht mag mir ja jemand etwas dazu sagen, oder eine Literatur empfehlen, die sich bewusst an Anfänger richtet.

Vielen Dank

Gruß
Andreas

Hallo,

Vielleicht mag mir ja jemand etwas dazu sagen, oder eine
Literatur empfehlen, die sich bewusst an Anfänger richtet.

Mineralogie und Steinesammeln ist ein recht vrbreitetes Hobby und es würde mich wundern, wenn es im Umkreis von ca. 10 - 15 km von Dir keinen Verein gäbe, der sich damit beschäftigt.
Literatur findest Du in jeder Stadtbücherei regalweise.

Gandalf

Hi

Nun habe ich mir mal überlegt, ob man mit dieser
„Faszination“ oder diesem Interesse nicht auch was
Hobbymässiges anfangen kann.

Klar kann man das…

Kann man etwas aus Steinen „lesen“ oder was von ihrer
Herkunft erfahren?

Aber sicher doch… Das nennt man Gesteinsansprache, aber meist sind die Teile etwas Maulfaul und man muss ihnen erst ein paar kräftige Hiebe mit dem Hammer versetzen…

Gibt es eine Möglichkeit zu erkennen, ob
sich im Innern des Steines vielleicht etwas befindet?

Ja, ist aber technisch eher aufwändig… Röntgen und so.

Hab schon oft mal im Fernsehen gesehen, wie irgendso ein
Wissenschaftler mit seinem Geologen-Hammer auf einen Stein
aufklopft und darin sich dann eine Versteinerte Muschel o.ä.
befindet.

Diese Aufnahmen sind gestellt! Ich hatte selber schon mal das Vergnügen, im Lokalfernsehen zu erscheinen und dafür am Tag vorher die Muscheln im Aufschluss verbuddelt.

Ist das mehr Glück mit Zufall, oder kann man sowas wirklich
abschätzen.

jein.
Natürlich gibt es Möglichkeiten, Fossilien und Mineralien zu finden, aber dazu sollte man in einer Gegend sammeln, wo es sowas auch gibt! Hierzu helfen Geologische Führer weiter.

Andererseits habe ich auch schon gesehen, das es solche
Fossilien auch für wenig Geld zu kaufen gibt, aber selber
Finden hätte natürlich noch mehr Reiz.

Genau *GRINS*

Vielleicht mag mir ja jemand etwas dazu sagen, oder eine
Literatur empfehlen, die sich bewusst an Anfänger richtet.

Geologie ist ein Wissenschaft, die man am besten dadurch erfährt, indem man mit dem Hammer zwischen den Zähnen ins Gelände rennt und Steine kaputtschlägt.
Manchmal ganz gut für den intressierten Laien sind die „Sammlung geologischer Führer“ Kommt drauf an wo du wohnst, bzw in den Urlaub hinfährst. Teilweise leider etwas veraltet. Dann gibt es gerade in Natur- und Nationalparks regionale Führer, die man sich mal durchgucken kann.

Ein ganz gutes Generelles Buch für den Einstieg in die Geologie ist Press & Siever, Allgemeine Geologie.
Natürlich wird dieses Buch dem Riesengebiet bei weitem nicht gerecht :smile:

Mineral und Gesteinsbestimmung… Schwierig…
Diese Billigbücher vom Marke „Taschenbuch der Gesteinsbestimmung“ sind imho meist alles andere als Toll.
Ganz gut soll „Vinx, Gesteinsbestimmung im Gelände“ sein, habe ich aber selber noch nicht reingesehen :smile:
Und dann einfach üben üben üben…

Wahrscheinlich gibt es irgendwo bei dir auch eine Geogruppe (VHS und oder Naturkundemuseum) die sind meist recht nett.

LG und Glückauf
Mike
(Fachmann für langweilige Felsformationen)

Moin,
erstmal, Dinge die du brauchst:

  • wetterfeste Kleidug
  • einen vernünftigen Geologenhammer z.B. von Estwing. Mit Vinylgriff, kein Leder. Kauf dir unbedingt gleich einen vernünftigen Hammer, Baumarkthämmer halten nicht.
  • eine Lupe mit Niete die mit Schrauben halten nicht lange.

Literatur ist immer ein bisschen Geschmackssache. Mir schwurbelt der Siever gerade in der deutschen Version zu lange rum, mag lieber den Bahlburg&Breitkreuz. Schau dir am besten beide vorm Kauf mal an.
In jedem Fall, diese beiden Bücher vermitteln nur das grundlegende Hintergrundwissen. Also: welche Gesteinsarten gibt es (grob), was ist Sedimentation, welche Arten von Sedimentation gibt es usw. usf.
Das reicht schon aus, um wenigstens grob zu verstehen, was einen Granit jetzt von einem Basalt unterscheidet.
Nicht lernen wirst du damit, Minerale, Gesteine und Fossilien zu bestimmen. Das ist etwas, das man nur praktisch lernen kann, und am besten von Leuten die es können.
Dennoch gibt es auch hier einige gute Nachschlagewerke:

  • Maresch, Medenbach, Trochim; 1987; Gesteine; Steinbachs Naturführer; Mosaik Verlag; München
  • Medenbach, Fornefeld; 1994; Mineralien; Steinbachs Naturführer; Mosaik Verlag; München

Alles weitere ist natürlich sehr abhängig davon, was du eigentlich machen willst.

