Gerade und ungerade Zahlen an Häusern

Hallo, Ihr Lieben,

hier kommt eine kleine, dumme Frage, die ich mir seit langem stelle:

Warum sind auf einer Straßenseite die geraden Hausnummern und auf der anderen die ungeraden? Warum ist das so? Und woher kommt diese Sitte? Ist das nur in der BRD so oder auch überall sonst?

Falls es mir jemand erklären kann, herzlichen Dank von
Maria

Hallo, Ihr Lieben,

hier kommt eine kleine, dumme Frage, die ich mir seit langem
stelle:

Warum sind auf einer Straßenseite die geraden Hausnummern und
auf der anderen die ungeraden? Warum ist das so? Und woher
kommt diese Sitte? Ist das nur in der BRD so oder auch überall
sonst?

Also in Berlin kann davon keine Rede sein. Da gehen die Nummern nach verschiedensten Anordnungen rauf und runter…

moe.

Hallo Maria,

Warum sind auf einer Straßenseite die geraden Hausnummern und
auf der anderen die ungeraden? Warum ist das so? Und woher
kommt diese Sitte? Ist das nur in der BRD so oder auch überall
sonst?

Hier in CH ist das auch üblich.
Auf der rechten Seite sind die Geraden, wenn man in Richtung der höheren Nummern sieht.
Zudem wird von der Ortsmitte ausgehend gezählt.
Hier in Basel gibt es 2 oder 3 Ausnahmen, da ist wohl etwas bei der Planung schief gegangen.

Wenn man von der Ortsmitte aus und wechselseitig durchnummeriert hat das den Vorteil, dass man die Strasse später einmal verlängern kann.

Manchmal machen die Planer aber auch anderen Mist:
Ich habe an einer Strasse gearbeitet, welche rechts an ein Wald/Trinkwasser-Schutzgebiet anschliesst.
Bis zur Nummer 26 ist alles normal. Danach gehts nur auf der Leinken Seite weiter bis 95. Ca. 400m nach der Nr. 95 kommt dann rechts die Nummer 50, wo ich gearbeitet habe … Kein Taxifahrer hat je die 50 ohne Rückfrage gefunden.

MfG Peter(TOO)

Hallo Maria,

das war früher völlig unterschiedlich.
Erst seit Ende der 1960er-Jahre gibt es in der BRD in allen Gemeinden
entsprechende Verordnungen,wonach die Hausnummern vom
-Ortskern weg
-auf der rechten Seite „Ungerade“ und
-auf der linken Seite „Gerade“

  • beginnen

und daher die „Kleinsten Hausnnumern“ im Ortskern sind und die größten
außerhalb.
Leider konnte dieses System aber nicht immer so umgesetzt werden,weil
es historisch bedingt andere Nummerungen schon gab:
-so z.B. nach dem Baujahr der Häuser
-Nummerierung durch „Besatzermächte“ (wie z.B. Frankreich im
Rheinland).
-„Eingemeindungen“ (so wie Berlin z.B.).

Da zu Ende der 1960er / Anfang der 1970er-Jahre noch keine leistungsfähigen „Personal-Computer“ vorhanden waren (sondern nur
„Rechenzentren“ die ganze Gebäude beanspruchten),verzichtete man wegen des hohen Personalaufwandes auf eine „Neu“-Nummerierung.
Denn eine Änderung hätte ja nicht „nur“ in dem Austausch einer
„Hausnummer“ am Gebäude bestanden,sondern auch die Pläne und Einsatzunterlagen bei den folgenden Organisationen hätten mühsam von
Hand aktualisiert werden müssen:

  • Post
  • Feuerwehr
  • Polizei
  • Rettunsgdienste
  • THW
  • Gas/Wasser/Stromversorger
  • Bundesbahn
  • Grundbuchamt
  • Katasteramt
  • Kirchen

um nur die wichtisgten aufzuzählen…

mfg

Lieber Frank,

super Antwort, die einen Stern wert ist. Toll erklärt, ich hab es verstanden, dankeschön…

