Woher kommt denn das und was bedeutet es eigentlich genau?
Dirk
Woher kommt denn das und was bedeutet es eigentlich genau?
Dirk
Woher kommt denn das und was bedeutet es eigentlich genau?
Dirk
Hallo Dirk,
das ist auf jeden Fall eine Ăbersetzung aus dem Bayerischen ins
Schriftdeutsche. Original heiĂt es âGârĂĄffeââ (kurzes e) und
bezeichnet alles an Kruscht, SperrmĂŒll, Unordentlichem,
UnaufgerĂ€umtem und ĂberflĂŒssigem, was einem so im Weg herumgeht.
Graffe ist einfach lÀstig, gehört in der Regel einem anderen und
ist im Weg. Es ist nix wert und auch unÀsthetisch. Wo die Wurzeln
liegen, wird Dir bestimmt der Fritz verraten
GruĂ aus Minga (MĂŒnchen)
Bolo
Ăhm ⊠Mundart - oder?
Egal.
Mein (schwĂ€bischer) Mann sagt zwar âDort du I mei(n)
Kruuscht neiâ und meint damit, das Gleiche, was Bolo schon
definiert hat.
Aber er schiebt auch schon mal (wenn er mit mir
spricht und âhochdeutscheltâ) das Gâraffâ(l) auf seinem
Schreibtisch beiseite âŠ
Ich dachte bisher Gâraffâ(l) sei schwĂ€bisch. (Mein Mann hielt es
fĂŒr Hochdeutsch! *empört blick*)
DAS aber wĂŒrde bedeuten, dass es sicher nicht bairisch sein kann
Fritz!!!???
GrĂŒĂle
Lil
das ist auf jeden Fall eine Ăbersetzung aus dem Bayerischen
ins Schriftdeutsche. Original heiĂt es âGârĂĄffeââ (kurzes e)
Woher kommt denn das und was bedeutet es eigentlich genau?
Ebenfalls guten Tag.
Geraffel ist Plunder, Krimskrams, unnĂŒtzes Zeug, Gelumpe. Zur Herkunft vermute ich mal, dass es von Raffen kommt, also das, was man zusammenrafft und in die Tonne haut.
GruĂ kw
Hallo, Dirk,
das Wort stammt aus der Leinenherstellung. Der Grundstoff, die Flachspflanze wurde geriffelt, gebrochen, geschwungen und gehechelt.
Landschaftlich unterschiedlich wurde das AusreiĂen der Flachsplanzen auch âRaffenâ, âRaufenâ gennannt. Dabei riĂ man natĂŒrlich auch allerhand Unkraut aus. Aber auch die Flachspflanzen lagen ja nicht ordentlich nebeneinander.
Das âAusgeraufteâ, also war das âGeraffelâ, wirr durcheinanderliegende Flachspflanzen durchmischt mit Erde und Unkraut.
Die anderen TĂ€tigkeiten bei der Flachsbearbeitung bis zum fertigen Leinen siehst Du Dir am besten einmal in einem Freilandmusemum in Deiner NĂ€he an. (Bei Bedarf nenne ich Dir gerne eines)
GrĂŒĂe
Eckard.
Hallo,
Woher kommt denn das [âŠ]?
das ist eine sehr gute Frage.
Ich habe mich sehr oft gefragt, woher. Ich weiĂ es nicht. Es sammelt sich einfach, und ich kann nichts dagegen unternehmen!
Ich wĂŒsche Dir viel Erfolg bei der Suche.
GruĂ
J.
Hallo Eckard -
diese Verbindung hÀtte mir als Textilerin eigentlich gleich ins
Auge springen mĂŒssen
Und schlieĂlich ârafft man ja auch zuweilen eilig seine PlĂŒnnenâ
zusammen ⊠die womöglich als - selbstverstÀndlich edel(!) -
knitterndes Leinen am Boden liegen. Das schafft Rauf fĂŒr
Phantasien ))
GruĂ
Lil
das Wort stammt aus der Leinenherstellung. Der Grundstoff, die
Flachspflanze wurde geriffelt, gebrochen, geschwungen und
gehechelt.
Hallo,
Fritz hat wohl gerade keine Zeit. Er schaut sich bestimmt gerade die Fotos des Treffens in Oppenweiler an
Also schaun wir mal, was der groĂe Duden dazu sagt:
raf|fen [mhd. raffen = zupfen, rupfen, raufen; an sich reiĂen, urspr. wohl = (ab)schneiden, trennen]: 1. a) (abwertend) raffgierig in seinen Besitz bringen: sie rafften [an sich], was sie erreichen konnten; b) mehrere Dinge zugleich eilig u. voller Hast an sich reiĂen [u. sie irgendwohin tun]: ich raffte die Kleider aus dem Schrank und warf sie in den Koffer; sie raffte die Schachteln in ihre SchĂŒrze. 2. (Stoff) an einer bestimmten Stelle so zusammenhalten, dass er in Falten (1 b) fĂ€llt u. dadurch ein wenig hochgezogen wird: den Vorhang zur Seite r.; sie raffte den Rock; geraffte Gardinen. 3. gekĂŒrzt, aber in den wesentlichen Punkten wiedergeben: den Bericht r. 4. (salopp) verstehen, erfassen: das rafft er nicht;
© Dudenverlag
Damit haben Eckard und Okinaptz wohl schon richtig gelegen.
