Geriebene Sacklochbohrung Stift springt wieder rau

Hallo,

ich habe jetzt schon mehrmals bei mechanischen Arbeiten festgestellt, das mir Kegelstifte nach dem Reinschalgen in die keglig geriebene Sacklochbohrung wieder herausgesprungen sind. ich führe das darauf zurück, das in dem Sackloch die Luft so stark komprimiert wird und das der Kegelstift dadurch nicht sicher sitzt.

Nun ist mir aufgefallen, das dieses Phänomen dann besonders stark auftrat ,wenn unbeabsichtigt Fett in diese Bohrung mit hineingelangte. Ohne Fett hielten die kegelstifte immer sehr gut.

Was haltet ihr von meiner Vermutung, das das Fett die Berührungsflächen des Stiftes und der Bohrung noch weiter abdichten und so keine Luft vorbeilassen, sodass diese dann im SAckloch komprimiert wird?

Ist das die einzig richtige Erklärung?
Ein Loch in die Bohrung reinmachen geht in den meisten Fällen nicht, ansonsten wäre es bestimmt eine super Lösung.

Bin gespannt auf Eure Meinungen und Erfahrungen.

Sicherheitshalber hatte ich den letzten Stift nach meiner Reparatur lieber wieder aus der Maschine rausgezogen, weil er mir so unsicher darin feststeckte. und siehe da er flutschte nur so heraus. Das hätte einen großen Maschinenschaden geben könnnen, wenn dieser Stift aus dem Zylinder einer Druckmaschine wieder herausgeflogen wäre.

Grüße, Matthias.

Hallo,

ich habe jetzt schon mehrmals bei mechanischen Arbeiten
festgestellt, das mir Kegelstifte nach dem Reinschalgen in die
keglig geriebene Sacklochbohrung wieder herausgesprungen sind.

Welche Abmessungen haben die Kegelstifte? Welchen Winkel?
Wie tief sind die Sacklöcher und wie tief kommen die Stifte rein.

ich führe das darauf zurück, das in dem Sackloch die Luft so
stark komprimiert wird und das der Kegelstift dadurch nicht
sicher sitzt.

Kann sein, wenn die Sacklöcher nicht tief genug sind.
Wenn du versuchst die Stifte bis auf den Boden zu schlagen,
dann können ganz erhebliche Drücke auftreten (einige 10 bis
über 100 Bar). Wenn unten drunter noch reichlich Platz ist,
dann sind es nur wenige Bar.

Nun ist mir aufgefallen, das dieses Phänomen dann besonders
stark auftrat ,wenn unbeabsichtigt Fett in diese Bohrung mit
hineingelangte. Ohne Fett hielten die kegelstifte immer sehr
gut.

Fett dichtet und schmiert. Beides ist nicht gut.
Das Abdichten passiert aber sonst auch, nur evtl etwas später
bzw. wenn der Stift schon etwas tiefer sitzt.

Damit der Stift richtig fest sitzt, muß sich an der Grenzfläche
eine Kaltschweißverbindung bilden. Mit Fettfilm wird das wohl
deutlich unterdrückt.

Was haltet ihr von meiner Vermutung, das das Fett die
Berührungsflächen des Stiftes und der Bohrung noch weiter
abdichten und so keine Luft vorbeilassen, sodass diese dann im
SAckloch komprimiert wird?

Eher ist es der Film, welcher die Reibung deutlich verringert
und das Kaltverschweißen verhindert.

Ist das die einzig richtige Erklärung?
Ein Loch in die Bohrung reinmachen geht in den meisten Fällen
nicht, ansonsten wäre es bestimmt eine super Lösung.
Bin gespannt auf Eure Meinungen und Erfahrungen.

Sicherheitshalber hatte ich den letzten Stift nach meiner
Reparatur lieber wieder aus der Maschine rausgezogen, weil er
mir so unsicher darin feststeckte. und siehe da er flutschte
nur so heraus. Das hätte einen großen Maschinenschaden geben
könnnen, wenn dieser Stift aus dem Zylinder einer
Druckmaschine wieder herausgeflogen wäre.

Entfette die Löcher vorher.

Gruß Uwi

Hallo,

ich habe jetzt schon mehrmals bei mechanischen Arbeiten
festgestellt, das mir Kegelstifte nach dem Reinschalgen in die
keglig geriebene Sacklochbohrung wieder herausgesprungen sind.
ich führe das darauf zurück, das in dem Sackloch die Luft so
stark komprimiert wird und das der Kegelstift dadurch nicht
sicher sitzt.

Du solltest dem Kegelstift der Länge nach eine kleine Fläche anbringen.
Die Luft kann entweichen und der Stift sitzt.

Viele Grüße
Markus

Danke für den hilfreichen Tipp.

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Hallo Uwi,

vielen Dank für Deine hilfreiche Antwort.

Die Kegelstifte sind ca. 1cm lang und haben die herkömmliche Steigung von 1:50 möchte ich sagen. So wie ich es in der Schule gelernt habe.

Was meinst Du denn mit Winkel? Sie werden im 90° Winkel von oben nach unten eingeschlagen.

Die Sacklöcher selber schätze ich nicht besonders viel tiefer. So vielleicht 5-10mm tiefer als der Stift. Muss ich nächstes Mal darauf achten, wenn ich diese Maschinenkomponente wieder auseinandernehme.

Fand ich sehr interessant zu erfahren das dabei so hohe Drücke entstehen können und mit dem Kaltschweißverfahren!!

Entsteht bei z.B. Inbussschrauben auch ein Kaltschweißverfahren? Ichj denke ja, oder?