Gruß von Maria

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

also so absolut gilt das nicht.
Bei uns im Dorf z.B. wurde so gezählt, daß des jeweils nächste Grundstück die nächste Hausnummer bekam unabhängig von der Straßenseite. So liegen bei mir die Nummern 33, 34, 35 unmittelbar nebeneinander links, weil Nr. 32 rechts ein sehr langes Gehöft mit einer langen Straßenfront ist, so daß doret erst wieder Nr. 36 greift. Ein Rückschluß auf die Straßenseite ist bei dieser Art der Zählung aus der Hausnummer nicht möglich.
Ich habe auch schon ganz gemeine Großstädte gesehen, die zählen auf einer Straßenseite fortlaufend von Nummer 1 an und dann auf der anderen Straßenseite fortlaufend zurück. Da kann dann gegenüber der Nummer 4 schon mal die Nummer 118 sein - das macht sich echt gut, wenn man eine bestimmte Nummer sucht.
Kleine Orte machen mitunter auch was ganz Tolles: Die haben zwar mitunter Straßennahmen, nummerieren aber die Häuser fortlaufend durchs ganze Dorf - dann stehen Straßennamen und Hausnummer in gar keinem verhältnis zueinander.
Und von der Unsitte, irgendwelche Seitenwege und Nebenblocks quasi um die Ecke einfach weiterzunumerieren (sehr beliebt in Neubauvierteln) rede ich erst gar nicht, da blickt oft nicht mal der Postbote mehr durch und sendet briefe als unzustellbar zurück.

Gernot Geyer

In Berlin
wird auf der einen Seite nach oben gezählt und auf der anderen wieder zurück da ist das anders. In Bayern ist es so wie Du beschrieben hast. Scheint also Unterschiede zwischen den Bundesländern zu geben!?

Hai, Christian,

wird auf der einen Seite nach oben gezählt und auf der anderen
wieder zurück da ist das anders.

zumindest manchmal…
Manchmal aber auch nach geraden oder ungeraden Zahlen geteilt…
Beispiel: Karl-Marx-Straße eine Seite rauf, die andere runter; nächste große Parallel-Straße, die Sonnenallee, gerade/ungerade-Teilung

Und die Regel „aus-dem-Kern-heraus-ansteigende-Hausnummern“ nützt hier nur, wenn man weiß, wo denn der ursprüngliche Kern des Stücks Berlin war, also mit historischen Kenntnissen der Gegend…

Aber immernoch besser, als in China, wo immernoch die Hausnummern nach Bauzeitpunkt vergeben werden…

Gruß
Sibylle

1 Like

Ergänzung
ein’ hab ich noch…

Am Rand von Berlin wurde vor ein paar Jahren eine Einfamilienhaus-Siedlung gebaut. Hübsche Ecke - wer da drin jemand besuchen will, hat schlechte Karten: die komplette Siedlung hat einen Straßennamen und ziemlich willkürlich verteilte Nummern. Standard-Anweisung an Besucher: „Such Dir irgendwo einen Parkplatz, stell Dich dann mitten auf die Straße und fang an, nach mir zu brüllen - entweder bist Du in der Nähe und ich komm’ einsammeln, oder irgendein Nachbar sagt Dir, in welche Richtung Du laufen musst“ - man kommt sich schon ein bischen blöd vor…
Wenn bei denen mal ihr Briefträger krank ist, dann schmeißt die Vertretung sämtliche Post einfach in eine große Kiste, die die Bewohner eigens am Siedlungseingang angebracht haben - sonst gibt’s keine Post…
Da war ein großer Denker am Werk…

Gruß
Sibylle

Viel Interessanter wird es, wenn der Rettungswagen eine Hausnummer sucht…

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

o.T.
Hallo,

Viel Interessanter wird es, wenn der Rettungswagen eine
Hausnummer sucht…

Das ist dann da, wo die ganzen Gaffer vor dem Haus stehen…
Gruß
loderunner

Hi Maria,

diese Zählweise zusammen mit dem Brauch, von der Stadtmitte nach außen zu zählen, ist sehr praktisch, weil an der Hausnummer in etwa zu erkennen ist, an welchem Ende der Straße das Haus sich befindet: Kleine Hausnummern liegen näher am Zentrum, große weiter draußen.

Auch sehr hübsch: In Landsberg am Lech wurden im historischen Stadtkern alle Häuser durchnumeriert, allerdings ohne bei der nächsten Straße wieder bei 1 anzufangen. Du kannst also bei der Nummer 1 losgehen und kommst an allen Häusern vorbei, etwa so:

Klosteranger 1 - 23
Klösterl 57 - 73
Salzgasse 120 - 143
Vorderer Anger 212 - 286
Hinterer Anger 305 - 336
Alte Bergstraße 398 - 489

(Was jetzt fehlt, sind die kleinen Stichstraßen).

