Geologische Verlegungen von Flussläufen

Grüß Gott!
Durch die Ereignisse in Japan möchte ich die Regierung bei der Festlegung der gesetzlichen Vorgaben zur AKW- Betreibung für die Frage der Möglichkeit der Verlegung von Flussläufen durch Erdbeben/ Vulkanausbrüche sensibilisieren, denn in Japan ist das größte
Problem die Kühlung und ich möchte wissen, wie sie die Kühlung sicherstellen wollen, wenn zu befürchten sein sollte, das Flüsse in Ihrem Lauf umgelenkt werden bzw. beim Ausbruch der Supervulkane (deren Ausbruch wie das Megabeben in Japan nur eine Frage der Zeit ist)andere Szenarien denkbar sind die eine wie bislang angelegte Kühlung unmöglich macht (Versandung/ verunreinigung der Flüsse durch Le Havren) Wo kann es vorkommen(weltweit) und welche anderen Gefahren für die Flüsse können auftreten?

Gruß Siegionde

Hallo Sieglionde,
erst einmal ein kleiner Tipp: Bitte Satzzeichen verwenden! Vereinfacht das lesen eines Textes erheblich :wink:
Prinzipiell ist es schon möglich, daß sich der Lauf eines Flusses durch ein Erdbeben schlagartig ändert. Allerdings dürfte dies nur extrem selten der Fall sein (mir ist kein Beispiel bekannt) und zudem dürfte hierzu ein derart starkes Beben mit starken Verschiebunge/Hebungen nötig sein, daß die Verlegung des Flusslaufs eher ein untergeordnetes Probleme sein dürfte, da ganze Landstriche (einschließlich der AKW) platt sein dürften.
Es gibt zwar Stellen auf der Welt an denen Flussläufe durch Störungen/Verwerfungen versetzt wurden, allerdings nur „stückchenweise“ bei jedem Beben mal ein paar mm bis vielleicht 10er cm. Und dies sind seit Jahrzehnten bekannte Verwerfungen wie z.b. die San Andreas-Störung in Kalifornien.
Besonders in Mittelauropa sind die Chancen für den Ausbruchs eines „Supervulkans“ derart gering, daß Argumente auch in diese Richtung allenfalls ein müdes Lächeln herrufen würden.
Ich bin definitiv kein Freund der Atomkraft und zweifle auch stark an der Sicherheit bestehender Kraftwerke bzw. deren Standort in erdbebengefährdeten Regionen (z.B. Fessenheim nahe Freiburg im tektonisch aktiven Oberrheingraben). Allerdings glaube ich, daß das Gefahrenpotential was Sie hier andenken als extremst gering anzusehen ist und somit schnell von Atomkraftbefürwortern oder Unentschlossenen unter „Panikmache“ abgestempelt werden dürfte.
Meiner Ansicht nach sinnvollere Argumente wären z.B.:

  • Wohin mit den radioaktiven Abfällen?
  • Schlechte Informationspolitik der Atomindustrie bis hin zur Vertuschung von Unfällen
  • Gefahr durch erdbebengefährdete Standorte
  • unzureichende Absicherung gegen terroristische Angriffe (zu Land und aus der Luft)
  • Gefahr durch überalterte Anlagen und Wartungsfehler/Schlamperei
  • Gefahr durch Hochwasser (aber vermutlich eher untergordnet bis unwichtig, sonst hätte es hier schon längst Probleme gegeben)
  • Häufung von Krebsfällen (aber hiermit hab ich mich nicht beschäftigt, kann sein, daß das schon statistisch als Humbug bewiesen wurde)
  • oder zu guter letzt schlicht und einfach menschliches Versagen, denn Irren ist menschlich!
    Ich hoffe Ihnen irgendwie weitergeholfen zu haben.
    Mit besten Grüßen,
    Ben

Hallo Ben!

Vielen Dank für Deine Mühe vorwegk. Enrschuldige, daß erschwerte Lesen durch die fehlenden Satzzeichen - bin des Denkens sooo
üde, daß ich es nicht besser hinbekomme,selbst wenn ich mich bemühe.

Ob ein verlegen von Flüssen so unsinnig ist weiß ich halt eben nicht. Wie erwähnt haben die Wissenschafer auch das Seebeben von Fuckuschima vorher gesagt, sind jedoch ingnoriert worden. Nun setze ich die Hoffnung darauf, die Politiker sind ausreichend gewarnt um dir Wissenschaftler ernster zu nehmen und Vorkehrungen für den Ausbruch der Megavulkane ernst zu nehmen.

Da sich die Flußläufe erst im Laufe der Jahre verändert (Meandren) wäre es vielleicht dennoch interessant, wo diese Gefahr besteht, da d
auch abgebrannte Brennstäbe noch etliche Jahre vekühlt werden müssen, obschon, wenn Du? (ok) schreibst die Verlegung ist nur minimal bliebe vermutlich ausreichend Zeit für eine Lösung.

Gruß Sieglionde

Hallo Sieglionde,
das Erbebenrisiko und die Verlegung von Flussläufen sind eben wie gesagt zeitlich/risikomäßig extrem unterschiedliche Schuhe. Flüsse in Industrienationen mäandrieren oft schon seit Jahrzehnten nicht mehr (z.B. Rhein), da die Ufer alle befestigt sind. Auch ein Fluss wie z.B. der Mississippi ändert zwar seinen Lauf, dies geschieht jedoch über Jahrzehnte/Jahrhunderte/Jahrtausende hinweg, also nichts, was der Ingenieur nicht bändigen könnte.
Erdbeben sind ein bekanntes Risiko (das aber von der Politik & Industrie oft vernachlässigt wird).
Wie gesagt mit Flussläufen wirst Du niemanden überzeugen. Da weiß ich genau wovon ich rede - ich bin Geologie im öffentlichen Dienst (Fachbereich Sedimente & Vulkane).
Bei Erdbeben & Vulkanausbrüchen ist im Endeffekt alles Statistik. Nur ist die Wahrscheinlichkeit für den Ausbruch eines Supervulkans irgendwo in der Größenordnung 1 Ausbruch pro zig hunderttausende Jahre, während es in etlichen Gebieten weltweit statistisch alle paar Jahrzehnte zu sehr starken Beben kommen kann.
Zum Beispiel liegt der letzte extrem starke Eruption mehr als 20000 Jahre zurück (siehe z.B. http://en.wikipedia.org/wiki/Supervolcano), die Großstadt Basel die nur wenige zehner km vom maroden Kernkraftwerkwerk Fessenheim liegt, wurde aber zuletzt im Jahr 1356 durch ein Starkbeben fast in Schutt & Asche gelegt.
Schau Dir mal die Erdbeben-Risikokarten auf folgenden Seiten an (Ich hoffe Du bist des Englischen mächtig). Die Quelle ist meiner Ansicht nach sehr verlässlich.
Je dunkler das Rot, desto höher das Risiko.
Beachte Japan, die Westküste der USA und einige Teile Deutschlands.
http://www.seismo.ethz.ch/static/gshap/
http://www.seismo.ethz.ch/static/gshap/ceurope/

Grüße, Ben