Geradeaus-Empfänger?

Hi,
in einem namenhaften Wörterbuch fand ich als Erklärung für den Begriff „Geradeausempfänger“ folgendes (sinngemäß):
einfacher Rundfunkempfänger ohne die Möglichkeit der Frequenzänderung.
Es ist lange her, daß ich mich mit AF befaßt habe und bevor ich fälschlicherweise auf einen von mit vermuteten Fehler hinweise, wäre mir eine Bestätigung ganz willkommen.
Meiner Meinung nach ist der Geradeausempfänger, ein RX, der die Frequenz direkt (geradeaus) empfängt im Gegensatz zum Überlagerungsempfänger, bei dem die Selektion in der ZF geschieht. Habe ich das soweit noch richtig in Erinnerung?
Ein geradeausempfänger wäre z.B. 0V1 ???
Für Res bin ich sehr dankbar.
Gruß Volker

einfacher Rundfunkempfänger ohne die Möglichkeit der
Frequenzänderung.
Es ist lange her, daß ich mich mit AF befaßt habe und bevor
ich fälschlicherweise auf einen von mit vermuteten Fehler
hinweise, wäre mir eine Bestätigung ganz willkommen.
Meiner Meinung nach ist der Geradeausempfänger, ein RX, der
die Frequenz direkt (geradeaus) empfängt im Gegensatz zum
Überlagerungsempfänger, bei dem die Selektion in der ZF
geschieht.

Hallo Volker,

beide Definitionen treffen den Sachverhalt nicht ausreichend.

Ein Geradeausempfänger kann durchaus einen oder mehrere selektive Kreise haben. Um von ein paar µV Antennenspannung auf
eine für die Demodulation und Nf-Verstärkung brauchbare Amplitude zu kommen, muß man einen mehrstufigen Verstärker mit
Größenordnung 60 dB Verstärkung über einen großen Frequenzbereich durchstimmbar machen.

Diesen Aufwand umgeht man, indem nur die Eingangsstufe durchstimmbar ausgeführt wird. Parallel mit der Eingangsstufe wird ein Oszillator mitgeführt, der aber einige 100 kHz oberhalb der Empfangsfrequenz schwingt. Empfangs- und Oszillatorfrequenz werden gemischt (überlagert, daher Überlagerungsempfänger). Es entsteht eine konstante Differenzfrequenz - die Zwischenfrequenz (Zf). Der Löwenanteil der Verstärkung wird nun in den schmalbandigen Zf-Verstärker gesteckt.
Kennzeichen des Überlagerungsempfängers ist die Zwischenfrequenz, die einen Schmalbandverstärker mit konstanter Mittenfrequenz ermöglicht.

Wenn es nur darum geht, AM-Signale zu empfangen, kann man mit dem Geradeausempfänger durchaus leben, sofern er im gesamten Verstärkerzug auf die jeweilige Empfangsfrequenz abgestimmt wird. Ansonsten wäre seine Rauschbandbreite zu groß für eine befriedigende Empfangsqualität. Ein Beispiel für Geradeausempfänger, allerdings fest abgestimmt, sind DCF77-Funkuhren.

Für FM-Empfänger, die mehr als nur eine Festfrequenz empfangen sollen, gibt es keine Alternative zum Überlagerungsverfahren. Ein praktisch ausgeführter FM-Demodulator gleich welchen Prinzips funktioniert nur in einem sehr engen Frequenzband.

Gruß
Wolfgang

Ein geradeausempfänger wäre z.B. 0V1 ???
Für Res bin ich sehr dankbar.
Gruß Volker

Hallo Volker,

0V1 ist ein Geradeausempfänger, ganz richtig.
O steht für die Anzahl der HF-Verstärkerstufen, 1 für eine NF-Stufe.
Das V kennzeichnet es als Audion, also als Geradeausempfänger mit einstellbarer Rückkopplung.

Gruß Lutz

Hi,
Danke an euch.
Meine Frage war wohl ein wenig mißverständlich formuliert, aber ich habe aus den Res die wichtigen Infos bekommen.
Gruß Volker