Gruß Ralf

Hallo!

Die kurioseste Art, Hausnummern zu vergeben, hat vermutlich Mannheim. Ich zitiere von der Internetseite der FH:

_"Vom Ehrenhof des Schlosses bis zum Neckar hin verläuft durch den Mittelpunkt des Ovals die Kurpfalzstraße (Volksmund: Breite Straße), sie wird dort (am Paradeplatz) von den Planken rechtwinklig geschnitten. Neben diesen beiden tragen nur noch die Parallelstraßen links und rechts der Planken Namen (Kunststraße und Freßgasse), alle anderen Parallelstraßen zu Planken und Breiter Straße sind namenlos – könnte man meinen: man hat im 19.Jh. Staßennamen eingeführt; sie konnten sich aber bei den Einwohnern nicht durchsetzen und sind heute in keinem Stadtplan mehr zu finden.

Rest siehe hier…

http://www.fh-mannheim.de/bewerb/spotlights.html

…unter „… eine Stadt, in deren City Ihre Adresse vielleicht G7,26 lautet?“

Michael

MOD.: Vollzitat gekürzt und durch Link ersetzt_

Toll, dass euch meine Frage interessiert, hätte ich gar nicht gedacht. Nur, bin ich langsam wirklich ratlos, es existieren so viele Ausnahmen, dass die Regel gar nicht mehr zu stimmen scheint. Verwirrung in der Großstadt. Bei uns hier im Eichsfeld wird noch ordentlich durchnumeriert. Nun gut, ich werde es in anderen Orten weiter beobachten, danke bis dahin.

Gruß von M.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,
in der Strasse wo unser ferienhaus steht gibt es links die Hausnummern von 1- 11 und rechts von 2 bis 28 und Hausnummer 28 ist am Ende der Sackgasse.
Gruss
Rainer

Stimmt doch nicht
Hallo Sibylle,

Beispiel: Karl-Marx-Straße eine Seite rauf, die andere runter;
nächste große Parallel-Straße, die Sonnenallee,
gerade/ungerade-Teilung

Stimmt doch nicht, wenn du vom Hermannplatz kommst, ist sowohl in der Karl-Marx-Straße wie auch in der Sonnenallee die Numerierung so, dass links die ungeraden und rechts die geraden Zahlen sind.

Vor dem Krieg allerdings war die Sonnenallee (auch Kaiser-Friedrich bzw. Braunauer Strasse) genauso numeriert wie jetzt, die Strasse zwischen Hermannplatz und dem Platz der Stadt Hof (heutige Karl-Marx-Strasse bis Richardstrasse) ging rechts rauf und links runter.

Die Karl-Marx-Straße ist insofern ein Sonderfall, weil da nach dem Krieg drei Straßen zusammengefasst wurden. Aber auch viele andere Strassen wurden nach dem Krieg unumeriert, so dass die geraden auf der einen und die ungeraden auf der anderen Seite liegen.

Viele Grüße, Bernhard

Servus Michael,

eigentlich sind Monnems D3,11 und die 7th avenue nicht so weit weg voneinander. Bloß, daß dieses System in den Staaten nicht so auffällt: Wo ziemlich viele Städte ungefähr zur gleichen Zeit gegründet worden sind, als Monnem von einer Ansammlung einiger Häuserlein zur Residenzstadt anschwoll.

Aber: Die „Quadrate“ in Monnem sind keine Hausnummern, sondern Koordinaten für die einzelnen Karees. Die Monnemer Hausnummern gehen pro Quadrat rund um das Karree, immer angefangen mit der Eins bei der Ecke, die dem Schloß zugewandt ist.

Beiläufig: Das ist bereits in der Schwetzingerstadt (auf der einen Seite) und an der Neggerbrick (auf der andren Seite) wieder vorbei. Wie sollte man denn die Lupinenstraße sonst finden, wenn sie einfach bloß X6 hieße?

Schöne Grüße aus der Heinrich-Lanz-Straße 15 (comme il faut nummeriert nach grad rechts und ungrad links)…

MM

1 Like