Lupe
Wenn ich von Lupe spreche meine ich natürlich eine Einschlaglupe. Also eine mit Metallgehäuse. Alles andere ist im Gelände völlig unbrauchbar.

Hallo
Danke für die Empfehlungen und Hinweise.

Für mich ist es erstmal nur ein Einstieg in die Materie. Ob es denn so spannend ist „auf Steine herumzupicken“ und ob man das weiter machen will. Wenn man „Feuer gefangen“ hat, dann kann man die Sache ja immer noch vertiefen. So hatte ich es jedenfalls gedacht. Deswegen eben mal eine Literatur zum einarbeiten :smile:

So einen Hammer hatte ich auch schon mal im Blickfeld. Allerdings weiß ich nicht, ob man einfach überall mir dem Hammer Gesteinsbrocken abschlagen darf, oder nur in bestimmten Gebieten nicht (z.B. Naturparks) oder generell nur bereits abgefallene Steine.

Aber sowas erfährt man dann sicher in solche einem Buch.

Gruß
Andreas

Tach,

Alles andere ist
im Gelände völlig unbrauchbar.

seltsam, daß mein Fadenzähler mich seit 30 Jahren nahezu tagtäglich begleitet, ohne Schaden genommen zu haben, mir aber schon oft gute Dienste geleistet hat.

Gandalf

Na ich weiß ja nicht - ist da das Glas geschützt? Meistens hat man die Lupe im Gelände am Gürtel oder um den Hals hängen und dann schlägt die ständig gegen Gestein, Bäume usw.
Ich weiß auch nicht, wie nah man mit dem Auge an so nen Fadenzähler rangehen kann, damit er scharf abbildet. Eine (Einschlags-) Lupe sollte man ja direkt vors Auge halten, damit es das ganze Gesichtsfeld ausfüllt. So kann man Sachen wie Spaltbarkeit der Minerale usw. besser einschätzen.
Im Gelände ist es auch oft nötig, die Lupe schnell zur Hand zu haben und mit einer Hand öffnen zu können. Da erscheint mir dieser Doppel-Scharnier-Mechanismus etwas umständlich, aber vielleicht irre ich mich auch.

Aber sowas erfährt man dann sicher in solche einem Buch.

In so einem Geologie-Lehrbuch sicher nicht. In Geologischen Führern vielleicht.
In der Regel wird es niemanden kümmern ob du irgendwo ein Handstück abschlägst, obwohl es in einigen Nationalsparks tatsächlich verboten ist. Auf dem Drachenfels z.B. gibt es an einer Stelle am Weg richtig schön große Sanidine (Feldspäte vulkanischem Ursprungs), da darf man wohl keine mehr rausschlagen.

Tach,

Na ich weiß ja nicht - ist da das Glas geschützt?

scheinbar, denn seit besagten 30 Jahren hab ich den Fadenzähler in der Geldbörse und der hat es bisher gut überstanden. Das Ding wird ja zusammengeklappt.

Meistens
hat man die Lupe im Gelände am Gürtel oder um den Hals hängen
und dann schlägt die ständig gegen Gestein, Bäume usw.

Wenn ich ihn akut brauche, packe ich ihn auch schon mal in die hosentasche.

Ich weiß auch nicht, wie nah man mit dem Auge an so nen
Fadenzähler rangehen kann, damit er scharf abbildet. Eine
(Einschlags-) Lupe sollte man ja direkt vors Auge halten,
damit es das ganze Gesichtsfeld ausfüllt.

Dito Fadenzähler.

So kann man Sachen
wie Spaltbarkeit der Minerale usw. besser einschätzen.

Dito.

Im Gelände ist es auch oft nötig, die Lupe schnell zur Hand
zu haben und mit einer Hand öffnen zu können. Da erscheint mir
dieser Doppel-Scharnier-Mechanismus etwas umständlich, aber
vielleicht irre ich mich auch.

Mit etwas Übung geht das auch.

Einigen wir uns auf Unendschieden :wink:

Gandalf

Hi
Du darfst eigentlich überall sammeln, sofern das Sammeln nicht verboten ist:
Dazu zählt unter anderem:

  • Eingezäunter Privatgrund ohne Erlaubnis, das betrifft auch in Betrieb befindliche Steinbrüche und Gruben.
  • Naturschutzgebiete, Naturdenkmäler etc.
  • Nationalparks.
  • Überall wo steht: „Pfoten weg“.

Hammer: Man kann schon mal mit dem Baumarkthammer anfangen… (Schutzbrille beim Hämmern nicht vergessen, Wichtig…)Irgendwann kommt allerdings der Drang nach Besserem, dann kann man sich an spezialisierte Händler wenden.

LG
Mike

Hallo Anorak!

Für interessierte Anfänger in Sachen Mineralien und Geologie ist es am besten, sich an andere, erfahrene Menschen zu wenden. Es gibt in ganz Deutschland Gruppen von (Hobby-)Mineralogen die sich regelmäßig zum Informationsaustausch treffen. Wo die für Dich nächste Gruppe ist findest Du hier: http://www.vfmg.de/ Wenn Du „ihre Bezirksgruppe“ anklicks kannst Du sie mit Hilfe der Postleitzahl finden.

Dort erfährst Du dann mehr über die Gegebenheiten und die Fundsituation vor Ort.
Viele Gruppen unternehmen auch gemeinsame Exkursionen.

Glückauf!