In Berlin gibts ja auch einen Raffke und ein Raffzahn ist bestimmt schon ĂŒberall aufgetaucht.
Nur mĂŒĂte das Substantiv dann eher Geraffe heiĂen, wie Bolo2 schon angemerkt hat.
Also nochmals den Duden befragt:
raf|feln [mhd. raffeln = lĂ€rmen, klappern; schelten; Intensivbildung zu raffen] (landsch.): 1. klappern; rasseln. 2. (Obst u. GemĂŒse) mit einer groben Reibe zu kleinen, stiftförmigen StĂŒckchen zerkleinern; raspeln. 3. (salopp abwertend) viel u. laut reden.
Danach ist also raffeln die Intensivbildung von raffen und dann paĂt das wohl auch mit den Geraffel.
Jetzt warte ich auch auf Fritz, der das alles bestimmt viel besser rafft als wir.
GruĂ
Roland
Hai, Eckard,
ich weiĂ nicht, warum man hier immer nach Fritz ruft, wo es doch den Eckard gibt.
Mich braucht ÂŽs doch bloĂ, um ein paar Anmerkungen anzuhĂ€ngen. Das tu ich jetzt.
âRaffelâ ist ein anderes Wort fĂŒr âHechelâ. Zu dieser Bedeutung hat Eckard schon genug gesprochen.
âRaffelnâ ist also auch âhechelnâ.
Das Verb âhechelnâ wird ja bekanntlich auch verwendet fĂŒr âschlecht ĂŒber andere reden, keifen, schelten, zanken oder einfach nur unnötig schwĂ€tzenâ.
âSie hat ein Mundwerk wie eine Raffel!â, sagt man von ĂŒbermĂ€Ăig geschwĂ€tzigen Frauen.
So kann âraffelnâ auĂer âalles unordentlich durcheinander werfenâ, auch âviel, laut keifend schwatzen; einem ĂŒbel nachredenâ bedeuten.
Dementsprechend kann âGeraffelâ auch âvorlautes, grobes, böses Redenâ bedeuten.
GruĂ Fritz
Hallo Fritz
Auch diesmal siehtâs, von ennet des Rheins betrachtet, etwas anders aus.
Wir raffeln das GemĂŒse mit der Raffel und das Ergebnis ist das Geraffel oder geraffeltes GemĂŒse. En guete!
Tuet Busse, aber nicht in BussenâŠ*g*
Gruss (ohne Eszett!)
MĂ€ni
PS Dein Opus ĂŒber den St. Nikolaus fand ich Klasse.
Woher kommt denn das und was bedeutet es eigentlich genau?
Dirk
Danke fĂŒr die Antworten, besonders an Eckhardt.
Militaria
Hallo Dirk,
ich kenne den Begriff auch durch die Bundeswehr - âGeraffelâ meint dort das Zeug, was die MĂ€nner zum Manöver zusammenpacken:
âGeraffel beisammen?â = âabmarschbereitâ.
Viele GrĂŒĂe
Diana
Bundeswehrlexikon
ich kenne den Begriff auch durch die Bundeswehr - âGeraffelâ
meint dort das Zeug, was die MĂ€nner zum Manöver zusammenpacken âŠ
Hi Diana,
dann aber besser Gerödel:
http://www.unmoralische.de/bundeswehr.htm#geroedel
GruĂ Mc.
jedient, wa? (owT)
Graffel steht im Duden!+ âwichtigeâ ErgĂ€nzung
âŠallerdings mit dem Hinweis:âösterr. ugs.â
Hallo miteinander!
In unserm Dialekt nennen wirâs âKrafflâ -
und mit âKrafflwerchâ sind die mĂ€nnl. Genitalien gemeintâŠ
kann sich ja jeder seinen Reim drauf machen
GrĂŒĂ euch!
Helene
dortselbst
Hi McSofa,
danke fĂŒr den Link: Dort findest Du btw. unter dem Stichwort âMaskenballâ den Ausdruck âGeraffelâ
Bezeugt ist der Gebrauch dieses Begriffs u.a. fĂŒr die Luftwaffe Anfang der 90er durch einen hier namentlich nicht nĂ€her benannten Hauptmann a.D. (dies fĂŒr Bolo2L *g*)
Viele GrĂŒĂe
Diana
Dort findest Du btw. unter dem Stichwort
âMaskenballâ den Ausdruck âGeraffelâ
Hi Diana,
so fand ich Gerödel. )
Viele GrĂŒĂe und einen schönen Abend Mc.
Ps: So ganz jugendfrei ist die aber nicht, die Seite.