Am Freitag habe ich es erst gehabt, das an zwei von 4 gelösten 6er Inbusschrauben Funken! beim Loslösen zu sehen waren. Beim Druck aufbauen auf den Inbussschlüssel gab es ein lautes knacken, welches von einem Funken begleitet worden war und die Schraube war los.

Dann müssen sich ja die Gewindegänge verschweißen und der Zylinderkopf an der Oberfläche nehme ich an.

Werden die Schrauben dann nach ein paar Stunden noch fester, aufgrund des Verschweißens?

Fett am Gewinde der Schraube ist dann wohl eher abträglich für einen sicheren unlösbaren Sitz der Schraube.

Grüße, Matthias.

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Hallo,

Was meinst Du denn mit Winkel?

Ich meine schon den Kegelwinkel, also die Steigung.

Die Sacklöcher selber schätze ich nicht besonders viel tiefer.
So vielleicht 5-10mm tiefer als der Stift.

Das wäre sicher ausreichend. Dir sehr hohen Drücke treten nur
auf, wenn das abgeschottet Restvolumen unter dem Stift
gegen Null geht. Logisch, wenn man ein Gasvolumen zusammendrückt,
nimmt der Druck umgekehrt proportional zum Volumen ab.
Wenn unten im Sackloch das freie Volumen kleiner ist, weil z.B.
Schmutz, Flüssigkeit oder Fett drin steckt, dann hat das die
gleiche Wirkung.

Muss ich nächstes
Mal darauf achten, wenn ich diese Maschinenkomponente wieder
auseinandernehme.

Fand ich sehr interessant zu erfahren das dabei so hohe Drücke
entstehen können und mit dem Kaltschweißverfahren!!

Entsteht bei z.B. Inbussschrauben auch ein
Kaltschweißverfahren? Ich denke ja, oder?

Prinzipiell hat man an jeder Verbindung Metall-Metall
Kohäsionskräfte, sonst würde ja nix halten.

Kaltschweißverbindungen entstehen, wenn Flächen gleichen Materials
mit sehr hohem Druck (bis einige Tausend bar) zusammengedrückt
werden. Wenn man die Keilstifte mit einem Hammer einschlägt, wirken
ja die Kegel Kraftverstärkend, so daß gewältige Drücke an den
Kontaktflächen wirken. Da wird das Metall soweit gegeneinander
gedrückt, bis eine innige Verbindung entsteht (quasi wie schweißen,
aber eben kalt). Natürlich ist eine solche Fläche auch absolut
Gasdicht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Koh%C3%A4sion_%28Chemie%29

Eine Fläche an den Keilstift schleifen wird ganzgut helfen,
weil dann das eingeschlossene Gas zumindest teilweise entweichen
kann.
Keine richtige Kaltschweißverbindung entsteht, wenn im Spalt
ein Trennmittel (z.B. Fett, Schmutz) die Kohäsion verhindert
und statt dessen nur Adhäsion auftritt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Adh%C3%A4sion

Am Freitag habe ich es erst gehabt, das an zwei von 4 gelösten
6er Inbusschrauben Funken! beim Loslösen zu sehen waren. Beim
Druck aufbauen auf den Inbussschlüssel gab es ein lautes
knacken, welches von einem Funken begleitet worden war und die
Schraube war los.

Daß es einen Knack gibt, wenn man Schrauben löst, ist normal.
Das ist der Übergang von Haftreibung zur Gleitreibung.
Funbken habe ich dabei noch nicht beobachtet, solange kein
Strom anliegt.

Dann müssen sich ja die Gewindegänge verschweißen und der
Zylinderkopf an der Oberfläche nehme ich an.

Prinzipiell hat man immer Adhäsion und/oder Kohäsion, was sich
makroskopisch ja als Reibung bemerkbar macht. Anderfalls
würde keine Schraube halten.

Werden die Schrauben dann nach ein paar Stunden noch fester,
aufgrund des Verschweißens?

Das verhalten von Schraubverbindungen ist eine Wissenschat für
sich. da treten eine Menge Effekte auf. Z. B. wird die Schraube
wie eine Feder gespannt. Diese Kraftwirkung wird bei sogenannten
„Dehnschrauben“ richtig kontrolliert ausgenutzt. Natürlich
wirkt immer die Reibung an den Gewindeflanken und unterm dem
Kopf der Schraubverbindung.

Fett am Gewinde der Schraube ist dann wohl eher abträglich für
einen sicheren unlösbaren Sitz der Schraube.

Jein. Es gibt auch Schraubenverbindungen, die absichtlich mit
einem Trennmittel „eingefettet“ werden und trotzdem fest halten.
Kommt auf den Einsatz an.

Wenn du aber zuverlässig feste Verbindungen haben willst und
Einbrennen /verzundern) oder Korrosion innerhalb der
Schhraubverbindung keine Rolle spielen, dann sind normale Schraub-
verbingungen zu sichern.

  1. definiertes Anzugsdrehmoment
  2. mech. Sicherung (U-Scheiben+Federscheiben/Sicherungsringe)
  3. Schraubensicherungkleber (z.B. von Loctite)
    http://www.henkel.de/cps/rde/xchg/henkel_de/hs.xsl/1…
    http://www.henkel.de/cps/rde/xchg/henkel_de/hs.xsl/4…

-> z.B. Loctite 243 für mittelfeste Verbindungen
-> z.B. Loctite 2701 für hochfeste Verbindungen

Vorsicht mit dem Loctide 2701 . Wenn du sowas einsetzt,
bekommst du später die Schrauben oft nicht mehr zerstörungsfrei
raus (zumindest bei kleineren Gewinden bis ca. M5).

Loht aber evtl. bei Reparaturen, sowas bei zu haben, wenn sonst
eine Schraube nicht mehr hält.
Gruß Uwi

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